Mit bis zu neun Zentimetern Länge gehört der Hirschkäfer zu den größten heimischen Käferarten und ist auch von Laien gut zu erkennen – darauf bauen das Biodiversitätszentrum Rhön (BioZ) im Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU), die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) sowie der Verein Hirschkäferfreunde Nature Two e.V. Sie wollen sich ein genaues Bild von der Verbreitung dieses gefährdeten und naturschutzfachlich bedeutsamen Käfers in Franken machen und setzen dabei auf die Unterstützung der Bevölkerung. Wer einen Hirschkäfer entdeckt, kann seinen Fund bis 31. August online melden. Folgender Text ist einer Pressemitteilung des LfU entnommen.
Brutstätten in morschem Totholz
Wo sich die Suche nach dem imposanten Käfer lohnt, verrät ein Blick auf seine Lebensweise. Als Brutstätte und Nahrungsquelle für seine Larven benötigt der Hirschkäfer besonntes Totholz mit Bodenkontakt, das bereits stark zersetzt ist. Besonders beliebt sind morsche Baumstümpfe von Eichen und anderen Laubbäumen. Die erwachsenen Käfer ernähren sich dagegen von Baumsaft, der aus Baumwunden austritt, oder reifen Früchten.
Diese Voraussetzungen findet der Hirschkäfer vor allem in lichten Wäldern und an Waldrändern, aber auch im Siedlungsbereich: Nicht selten kommt er in Gärten, Streuobstwiesen, Parks, Alleen und anderen sonnigen Orten mit alten Baumbeständen vor, aber auch ein vergessener Brennholzstapel kann als Brutplatz dienen.
Weibchen sind wesentlich kleiner
Die höchsten Chancen, die nachtaktiven Tiere fliegen oder krabbeln zu sehen, bestehen an schwülwarmen Abenden während ihrer Flugzeit von Mitte Mai bis Ende Juli. Die Männchen lassen sich leicht anhand ihres namensgebenden, geweihartigen Oberkiefers identifizieren. Ihre Körpergröße schwankt zwischen 3,5 und beeindruckenden 9 Zentimetern. Hirschkäferweibchen sind dagegen mit einer Länge von 3 bis 5 Zentimetern deutlich kleiner und verfügen über einen wesentlich weniger ausgeprägten Oberkiefer. Kennzeichnend sind auch die schwarzbraune Grundfarbe sowie das rotbraune Schimmern der Flügeldecken.
Wer das Glück hat, einen Hirschkäfer zu entdecken, darf diesen keinesfalls der Natur entnehmen. Sie gelten in Bayern als stark gefährdet und sind gesetzlich geschützt.
Unter www.hirschkaefer-suche.de können Interessierte bis zum 31. August ihre Beobachtungen mit Angabe von Fundort und Funddatum melden – am besten mit einem Foto des Käfers.