Bei der Verabschiedung des Haushaltes der Stadt Fladungen im März dieses Jahres verkündete Bürgermeister Michael Schnupp bereits, dass die Gebühren für die Kindertagesstätte Fladungen zum neuen Kindergartenjahr angehoben werden müssen. Die neuen Gebührensätze wurden nun in der letzten Sitzung des Stadtrates verabschiedet und treten zum 1. September in Kraft. Außerdem wurde ein Liefervertrag mit einer neuen Cateringfirma ab September abgeschlossen.
Bei einer Versammlung wurden die Kita-Eltern bereits über die neuen Sätze und die Änderung der Mittagsverpflegung informiert. Dabei sei auch von einigen Eltern moniert worden, dass der zeitliche Rahmen von der Bekanntgabe der neuen Gebührensätze bis zum Inkrafttreten sehr kurz gewesen sei, berichtete der Bürgermeister. Die Gebühren sind nach Buchungsstunden gestaffelt und erhöhen sich in allen Kategorien im Schnitt um circa 20 bis 40 Euro.
Neuer Caterer für 70 Mittagsessen
Für Krippenkinder bis drei Jahren sind nun maximal 270 Euro zu bezahlen. Für die Regelkinder ab dem 3. Geburtstag bis zum Schuleintritt sind in der höchsten Buchungskategorie 192 Euro fällig. Die Betreuung der Schulkinder in der niedrigsten Stufe (Betreuung bis zwei Stunden) kostet 106 Euro und ist ebenfalls nach oben hin gestaffelt.
Als neuer Carterer wird ab dem neuen Kita-Jahr der "Ausbildungsverbund Rhöner Lebensmittel e. V." in Hilders für die Mittagsverpflegung sorgen. Aktuell werden rund 70 Essen pro Tag im Haus der Kinder ausgegeben. Die Kosten für ein Mittagessen betragen 3,90 Euro, für Hortkinder werden 4,10 Euro berechnet. Bisher wurden die Verpflegungskosten von der Stadt Fladungen selbst abgerechnet. Ab Herbst erfolgt dies nun direkt über den Caterer. Dies bedeutet auch eine Arbeitsentlastung für die Verwaltung, merkte Schnupp an.
Neue Urnenerdgräber
Des Weiteren wurde vom Gremium über die Schaffung von neuen Urnenerdgräbern beraten. Auch in Fladungen gehe der Trend zur Urnenerdbestattung hin, machte Bürgermeister Schnupp deutlich. Im Juni besichtigte der Stadtrat den Fladunger Friedhof. Hier wurden auch mögliche Bereiche für die Urnenerdbestattung in Augenschein genommen. Diese sollen nun an der Friedhofsmauer in Richtung Schule sowie an der Maurer parallel zur Hausener Straße geschaffen werden. Außerdem wird die defekte Wasserleitung an der Mauer zur Schule hin erneuert.
Für Diskussion sorgte ein Antrag auf Baugenehmigung für ein Einfamilienhaus im Fladunger Ortsteil Rüdenschwinden. Grundsätzlich bestand gegen das Bauvorhaben keine Einwände. Allerdings spaltete die anthrazitfarbene Dacheindeckung das Gremium. Fast im gesamten Ortsbereich sind die Dächer rot oder rotbraun. Jedoch befindet sich in nicht allzu weiter Ferne zum Neubau bereits ein Gebäude mit grauer Ziegeleindeckung. Im gesamten Ortsbereich gibt es keinen gültigen Bebauungsplan.
Knappe Entscheidung zur Dacheindeckung
Thilo Mann sah kein Problem mit der Farbe, befürchtete jedoch, man könne sich hier "verzetteln", sollte man auf rote Ziegel bestehen. Im Ortsteil Leubach seien in jüngster Vergangenheit auch Einfamilienhäuser mit anderer Dachfarbe genehmigt worden. Dies sahen sowohl Steffen Sauer als auch Achim Kümmeth anders. Sie befanden, dass die graue Eindeckung das Gesamtbild zerstöre. Mit sechs zu vier Stimmen wurde dem Neubau mit der geplanten Dachfarbe in anthrazit zugestimmt. Außerdem stand die Bewilligung der über- und außerplanmäßigen Ausgaben für das Haushaltsjahr 2022 auf der Tagesordnung. In einer Vielzahl von Punkten sind die Ausgaben höher ausgefallen, als im Haushaltsansatz veranschlagt. Die Liste wurde dem Gremium von Bürgermeister Schnupp erläutert.
Der Rathauschef gab bekannt, dass die Stadt Fladungen bei der Landesbodenkreditanstalt ein Darlehen mit einer Laufzeit von 30 Jahren und einer zehnjährigen Zinsbindung aufgenommen habe. Des Weiteren berichtete er über einen Antrag von Stadtrat Andreas Hoch bezüglich der Öffnungszeiten der Verwaltungsgemeinschaft Fladungen. Derzeit ist ein persönliches Gespräch nur nach vorheriger Terminabsprache möglich. Hoch regte an, einen Tag für Besuche in der VG ohne vorherige Anmeldung, anzubieten. Bürgermeister Schnupp versprach, dies mit den anderen Bürgermeisterkollegen zur beraten, da dies die Verwaltungsgemeinschaft betreffe.