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MELLRICHSTADT
Hilfe kommt da an, wo sie gebraucht wird
Willkommen: Freundlich empfangen wurden Dusica Sauer (Zweite von rechts) und Eberhard Boltz von Mitarbeiterinnen der Malteserzentrale in Kecskemét.
Foto: Sauer | Willkommen: Freundlich empfangen wurden Dusica Sauer (Zweite von rechts) und Eberhard Boltz von Mitarbeiterinnen der Malteserzentrale in Kecskemét.
ewie
 |  aktualisiert: 23.07.2015 15:46 Uhr

Bereits seit über 20 Jahren leistet der Malteser Hilfsdienst aus Mellrichstadt auf ehrenamtlicher Basis wertvolle humanitäre Arbeit und Hilfe zur Selbsthilfe in Ungarn. Der jüngste Hilfstransport der Malteser hat gezeigt, dass die Unterstützung nach wie vor gebraucht wird, wie der langjährige Auslandsbeauftragte Eberhard Boltz und Dusica Sauer, die das Amt im Frühjahr von Boltz übernommen hat, nach ihrer gemeinsamen Ungarnfahrt berichten konnten.

Das beliebte Urlaubsziel Ungarn mit einzigartigen Natur- und Kulturlandschaften, malerischen Städten, Puszta und Wein – das ist die eine Seite des Landes. Aber es gibt auch eine andere – die Armut hat in den letzten Jahren weiter zugenommen, wie verschiedene Studien aufzeigen. Demnach lebt mittlerweile fast die Hälfte der ungarischen Bevölkerung unter der Armutsgrenze. Noch höher liegt der Wert bei der völkischen Gruppe der Roma, die als Minderheit besonders betroffen ist. Hygieneartikel, Handtücher, Windeln, Bettwäsche oder warme Decken – es fehlt oftmals an den elementaren Dingen des Lebens.

Enge Verbindung

Edelbert Völkl hatte in den 90er Jahren die Ungarnhilfe in Gang gebracht und als Auslandsbeauftragter über die Jahre hinweg wichtige Kontakte geknüpft. Heute besteht noch eine enge Verbindung zu den ungarischen Maltesern in Kecskemet und Pecs. Die Zentralen in diesen Städten waren auch Ziel des jüngsten Hilfstransports.

Kecskemet, die Hauptstadt des Komitates Bacs-Kiskun, ist mit 110 000 Einwohnern die achtgrößte Stadt des Landes und befindet sich quasi im Herzen Ungarns in der bekannten Puszta-Region. Die rund 150 000 Einwohner zählende Stadt Pecs – bei uns vielfach noch als Fünfkirchen bekannt – liegt etwa 30 Kilometer nördlich der Grenze zu Kroatien. Die ungarischen Malteser betreiben in beiden Städten Betreuungszentren für Obdachlose und sozial benachteiligte Menschen. Hier werden Bedürftige, darunter viele Kinder und Jugendliche, mit Essen und Kleidung versorgt und es gibt auch eine medizinische Betreuung vor Ort.

Dusica Sauer und Eberhard Boltz machten sich kürzlich gemeinsam mit einem Malteser-Lkw auf nach Ungarn. Textilien, Schuhe, Bettzeug, ein Kinderbett, Fahrräder, Spielsachen, 500 Kilogramm Mehl und sogar eine funktionstüchtige Orgel, die nun in einer Kirche ihren neuen Platz finden wird, hatten Sauer und Boltz mitgebracht. Die beiden Gesandten aus Mellrichstadt konnten sich dann auch ein Bild von den sozialen Einrichtungen machen, welche von den ungarischen Malteserkollegen betriebenen werden. „Ich bin beeindruckt von der vielfältigen Hilfe und dem Einsatz der Mitarbeiter für die Notleidenden“, stellte Dusica Sauer fest, die dieses Engagement nach Kräften unterstützen möchte.

Die Mellrichstädter Malteser haben in Ungarn feste Partner und wissen so, dass die Hilfe auch tatsächlich dort ankommt, wo sie gebraucht wird, wie Eberhard Boltz aus seiner mehr als 20-jährigen Erfahrung berichten kann.

In der Vergangenheit handelte es ich bei den Hilfsgütern für Ungarn im Wesentlichen um Sachspenden von Bundeswehr, Bundespolizei, Krankenhäusern, Schulen und sonstigen Bildungseinrichtungen, Sanitätshäusern, gewerblichen und privaten Spendern. Schuhe und Kleidung machen nach wie vor gut 50 Prozent der Lieferungen nach Ungarn aus, man hat aber zum Beispiel auch schon Betten und medizinisches Gerät für Krankenhäuser beschafft . Von großer Bedeutung sind nach Aussage von Eberhard Boltz die Kleiderspenden des Caritas-Kleidermarktes in Bad Neustadt.

Die Kosten für die Transporte tragen in der Regel die Malteser selbst, und auch an den vom Zentrallager in Budapest an Speditionen in Auftrag gegebenen Transporten haben sie sich finanziell beteiligt.

Hilfe für Bedürftige

In den letzten zwei Jahrzehnten wurde von den Maltesern aus Mellrichstadt wichtige humanitäre Hilfe für das osteuropäische Land geleistet. Dass ihre Unterstützung in Ungarn immer noch gefragt ist, haben die Gespräche mit den Verantwortlichen in Kecskemet und Pecs gezeigt, sagen Boltz und Sauer. Damit fühlen sich die ehrenamtlichen Helfer aus der Rhön in ihrem Tun bestätigt, schließlich erfolgt die Ausgabe von Kleidung und Schuhen nicht nur über die Kleiderkammern in den beiden Städten.

Freiwillige Mitarbeiter verteilen Kleider aus den Lieferungen auch in kleineren Städten und Dörfern, und so erhalten Bedürftige in der ganzen Region Hilfe.

Die Malteser sind nach wie vor bemüht um Bekleidung und Schuhe, Lebensmittel und Medikamente wie auch um andere wertvolle Güter, zum Beispiel Hausrat, Sanitätsbedarf (Gehhilfen, Rollatoren, Rollstühle), Ausstattung für Schulen, Krankenhäuser oder gemeinnützige Einrichtungen. Auch Spielzeug steht auf der langen Liste der Hilfsgüter, denn im Gegensatz zum Wohlstand gewohnten Westen Europas können Kinder in Ländern wie Ungarn häufig nur von Spielsachen träumen und man kann ihnen damit einen große Freude machen.

Die Malteser nehmen natürlich auch Geldspenden entgegen. Spendenkonto: Malteser Hilfsdienst e.V., Pax-Bank, IBAN: DE 27 3706 0120 1201 2220 16, BIC: GENODED1PA7, Stichwort: Ungarnhilfe Mellrichstadt.

 
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