Es ist eine alljährliche Tradition, das neue Heimatjahrbuch des Landkreises beim gemeinsamen Abendessen mit den zahlreichen Autorinnen und Autoren vorzustellen. Im 45. Jahrgang erscheint das Heimatjahrbuch 2023 wie immer pünktlich zum Weihnachtsgeschäft und umfasst erneut stolze 480 Seiten.
Doch so "normal" und "alljährlich" diese Buchvorstellung mittlerweile in Rhön und Grabfeld anmutet, so normal ist diese gar nicht. In ganz Bayern gibt es in keinem zweiten Landkreis ein Jahrbuch mit einer solchen Tradition seit 1979. Schon gar nicht in einem solchen Umfang und mit derart vielfältigen Beiträgen so vieler Verfasser. Reinhold Albert, der diesmal zum 17. Mal die Schriftleitung innehatte, zog deshalb ein positives Fazit und bedankte sich bei seinen Autorinnen und Autoren.
Lob von Landrat Thomas Habermann
Für Landrat Thomas Habermann, der es sich auch diesmal im Restaurant heimat's in der Gartenstadt nicht nehmen ließ, sich bei den Autorinnen und Autoren zu bedanken, folgen die Inhalte des Heimatjahrbuchs seit jeher keiner inneren Ordnung. "Diese Menge an ungeheuer interessanten und vielfältigen Beiträgen macht das Jahrbuch deshalb so spannend."
Hergestellt wurde das neue Jahrbuch wie stets in der Druckerei Mack in Mellrichstadt, Blumen erhielt zudem Reinhold Alberts Frau Marianne für ihr unermüdliches Mitwirken am Jahrbuch. Ein weiteres Dankeschön ging an Sven Ritter, der in der Kulturagentur des Landkreises die Jahrbuchfäden in der Hand hält.
Kreisheimatpfleger Reinhold Albert schöpft aus dem Vollen
Nach wie vor schöpft Kreisheimat- und Kreisarchivpfleger Reinhold Albert in Sachen Beiträge aus dem Vollen. Nicht weniger als 17 Verfasserinnen und Verfasser sind diesmal neu dabei. Und natürlich die alten Hasen wie Erhard Nowak, Cilli Pigor, Kreiskulturreferent Hanns Friedrich oder Professor Josef Hesselbach, die seit Jahrzehnten alljährlich Wissenswertes aus dem Landkreis in Schriftform fürs Heimatjahrbuch bereitstellen.
Wertvolles Wissen über Rhön-Grabfeld
"Das ist so wichtig!", betonte Reinhold Albert, der jeden einzelnen der Autorinnen und Autoren vorstellte. "Wenn wir das nicht aufschreiben, dann ist das alles irgendwann weg", sagt er und weiß als Archivpfleger nur zu genau, wie schnell wertvolles Wissen aus alten Zeiten unwiederbringlich verschwinden kann. Vor dem Vergessen bewahrt hat das neue Heimatjahrbuch zum Beispiel den Fakt, dass in früheren Zeiten die Bürger aus Bad Neustadt Holzrechte im Salzforst ihr Eigen nennen durften. Es hätte, so Albert, nicht viel gefehlt, da wäre genau solches Wissen auf Nimmerwiedersehen verschollen gegangen.
Die Themen des Heimatjahrbuchs
Die Themenpalette des Heimatjahrbuchs für das Jahr 2023 ist gewohnt weit gestreut: Von den Nachwehen des Dreißigjährigen Krieges bis zu prominenten Golfspielern in Maria Bildhausen. Von den Malereien in der Pfarrkirche Bischofsheim bis zu "Unschülern" auf dem Kreuzberg oder dem Jubiläum 20 Jahre Tschernobylhilfe in Wollbach. An den bekannten Heimatdichter Albert Handwerker aus Unterelsbach wird anlässlich dessen 100. Geburtstag erinnert, an das 50. Jubeljahr der Kirche in Wargolshausen ebenso. Die in Zeiten des Klimawandels enorm bedeutenden Buchen- und Mischwälder der Rhön werden ebenfalls in einem Beitrag abgehandelt.
Die Geschichte der Juden in Rhön und Grabfeld
Reinhold Albert legt bei jedem der Heimatjahrbücher großen Wert darauf, die Geschichte der Juden in Rhön und Grabfeld aufzuarbeiten. Diesmal hat Hermann Leicht hierzu einen Beitrag über die Schutzjuden in Reyersbach geliefert.
Den Umschlag des Heimatjahrbuchs ziert in dieser Auflage ein Foto der Skulptur "Daphne verwandelt sich in einen Lorbeerbaum" des Rhöner Bildhauers Lothar Bühner. Dem Künstler hatte das Kreiskulturzentrum im Kloster Wechterswinkel anlässlich dessen zehnten Todestages 2022 eine große Ausstellung gewidmet. Die dazugehörigen Beiträge haben die Leiterin der Kulturagentur, Dr. Astrid Hedrich-Scherpf sowie Bühners Sohn Martin verfasst.
Das Heimatjahrbuch 2023 ist ab sofort in Buchhandlungen und bei der Druckerei Mack in Mellrichstadt zum Preis von 23,90 Euro erhältlich.