„Musik für alle Fälle!“ Damit versprechen „Die „Haubach-Rebellen“ aus Großeibstadt nicht zu viel. 2005, vor 15 Jahren, haben sich Musikerinnen und Musiker formiert und ein neues Kapitel in der Geschichte der Blas- und Volksmusik in der Gemeinde aufgeschlagen. Im Vereinsregister stehen sie seit 2014.
Aktuell setzt sich das Führungsgremium neben Vorsitzendem Artur Reß mit Edgar Abschütz aus Wülfershausen (Stellvertreter), Georg Lurz (Schriftführer und Kassierer) sowie Franziska Hofmann (Kassenprüferin) zusammen. Klaus Brennfleck und Egon Reß sind Beisitzer.
Geprobt wird normalerweise donnerstags von 19.30 Uhr bis 21.30 Uhr unter Dirigent Thomas Rost im Gemeindehaus. Dabei stehen nicht nur Choräle, Marschmusik, Polkas und Walzer, sondern auch Heimat- und Volkslieder sowie alte Schlager auf dem Programm.
Nur aktive Mitglieder
Der Name des Vereins steht für die Geschichte: „2005 wandten sich Aktive vom Musikverein Großeibstadt einer neuen Formation zu, die am 16. Oktober 2014 im Gemeindehaus in eine Vereinsgründung mündete. Den Zusammenschluss hoben 16 Personen aus der Taufe, aktiv sind heute 22 Musiker. Auch Musiker aus Saal, Wülfershausen und Gollmuthhausen gehören zum Ensemble. Passive Mitglieder gibt es nicht“, fasst Vorsitzender Artur Reß die Vereinsstruktur zusammen.
Ziel sei, die Blas- und Volksmusik zu pflegen, bei Anlässen rund um die Kirche und Gemeinde aufzutreten sowie auswärtige Feste zu umrahmen. „Pfarrfest Großeibstadt, Schützenfest Kleineibstadt, Plantanz Obereßfeld und Biergarten im `Hirschen´ von Sulzfeld“ riefen den Verein 2019 auf den Plan, beschreibt Reß spontan ein paar Beispiele der Auftritte.
Zum Programm gehörte wie immer die Begleitung der Marienweiher-Wallfahrer, die in Großeibstadt eine große Tradition haben. Artur Reß war als Trompeter nach eigenem Bekunden schon 48 Mal unter den Pilgern, um sie mit örtlichen Musikanten zu begleiten. Die Wallfahrer werden auf dem Weg von Kupferberg nach Marien-Weiher durch ein etwa sieben Kilometer langes Wäldchen und am Ende aus dem Wallfahrtsort heraus gespielt. „Das ist immer ein unbeschreibliches Erlebnis“, stellt Reß mit bewegender Stimme fest und spricht damit auch den anderen Musikanten, die dabei sind, aus dem Herzen.
Viele Termine abgesagt
Ob weitere Termine im laufenden Jahr wahrgenommen werden können, hängt ganz von den Corona-Lockerungen ab. Im thüringischen Queienfeld etwa sollten die „Haubach-Rebellen“ an Christi Himmelfahrt (21. Mai) von 14 bis 17 Uhr die Gäste eines Vatertagstreffens unterhalten. Doch daraus wurde nichts, wie Artur Reß bedauert.
In Frage gestellt sind auch Auftritte zu Kurkonzerten in Bad Königshofen am 7. Juni, 16. und 30. August im großen Kursaal. Ein Standkonzert beim Wurstmarkt in Ostheim ist durch dessen Absage wohl schon jetzt kein Thema mehr, so Reß.
Ein großes Ereignis steht dagegen am 4. Oktober in Großeibstadt mit dem Weißen Sonntag ins Haus. Bis dahin hofft Artur Reß in der Corona-Krise auf weitere Lockerungen. Denn der Verein möchte wieder jedem Kommunionkind am frühen Morgen um 6 Uhr ein Weckruf-Ständchen spielen. Dazu haben die Musiker entsprechend der Anzahl der Kommunikanten sieben Auftritte vor dem jeweiligen Anwesen vorgesehen, so Reß.
An Heiligabend schließlich werden die Einwohner traditionell mit weihnachtlichen Weisen erfreut. Schon am Vormittag erklingen besinnliche Lieder auf dem Dorfplatz – so das jetzige Programm.