Acht Gymnasien aus ganz Unterfranken hatten ihre besten Ensembles zum großen Musikfest der unterfränkischen Gymnasien nach Würzburg geschickt. Im Großen Saal der Hochschule für Musik gaben sich Chöre, Orchester und Big Bands ein Stelldichein. Nicht in einem Wettbewerb, sondern einfach beim gemeinsamen Musizieren. Mit dabei zwei Ensembles des Martin-Pollich-Gymnasiums (MPG) aus Mellrichstadt.
Als Sängerin Salome Zirk mit „Valery“ in bester Amy-Winehouse-Manier mit der Senior Big Band des MPG den riesigen Konzertsaal rockte, stockte den Zuhörern der Atem. Es gingen viele Momente schulischer Konzertextraklasse über die Bühne – Ensembles aus allen Gymnasien Unterfrankens waren aufgerufen, sich für das Musikfest zu bewerben. Acht Schulen erhielten letztlich für ihre Chöre und Orchester die Startfreigabe zu einem Abend, wie es ihn selten gibt. 2006 hatte das letzte „Musikfest der unterfränkischen Gymnasien“ stattgefunden, seinerzeit im Regentenbau in Bad Kissingen.
Einen außergewöhnlichen Ohrenschmaus hatte Regierungspräsident Paul Beinhofer den Zuhörern im sehr gut besuchten Großen Saal der Musikschule versprochen. „Ein so großes Konzert mit so vielen Mitwirkenden hat Würzburg selten gesehen“, sagte er. Nicht weniger als 570 Mitwirkende waren eigens in die Hochschule für Musik gereist.
Verantwortlich in Sachen Auswahl und Organisation des Musikfestes zeigte sich der Moderator des Abends, Heinz Pallor. Der Musiklehrer am MPG und Fachreferent für Musik der unterfränkischen Gymnasien gab einen Einblick in die Leistungsfähigkeit der Ensembles und unterstrich, dass es ohne das Engagement von Lehrern wie Schülern gleichermaßen einfach nicht geht.
Anders ist es nicht zu erklären, dass das Große Orchester des Matthias-Grünewald-Gymnasiums aus Würzburg mit fast 100 Musikern auftrat und mit einer Hommage an Robin Hood die Zuhörer überzeugte. Aber Quantität ist nicht in allen Fällen Qualität, wie der viel kleinere Chor des Jack-Steinberger-Gymnasiums aus Bad Kissingen mit „Junimond“ von Rio Reiser unter Beweis stellte. Die Kissinger Schule hatte auch ihre Big Band nach Würzburg mitgebracht, die mit dem Roger-Cicero-Hit „Zieh die Schuh aus“, gesungen von Felix Blaßdörfer, überzeugte.
Auch riesig der Chor des Karl-Theodor-von-Dalberg-Gymnasiums Aschaffenburg, der 110 Sängerinnen und Sänger für „Scarborough Fair“ aufbot. Das Große Orchester dieser Schule konnte mit der „Jungle-Book-Suite“ überzeugen. Mit dabei auch das Sinfonische Blasorchester und die Big Band des Armin-Knab-Gymnasiums aus Kitzingen und das Blechbläser-Ensemble des Celtis-Gymnasiums Schweinfurt. Die Think Big Band des Egert-Gymnasiums Münsterschwarzach bot besondere Momente mit Ella Fitzgeralds „A Tisket a Tasket“, gesungen von Leonie Götz.
Und mittendrin der Mittelstufenchor sowie die Senior Big Band des Martin-Pollich-Gymnasiums. Der Chor unter der Leitung von Urs John hatte „Gedankens Sprung“ von Christoph Hiller mitgebracht. Das Stück war erst in diesem Jahr vom Mittelstufenchor uraufgeführt worden und erhielt besonderen Beifall. Ebenso wie die Senior Big Band unter der Leitung von Marcel Steinrichter mit „Valery“ wie auch mit der fetzigen Nummer „Spain“ von Chick Corea. Die mit den MPG-Musikern befreundete Big Band des Celtis-Gymnasiums Schweinfurt sorgte mit Rainer Tempels „An hellen Tagen“ für den abschließenden Glanzpunkt des Musikfestes.
Wären die Organisation und das Zusammenführen von mehr als 500 Mitwirkenden nicht so ein gewaltiger Aufwand, könnte das Musikfest gerne öfter stattfinden. So bleibt es eine wertvolle Veranstaltung, auf die es sich lohnt, ein ganzes Jahrzehnt zu warten.