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BAD NEUSTADT
Hilfe für Angehörige von Menschen mit Depressionen
Bei einem Pressegespräch stellte BRK Kreisgeschäftsführer Hubert Kießner das Team der Selbsthilfegruppe für Angehörige von Menschen mit Depressionen, Petra Fuchs vom BRK Rhön-Grabfeld und Heilpraktikerin Eva Schmöger, vor.
Foto: Hanns Friedrich | Bei einem Pressegespräch stellte BRK Kreisgeschäftsführer Hubert Kießner das Team der Selbsthilfegruppe für Angehörige von Menschen mit Depressionen, Petra Fuchs vom BRK Rhön-Grabfeld und Heilpraktikerin Eva ...
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 21.01.2018 02:34 Uhr

Seit fünf Jahren gibt es im Kreisverband des BRK Rhön-Grabfeld in Bad Neustadt eine „Selbsthilfegruppe für Angehörige von Menschen mit Depressionen“.

Jeden zweiten Mittwoch im Monat, also das nächste Mal am 14. Februar, findet im Rotkreuz-Haus in Bad Neustadt ein Treffen statt. Die Leitung liegt in den Händen von Eva Schmöger. Sie ist Heilpraktikerin und leitet eine Praxis für psychologische Beratung und Therapie in Burglauer. Mit im Boot ist von BRK-Seite Petra Fuchs, Leiterin der Sozialarbeit. Sie nennt Eva Schmöger, die sie als Leiterin der Gruppe erlebt, „ein Geschenk für das BRK Rhön-Grabfeld.“

Eva Schmöger ist vor fünf Jahren selbst mit ihrer Idee, Angehörigen von Menschen mit Depressionen eine Möglichkeit des Gedankenaustausches und Unterstützung zu geben, auf das Rote Kreuz in Bad Neustadt zu gekommen. „Sie stieß damit bei uns auf offene Ohren, denn das war eine Betreuungslücke, die wir damit schließen konnten.“ Wenn sie auf die Arbeit der Gruppe blickt, sagt Petra Fuchs, dass Vieles im Verborgenen geschieht. Ihre Arbeit vergleicht Eva Schmöger mit einem Fotografen, der ein Tele- und ein Weitwinkel bei seinen Aufnahmen hat.

So sei es auch bei den Gesprächen mit den Angehörigen. Man müsse ein Problem, ein Thema, angehen, sich aber auch wieder zurücknehmen können

Einfühlsamer Umgang mit Betroffenen

Angehörige von depressiv erkrankten Menschen leiden mit den Erkrankten häufig mit. Je einfühlsamer sie mit den Betroffenen mitgehen, je intensiver sie versuchen die Gedankengänge und Sorgen des depressiven Menschen zu begreifen, desto stärker empfinden sie oftmals. Dadurch entsteht ein „Teufelskreis“, denn auch der Betroffenen spürt, dass seine Erkrankung den Angehörigen belastet. „Er fühlt sich unwillkürlich schuldig an dieser Situation.“ Das war unter anderem Grund für Eva Schmöger, diese Gruppe ins Leben zu rufen und Angehörigen von Menschen mit Depressionen die Möglichkeit zu geben, Kontakte zu knüpfen, Erfahrungen auszutauschen, Unterstützung zu bekommen und zu geben. Eva Schmöger: „Es soll das Gefühl entstehen: Ich bin mit meinen Problemen nicht allein.“ In der Gruppe können Sorgen, Gefühle, Ängste angesprochen werden, denn es gilt für alle die Schweigepflicht. Damit entsteht ein geschützter Raum, in dem sich jeder auf seine eigene Weise und in selbstbestimmter Offenheit und Intensität einbringen kann. Oftmals heißt es dann: Das kenne ich auch.

Professionelle Hilfe

Eva Schmöger erwähnt in einem Pressegespräch außerdem Entspannungs- und Achtbarkeitsübungen. Dazu gibt es fachliche Impulse. „Es ist professionelle Hilfe, die angeboten und auch angenommen wird,“ fügt Petra Fuchs an. Eva Schmöger: „Jede Depression hat ihr eigenes Gesicht und jeder fünfte Mensch hat mit einer der verschiedenen Depressionen zu kämpfen.“ In ihrer Praxis für psychologische Beratung und Therapie stellt sie fest, dass die psychischen Erkrankungen zunehmen. Erfreulich wertet sie es, dass die Bevölkerung offen damit umgeht.

Betroffen sind übrigens mehr Frauen als Männer. Depressionen können sich körperlich auswirken, zum Beispiel durch Muskelschmerzen. Wichtig sei es dann die Hemmschwelle zu überwinden und sich professionelle Hilfe zu holen. Die bekommt man eben in der Selbsthilfegruppe für Angehörige von Menschen mit Depressionen jeden zweiten Mittwoch im Monat jeweils um 19 Uhr im Rotkreuz-Haus in der Sonnenstraße 1 in Bad Neustadt.

 
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