Im Kreise seiner Familie ist in Aub Heinrich Fries im Alter von 81 Jahren gestorben. Ein Mitbürger, der immer eng mit seiner Heimatgemeinde und dem Grabfeld verbunden war. Das zeigt unter anderem sein Engagement beim Verein für Heimatgeschichte, dem er seit 1983 angehörte, aber auch sein Interesse am Museumspädagogischen Zentrum. Zudem arbeitete er in zahlreichen Vereinen und Verbänden mit, wie in der katholischen Kirchengemeinde Aub, der Jugendarbeit und der politischen Gemeinde.
Am 10. Juni 1939 wurde Heinrich Fries im Krankenhaus in Königshofen geboren, zwei Jahre später seine Schwester, die vor wenigen Monaten in München gestorben ist. Beide unterstützten von Kindesbeinen an ihre Eltern Therese und Alfons Fries in der Landwirtschaft. Heinrich Fries besuchte die Landwirtschaftsschule in Königshofen und führte den elterlichen Betrieb in Aub.
Im Verein für Heimatgeschichte engagiert
In den 1970er Jahren schulte er zum Schriftsetzer um. Nach der Grenzöffnung wechselte er zu einer Druckerei nach Hildburghausen. Er arbeitete mit, als im Verein für Heimatgeschichte der erste Band der Schriftenreihe "Die Römhilder Reimchronik" herausgebracht wurde. Bei der "Steinzeitgruppe" des Museumspädagogischen Zentrums informierte er Besucher über das Handwerk dieser Zeitspanne, gerade auch beim Kunsthandwerkermarkt.
Zahlreiche ehrenamtliche Tätigkeiten
In der katholischen Landjugend war er von 1961 bis 1966 Ortsobmann in Aub und von 1963 bis 1966 Kreisobmann im damaligen Landkreis Königshofen. Für die politische Gemeinde war Fries von 1961 bis zur Eingemeindung im Jahr 1978 Gemeindeschreiber. Fast 40 Jahre übte er das Amt des Schriftführers im Vorstand der Kommunal-, Landtags-, Bundestagswahlen oder auch bei Volksentscheiden aus. Als Feldgeschworener war er seit 1968 aktiv und er leitete mit großem Engagement die Gemeindebücherei von Aub von 1973 bis 2004. Auch in den örtlichen Vereinen war Heinrich Fries gefragt. So war er in der Flurbereinigungsgenossenschaft Aub von 1967 bis 1988 Vorsitzender, ebenso bei der örtlichen Jagdgenossenschaft und hier mehr als zwei Jahrzehnte Schriftführer. Der Verstorbene war Gründungsmitglied und Schriftführer sowohl im Fremdenverkehrsverein Aub als auch im Bürgerverein.
Spielleiter der Theatergruppe
In der Theatergruppe seiner Heimatgemeinde übernahm er von 1982 bis 2004 die Spielleitung. Dem Pfarrgemeinderat gehörte er seit 1968 an, war Schriftführer und von 1978 bis 1994 Vorsitzender. Hinzu kam sein Engagement in der Kirchenverwaltung zwischen 1976 und 1988 und Heinrich Fries war in der Kirchengemeinde von Aub sowohl Lektor als auch Kommunionhelfer. Nicht zu vergessen seine Niederschriften als Ortschronist von Aub und seine Mitarbeit im "Blättla", einer Broschüre, die er mit Jörg Fliegauf für die Grabfeldgemeinden herausbrachte.
Mit Heinrich Fries verliert nicht nur Aub, sondern die gesamte Region einen echten Grabfelder, dem seine Heimat, die Menschen und das aktive Vereinsleben am Herzen lagen.