Ein Toben, ein Pfeifen, ein Rasseln, ein Jubeln: Stimmgewaltig war am Samstag der Empfgang der Rhöner für die 1200 Teilnehmer der BR-Radltour 2015. Die 26. Auflage führte zu ihrem bisher nördlichsten und gleichzeitig kleinsten Zielpunkt: nach Mellrichstadt.
Mit fast einer Stunde Verspätung war der imposante Tross in dem Streustädtchen angekommen, der am Morgen in Volkach gestartet war. Dort hatte sich die Auslieferung des Frühstücks in der Bundeswehrkaserne um gut eine halbe Stunde verzögert.
Die Gluthitze am Samstagnachmittag hatte wohl dafür gesorgt, dass die Zahl der Schaulustigen entlang der Hauptstraße überschaubar blieb. Dennoch war von Radltour-Teilnehmern zu hören, dass der Empfang als äußerst herzlich und imposant aufgenommen wurde. Mit dazu beigetragen hatte auch der mitreißende Sound der Bandan Sambistas aus Hendungen mit ihren südamerikanischen Samba-Rhythmen.
Nach der Zieleinfahrt der 1200 Radler, die eine der heißesten BR-Radltouren der Geschichte über 500 Kilometer vom oberbayerischen Weilheim bis nach Mellrichstadt absolviert hatten wurde erst einmal auf dem Alfons-Halbig-Platz ordentlich Flüssigkeit ausgeglichen und getanzt. Bürgermeister Eberhard Streit begrüßte die Radler und wünschte einen tollen Aufenthalt. Nach gut einer Stunde ging es erst einmal in die Bettenlager in der Dreifachturnhalle und im Gymnasium. Am Abend dann hatte sich die Spider Murphy Gang auf dem Festgelände angekündigt.
Zu Hilfe kam ihm in Mellrichstadt Klaus Mültner. Der Mellrichstädter arbeitet in Regensburg bei der Bayern-Hafen, für das Radl-Event ließ er die Donau gerne zugunsten der Streu im Stich.
Am Nachmittag war stellvertretender Bürgermeister Thomas Dietz – mit einem Funkgerät im Dauerkontakt zum BR-Orga-Team – auf dem Festplatz, um unter anderem das Aufstellen der Biertische zu kontrollieren. Bei 500 Garnituren muss mit dem Zollstock kontrolliert werden. Logistik-Chefin Sonja Weinfurtner hatte alles im Griff, auch Kollegin Sabrina Eutermoser passte auf, dass die 300 Helfer alles richtig machten.
Alle Vorarbeit sollte belohnt werden. Es hatte sich am Abend ein laues Lüftchen entwickelt, schnell wurden die Temperaturen erträglich. Zum Streuwiesenplatz strömten am Abend die Massen, über 10 000 Besucher dürften es gewesen sein, die sich diesen einmaligen Abend nicht entgehen lassen wollten. An den abwechslungsreichen Ständen der Rhöner-Charme-Köche bildeten sich überschaubare Schlangen, die vielen Helfer waren für den Ansturm gewappnet. Und die Zapfhähne standen keine Sekunde still. Gut besucht waren die Infostände der verschiedenen Tourbegleiter wie die des Technischen Hilfswerks oder des Vermessungsamtes und des BR selbst mit seinen Angeboten.
Die Rhön-Grabfelder und viele Fans von anderswo warteten natürlich auf den Höhepunkt, die Spider Murphy Gang und ihre ewig jungen Klassiker von „Skandal um Rosi“bis „Sommer in der Stadt“.
Schöner hätte sich der Abendhimmel an diesem Sommertag nicht über Mellrichstadt und die Rhön breiten können, in den immer wieder bunte Luftballons stiegen. Gegen Mitternacht verklang der letzte Ton über der Streuwiese. In Mellrichstadt und der Rhön wird dieses Radltour-Finale aber lange nachhallen.