Zu den Bürgerversammlungen in Ottelmannshausen und Breitensee hatte Bürgermeister Georg Rath viele Informationen mitgebracht, die er ebenso wie in Herbstadt präsentierte. Von den aktuell 608 Einwohnern mit Hauptwohnsitz leben 151 in Breitensee und 146 in Ottelmannshausen. In Breitensee wurden im vergangenen Jahr drei Sterbefälle registriert und vier Eheschließungen, in Ottelmannshausen zwei Geburten.
Eine Besonderheit in Herbstadt ist, dass jeder Gemeindeteil seine eigene Kläranlage betreibt, wobei die Anlage in Breitensee im Jahr 2022 mit Minuszahlen abschloss, während Ottelmannshausen mit einem Plus abschnitt. In der nächsten Kalkulationsperiode werden die Beträge in die Gebühren eingerechnet, die Gemeinde muss kostendeckend arbeiten. Auf den Teichen der Kläranlagen tummeln sich Nilgänse, Enten und manchmal auch Schwäne, wie der Bürgermeister anhand von Fotos zeigte. Außerdem gibt es ein Biberproblem im Auslauf der Kläranlage Ottelmannshausen. Auch in Breitensee kämpft man mit den nächtlichen Hinterlassenschaften des fleißigen Tieres. Wie der Bürgermeister berichtete, liegt der Bau in Thüringen, in der Nacht kommt der "Grenzgänger" herüber, verrichtet seine Arbeit und hat einen Baum so beschädigt, dass er aus Sicherheitsgründen gefällt werden musste.
Dorferneuerung ist abgeschlossen
In Ottelmannshausen ist die Dorferneuerung abgeschlossen, einige Rechnungen und Zuschüsse werden noch erwartet. Der Grünabfallplatz in Ottelmannshausen muss aufgelöst werden, auch der in Breitensee ist baulich nicht mehr zulässig, sagt die Aufsichtsbehörde. Ein neuer, gemeinsamer Grünabfallplatz für die beiden kleinen Gemeindeteile wird gebaut, aber aus finanziellen Gründen noch nicht in diesem Jahr, teilte der Bürgermeister mit. Der Breitbandausbau erfolgt in allen Gemeindeteilen, dafür sind im Haushalt 2023 rund 735.000 Euro eingestellt. Die Biotope, die im Wald in der Gemarkung Ottelmannshausen liegen, haben sich bewährt. Sie dienen der Versickerung und haben keinen Zufluss von außen, sie sammeln lediglich Regenwasser. Wie Rath erwähnte, fanden auch in den trockenen Monaten im letzten Jahr die Tiere des Waldes dort immer eine Tränke.
Bezüglich der angedachten Photovoltaikanlagen wird es nach einer Informationsveranstaltung eine Umfrage in den drei Gemeindeteilen geben, kündigte der Bürgermeister an. Dabei soll jeder Bürger für seinen Ort abstimmen. Die Firma Südwerk ist bereits aktiv, aber Gipsabbaugebiet und die Feldlärchen sind Hinderungsgründe, die geklärt werden müssen. Die Bebauungspläne muss die Firma erarbeiten und finanzieren.
Projekt Solitärbäume der Agrokraft
In den Diskussionen wurde unter anderem die Schulsituation in der Grundschule Milzgrund angesprochen und der lange Fahrtweg sowie der frühe Schulbeginn kritisiert. Ob die Neuanpflanzungen im Wald an die Klimaveränderung angepasst seien, wurde gefragt. Der Bürgermeister stellte das Projekt Solitärbäume der Agrokraft vor. Wer einen guten Platz für einen Baum weiß (nicht im eigenen Garten), kann sich anmelden, im Herbst wird dann gepflanzt. Die Lieferung ist kostenfrei, man muss sich aber fünf Jahre lang um den Baum kümmern. Auch die zukünftige Trinkwasserversorgung war eines der angesprochenen Themen. Ob die Chlorung, die aufgrund der langen Leitung aus Oberfranken sein muss, gesundheitlich bedenklich ist, wollte eine Teilnehmerin wissen. Weitere Themen waren eine Wasserrinne in Breitensee, die 2024 weitergebaut wird, der Vorplatz des Feuerwehrgerätehaus und noch einmal der Grünabfallplatz, für den auf die Genehmigung vom Landratsamt gewartet wird.