Als in den Gemeinderatssitzungen der vergangenen Wochen über das Thema Grundsteuer durch den Freistaat informiert wurde, war klar, dass dies "einen Aufschrei in der Bevölkerung" geben wird. Bürgermeister sagten damals schon, dass die Gemeinde- und Stadträte dann die Prügelknaben sein werden. Wie Recht sie damit hatten, zeigte sich bei der Bürgerversammlung im Bad Königshofener Stadtteil Untereßfeld. Dort wurde aber auch noch ein weiteres für den Ort brisantes Thema, nachgefragt: die Zukunft der Untereßfelder Schule. Dazu konnte Bürgermeister Thomas Helbling sagen, dass dies nicht vor dem Jahr 2027 sein wird.
Zunächst ging es um die neuen Grundsteuersätze. Der Bürgermeister verwies darauf, dass bei Grundstücken in Bayern ein wertunabhängiges Flächenmodell umgesetzt wird. Das heißt, dass für Werte in Bayern die Grundsteuer ab 2025 nach der Größe der Fläche von Grundstück und Gebäude berechnet wird. Diese neuen Berechnungsgrundlagen wurden von den Finanzämtern ermittelt. Der Stadtrat habe sich in einer Sondersitzung eingehend beraten und entschieden, dass für land- und forstwirtschaftliche Flächen (Grundsteuer A) 480 (bisher 405) Prozent, für Grundstücke (Grundsteuer B) 310 (405) Prozent berechnet werden.
Thomas Helbling: "Moderate Erhöhung"
Dies sei notwendig, da über die Steuern verschiedene Maßnahmen in der Stadt und den Stadtteilen finanziert werden. Der Bürgermeister sprach von einer "moderaten Erhöhung". Das sahen die Untereßfelder ganz anders und waren der Meinung, dass dies gegenüber der Bevölkerung ungerecht sei. Seit 2010 habe es keine Änderungen in der Grundsteuer gegeben und deshalb habe der Freistaat Bayern dies nun geändert. "Wir müssen nur das vollziehen, was uns vom Freistaat vorgegeben wird."
Zur Grundschule Bad Königshofen sagte Thomas Helbling, dass hier die Planungen auf dem Gelände des ehemaligen "Haus St. Michael" begonnen haben. Voraussichtlich Ende 2027 ist mit der Fertigstellung zu rechnen. Auf die Frage, ob die Kinder dann während des Schuljahres wechseln, meinte der Bürgermeister, dass dies wohl erst zum Beginn des nächsten Schuljahres sein wird. Was Trappstadt und Sulzdorf mit ihren Schulkindern machen, liege in deren Entscheidung. "Wir haben immer wieder Gespräche und gemeinsame Lösungen angeboten." "Ihr zieht alles aus den Dörfern ab, warum nicht Grundschüler aus Bad Königshofen nach Untereßfeld?", lautete ein Einwurf. Auch das habe man diskutiert, dann aber im Schulverband anders entschieden, hieß es. Überlegt habe man zum Beispiel einen Schulverband Untereßfeld und Milzgrund.
Das leidige Thema "Fremdwasser aus Obereßfeld" sprach der Bürgermeister an und sagte, dass das Problem seit Jahren anstehe. Hier müsse endlich die Gemeinde Sulzdorf an der Lederhecke aktiv werden. Vorgesehen seien Kanalneubauten, um das Fremdwasser nicht mehr in die Kläranlage, sondern direkt in die Fränkische Saale abzuleiten.
Gefragt wurde nach einem Jugendraum in Untereßfeld für die 13- bis 17-Jährigen. Hier müsse die Stadt etwas unternehmen.
Dank an Eltern für Spielplatzgestaltung
Dank sagte Bürgermeister Thomas Helbling den Eltern, die sich bei der Spielplatzgestaltung eingebracht hatten. Dies unterstrich auch Stadtrat Gerhard Weitz, der den Aufbau bei den neuen Geräten lobend herausstellt. Er erwähnte den Blumenschmuck im Ort und dankte der Soldatenkameradschaft für die Pflege des Friedhofs. Höhepunkt in diesem Jahr sei die 150-Jahrfeier der Feuerwehr gewesen.
Angesprochen wurden der Glasfaserausbau und ein Defibrillator am Gemeindehaus. Er wurde über Spenden der Bevölkerung und Vereine finanziert. Für Senioren im Ort soll eine Schulung angeboten werden. Damit Kinder gefahrlos in die Schule kommen, müsse der Gehsteig in der Kurve am Feuerwehrhaus abgesenkt werden. Gerd Jäger vom Bauamt der Stadt informierte über den Straßenausbau und erfuhr, dass die Wege derzeit kaum befahrbar sind. Dafür sei der Landkreis zuständig, der informiert wird.