Für drei Abende sollte die Salzburg, die nun ihre Tore für Besucher weit geöffnet hat, hoch oben über der Kreisstadt einen kleinen Hauch von Woodstock erleben, doch die "Lokation" wurde wegen unsicherer Wetterlage kurzerhand in den Gartenstädter Stadtsaal verlegt.
Zumindest der Hintergedanke passte bei diesen mit Stars gespickten Event, denn der Gedanke, dass Musik nicht nur verbindet, sondern solidarische Brücken für Frieden und Verständigung bauen kann, wurde mit Leben erfüllt. Und das vielseitige und bunte Drei-Tages-Abendprogramm mit ukrainischen, deutschen und internationalen Stars aus Kabarett, Folklore, Klassik sowie weltbekannten Gruppen und Chören hatte für jeden musikalischen Geschmack etwas zu bieten.
Die "Wellküren", der Kabarettist Andreas Rebers und die "Bandura Band", das "Ensemble Blechschaden" der "Kharkiv Lonely Heart's Choir" und "Electric Wonderhorn" standen auf der Bühne.
Die legendären Gipsy Kings waren der Höheunkt
Den Höhepunkt stellte aber ein Auftritt der legendären "Gipsy Kings" zum Finale am Sonntagabend dar und Sommerfeeling zog in den Stadtsaal ein. "Bad Neustadt macht sich" und ist auf der Eventkarte längst kein weißer Fleck mehr. Hamburg, Leipzig, Köln, Berlin und Bad Neustadt reihen sich nahtlos in den Tourenplan der Chipsy Kings um Gründungsmitglied Diego Baliardo ein. Die Gruppe setzt sich heute hauptsächlich aus fünf Brüdern der Familie Reyes und drei Brüdern der Familie Baliardo zusammen und sind Nachfahren von Kale-Roma-Flüchtlingen, die während des Spanischen Bürgerkriegs nach Frankreich ausgewandert sind. Ihre Familien wissen, wie sich Krieg, Flucht und Vertreibung anfühlen.
Seit Ende der 80-er Jahre erobern sie mit ihrer Musik die Charts, die Tanzflächen, heimsten eine Trophäe nach der anderen ein und die meisten kennen natürlich "Bamboleo". Bei Welthits wie "Volare", No Volvere" oder "Trista Pena" hielt es keinen mehr auf seinen Stühlen. Auf der Bühne fingen die Gitarren fast an zu glühen und vor der Bühne wurde ausgelassen getanzt. Ukrainische Gäste amüsierten sich mit den Rhön-Grabfeldern und es war eine richtige Party, die für einen Moment vergessen ließ.
Die zahlreichen Fans aus der Ukraine feierten ihre Stars
Zum musikalischen Auftakt wurde aus dem "Anya Minakova Trio" ein ukrainisches Damenquartett, das mit Folk-Pop aus der Heimat schwungvoll, aber auch sinnlich und mit vielen Gänsehaut-Momenten echte Ausrufezeichen setzte. Vom hoffnungsvollen "Happy Song", von Freiheit über "I have no Home" bis zu "Alles wird sich ändern" wurde englisch und ukrainisch gesungen. Die zahlreichen Fans aus der Ukraine feierten ihre Stars.
Das "Music for Peace"-Event kam, neben der solidarischen Mitwirkung namhafter Künstlerinnen und Künstler, durch die Förderung des Bayerischen Kulturfonds Kunst zustande.