Insgesamt 355 überwiegend Rhön-Grabfelder waren auf Anraten ihres Hausarztes oder des Gesundheitsamtes seit dem 30. März in der "Drive-Through"-Teststation in Heustreu. Diese ist am Parkplatz am dortigen Sportplatz eingerichtet und Anlaufpunkt für Rhön-Grabfelder, bei denen Verdacht auf Covid-19 besteht. Sie müssen dazu eine Bescheinigung ihres Hausarztes oder des Gesundheitsamtes vorlegen. Neben Ärzten und nichtärztlichem Assistenzpersonal aus dem Gesundheitsamt und der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns, sind ehrenamtliche Einsatzkräfte von Bundeswehr und BRK vor Ort. Georg Hein, Notfallsanitäter und Abschnittsleiter des BRK an der Teststation, spricht von Testpersonen, die vernünftig sind und die entsprechenden Anordnungen befolgen. Diese werden von Soldaten der Bundeswehr aus dem Standort Wildflecken überwacht.
"Ohne eine derartige Bescheinigung und Anmeldung geht gar nichts", sagt Notfallsanitäter Georg Hein und Alexander Klamt, Beauftragter für den Katastrophenschutz beim BRK Kreisverband Rhön-Grabfeld, fügt an, dass neben dem Abschnittsleiter ein Fahrdienst für die Laborproben bei jedem angesetztem Termin mit je zwei Einsatzkräfte vom BRK zur Verfügung gestellt wird. Diese übernehmen, natürlich in der entsprechenden Schutzkleidung, die organisatorische Aufgaben und die sanitätsdienstliche Absicherung mit einem Krankentransportwagen. Nach einem Aufruf innerhalb des BRK stehen die notwendigen Kräfte zur Verfügung. Helfer müssen vorher im DRK-Lerncampus eine Online-Schulung absolvieren. Vor Ort gibt es zudem eine persönliche Unterweisung.
Testkandidaten sind sehr diszipliniert
Abschnittsleiter Georg Hein sagt in einem Gespräch mit dieser Zeitung, dass sich die zu testenden Personen sehr diszipliniert verhalten. Natürlich hätten sich auch einige entsprechend gekleidet und sind "eingemummt" oder tragen eine Sonnenbrille, andere sehen die Tests gelassener. Die Menschen würden unterschiedlich reagieren. Das sei verständlich, denn sie leben ja in der Ungewissheit, ob sie nun positiv oder negativ getestet werden. Die Patienten werden durch eine Beschilderung zur Teststation geleitet, wobei weitere Hinweise zu beachten sind. Die Fenster sollen geschlossen bleiben und beim Test bleibt die zu testende Person im Auto sitzen. Das Teströhrchen mit Rachenabstrich kommt umgehend in ein Labor nach Bad Kissingen, so dass innerhalb weniger Stunden das Ergebnis vorliegt. Damit können die notwendigen Maßnahmen sowohl beim positiven aber auch negativen Test mitgeteilt werden. Wichtig sei zu wissen, dass Personen ohne ärztliche Bescheinigung das Betreten des Testgeländes untersagt ist.
Die Tests werden durch die niedergelassenen Ärzte, die Kassenärztliche Vereinigung sowie das Gesundheitsamt nach den jeweils gültigen Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts veranlasst. Das Terminmanagement koordiniert das Landratsamt Rhön-Grabfeld. Etwa fünf Minuten dauert ein Test, so dass durchschnittlich 25 bis 30 Personen pro Stunde eingeplant werden können, sagt Alexander Klamt. Die "Drive Through-Teststation Heustreu" ist montags, mittwochs und freitags in der Zeit von 8 bis 16 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 10 bis 16 Uhr besetzt. Selbst an den Ostertagen hatte sie geöffnet. Die Zufahrten zur Teststation Heustreu erfolgen über die alte B 19 oder die B 279. Dies wird mit Rücksicht auf die Bevölkerung von Heustreu gemacht. Der Standort Heustreu wurde von den Verantwortlichen als idealer Platz im Landkreis gewählt und die Gemeinde habe problemlos zugestimmt.
Entlastung für Ärzte und Gesundheitsamt
Für Landrat Thomas Habermann ist es wichtig, dass die Anordnungen der Bayerischen Staatsregierung befolgt werden, um Covid-19 einzudämmen und zum Stillstand zu bringen. Die neue zentrale "Drive-Through" Teststation nennt er auch eine Entlastung für Ärzte und das Gesundheitsamt, die damit nicht mehr jeden einzelnen Patienten für einen Test aufsuchen müssen. Damit erfüllt man auch eine Vorgabe der Staatsregierung, die Tests weiter laufen zu lassen und die Anzahl zu erhöhen.