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Rhön
Herbstzeitlose in der Rhön: Rosa Blütenpracht ist ein Problem auf Wiesen und Weiden
Eine Wiese mit Herbstzeitlosen in Unterweisenbrunn.
Foto: Marina Wolz | Eine Wiese mit Herbstzeitlosen in Unterweisenbrunn.
Bearbeitet von Corinna Petzold
 |  aktualisiert: 20.09.2024 02:33 Uhr

Im Spätsommer dominiert auf vielen Flächen in der Rhön die rosafarbene Blütenpracht der Herbstzeitlosen. Doch der idyllische Anblick trügt: Die Herbstzeitlose ist ein giftiges Liliengewächs, das im Grünfutter, Silage oder Heu eine ernsthafte Gefahr für Nutz- und Weidetiere darstellt. Nimmt das Vieh verunreinigtes Futter auf, kann der in allen Pflanzenteilen enthaltende Giftstoff Colchizin starke Vergiftungen verursachen. Diese und folgende Informationen sind einer Pressemitteilung des Bayerischen Landesamts für Umwelt entnommen.

Um auf die Gefahren dieser Giftpflanze aufmerksam zu machen und Maßnahmen aufzuzeigen, wie die Herbstzeitlose zurückgedrängt werden kann, organisierte das Biodiversitätszentrum Rhön (BioZ) gemeinsam mit den unteren Naturschutzbehörden (uNB) Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld sowie dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bad Neustadt a.d.S. (AELF) zwei Informationsabende. Vorgestellt wurde bei den mit insgesamt über 100 Teilnehmenden gut besuchten Veranstaltungen unter anderem die jahreszeitliche Entwicklung dieser Pflanze. Die Besonderheit: Sie blüht im Herbst und entwickelt Fruchtstand mit Samen im Frühjahr.

Joachim Jenrich von der uNB Rhön-Grabfeld erklärte durch welche Pflegemaßnahmen die Herbstzeitlose nachhaltig geschädigt wird. Dies könne beispielsweise durch eine frühe Mahd, kurz bevor die Fruchtkapsel im Frühjahr ausreift, erzielt werden. Auf vielen extensiven Flächen, die im Rahmen des Vertragsnaturschutzprogrammes (VNP) bewirtschaftet werden, sind Herbstzeitlosen ein Problem. Matthias Franz von der uNB Bad Kissingen stellte verschiedene Handlungsoptionen für diese VNP-Flächen vor. „Es gibt keine Musterlösungen für alle Flächen. Man muss die Herbstzeitlose über mehrere Jahre hinweg bekämpfen“, betonte er.

Legale Entsorgung ist bisher ungelöst

Jürgen Johannes vom AELF äußerte seine Besorgnis über die zunehmende Ausbreitung der Herbstzeitlose auf Grünlandflächen. Als Nebenerwerbslandwirt stellt er auch eigene Flächen zur Verfügung, um verschiedene Bekämpfungsmethoden zu erproben. Er berichtete von seinen Erfahrungen: „Wichtig ist es, sofort einzuschreiten, wenn die ersten Herbstzeitlosen auf den Flächen auftauchen.“

Im Austausch mit den Teilnehmenden wurde deutlich, dass neben den richtigen Bekämpfungsmaßnahmen das Problem auch auf politischer Ebene behandelt werden muss: Besonders die legale Entsorgung der Pflanzen ist bisher ungelöst und stellt Landwirtinnen und Landwirte vor große Herausforderungen.

 
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