Fünf bunt gekleidete Mädchen und Jungen halten sich an den Händen und springen fröhlich lachend dem Betrachter entgegen. „Hand in Hand durchs Kinderland“ – so steht es als Motto unter dem Logo des Bastheimer Kindergartens. Hände standen auch als Symbol im Mittelpunkt der offiziellen Feierlichkeiten zur Einweihung des umgebauten und generalsanierten Bastheimer Kindergartens, der am vergangenen Sonntag offiziell seiner Bestimmung übergeben wurde.
Gefeiert wurde dieser Anlass mit einem eindrucksvollen Gottesdienst, einem abwechslungsreichen Festakt und einem informativen Tag der offenen Tür. Der Vorsitzende des Diözesan-Caritasverbandes Würzburg, Clemens Bieber, hatte ihn auch gleich zu einem „wichtigen Tag für die Zukunft Bastheims“ erkoren. Im Festgottesdienst spielten die Kindergartenkinder eine Hauptrolle. Sie stellten nicht nur durch ihre vielen Lieder, sondern auch durch ihre Gebete und weitere Darbietungen eine Bereicherung dar.
Gemeinsam mit Ortspfarrer Wiktor Dziedziech und Diakon Hans-Günther Zimmermann (Rödles) feierte Domkapitular Clemens Bieber als Hauptzelebrant den Gottesdienst. „Der Kindergarten ist eine Zukunftswerkstatt, in der der Nachwuchs das Handwerk des Miteinanders erlernt. Kinderhände lernen dort, gemeinsam anzupacken“, sagte Bieber. Während die Eltern ganz für ihre Kinder da sind, würden sie dann später im Alter spüren, dass nun die Hände ihrer Kinder für sie da sind. Für die Zukunft wünschte er stets Hände, die anpacken und anderen helfen. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von der Bastheimer Musikerfamilie Fries.
Zu den Klängen der Bastheimer Musikkapelle zogen Kindergartenkinder und Kirchenbesucher nach dem Festgottesdienst zum schräg gegenüberliegenden, frisch herausgeputzten Kindergarten, wo die stellvertretende Vorsitzende des St. Johannesvereins, Barbara Trabert-Mutz, alle Gäste willkommen hieß. Bürgermeisterin Anja Seufert verwies auf die großzügigen Räumlichkeiten und die „fantastische Außenanlage“, die das „Kinderland“ zu einem der schönsten Kindergärten weit und breit machen würde. „Die Kindergartenkinder sind unsere Zukunft. Ohne Kindergarten und Schule sind Dörfer arm dran“, befand die Bürgermeisterin.
Landtagsabgeordneter Steffen Vogel lobte die „wunderbare Einrichtung“ und betonte, dass hier jeder Euro an staatlichen Fördergeldern sinnvoll angelegt worden ist. Gerade für kleine Gemeinden sind Kindergärten ein wichtiger Standortfaktor.
Auf die eigene, kindergartenlose Kinderzeit blickte Landrat Thomas Habermann zurück – damals waren die Kindergartenplätze rar. „Doch auch so bin ich nicht ganz missraten“, sagte der Kreischef schmunzelnd und dankte allen, die den Bastheimer Kindergarten hatten entstehen lassen. Vor allem aber auch den alten und neuen Verantwortlichen an der Spitze des Trägervereins.
Einen bildhaften Vergleich zwischen der Geburt und dem Aufwachsen eines Menschen auf der einen Seite und dem nun realisierten Bauprojekt auf der anderen zog Planer Bernd Küchler vom Braidbacher Büro „Planwerk 21“. Dem Team des Kindergartens versprach er, nicht nur das gewünschte Baumhaus zu planen, sondern auch noch das Holz dafür zu spendieren.
Den Slogan des Kindergartens erläuterte Leiterin Elfi Schmalen in ihrer Ansprache: „Wir nehmen die Kinder an die Hand und begleiten sie bei ihren Schritten hinaus in die Welt, beim Entdecken und Entwickeln ihrer Fähigkeiten, aber auch beim Meistern von kritischen Augenblicken, beim Lernen, Konflikte zu lösen.“ Hand in Hand würden die Betreuerinnen mit den Eltern, der Vorstandschaft des Trägervereins, dem Elternbeirat, mit Gemeinderat und allen Behörden zusammenarbeiten.
Einen jungen Apfelbaum hatte Bastheims Schulleiterin Sabina Urban mitgebracht, den sie symbolhaft an Elfi Schmalen überreichte. Herbert Odenwald übergab im Auftrag der Wechterswinkler Gustav-Fuchs-Stiftung einen Spendenscheck über 500 Euro. Pfarrer Wiktor Dziedziech erbat Gottes Segen für das Kinderland und besprengte die Räumlichkeiten mit Weihwasser.
Nach dem offiziellen Festakt standen die Türen des umgebauten Kindergartens allen Besuchern offen, die sich dann auch gründlich in den umgestalteten und modernisierten Räumlichkeiten umschauten. Die meisten erkannten das Gebäude, das sich äußerlich nur wenig verändert hat, im Inneren kaum wieder. Großes Interesse fand die Bilderausstellung mit Gruppenfotos der Jahre 1935 bis 2015, in die sich vor allem die älteren Gäste vertieften und sich dabei als Kindergartenkind wiederentdeckten.