Menschen mit Fernweh, die sich dank ihrer mitgeführten Reisemobile fast überall wie zuhause fühlen, schließen sich gern bei Fernreisen einem Veranstalter an, der die Organisation übernimmt, der weiß, wo Stellplätze, Tankmöglichkeiten, Fähren und Sehenswürdigkeiten sind, der sich um Visa, Verschiffung der Fahrzeuge und die schönsten Routen kümmert. So beschreiben es Doris und Karl-Heinz Hannack, die ein typisches Beispiel für die Teilnehmer am Frühjahrs-SeaBridge-Treffen in Bad Königshofen sind.
"Man muss sich um nichts kümmern und kann sorglos und sicher reisen", sagen die beiden Ruheständler aus Günzburg, die sich gerade ein neues, großes Reisemobil gekauft haben. Weil noch nicht alles so funktioniert, wie es soll, fahren sie erstmal an die Ostsee und dann drei Monate nach Spanien. "Das Fahrzeug muss laufen", ist ihre Devise. Für nächstes Jahr planen sie eine Ostseeumrundung, sie haben auch schon eine Adria-Tour absolviert und waren in Sibirien. In Bad Königshofen machten sie beim 10. SeaBridge-Treffen zum ersten Mal Station und waren voll zufrieden. "Es ist alles da, was man braucht, alles sehr sauber, am wichtigsten sind Strom und Entsorgung", berichten sie.
Seltene Kombination in Bad Königshofen
Das freut die Gastgeber, die Kurbetriebs-GmbH, die zu den anwesenden rund 70 Reisemobilen am vergangenen Wochenende rund 90 zusätzliche unterbrachte. Detlef Heinemann, General Manager von SeaBridge, ist schon zum Dauergast geworden. Vor zehn Jahren traf er Kurdirektor Werner Angermüller auf einer Touristik-Messe. Heinemann suchte gerade einen Reisemobilstellplatz mit einem großen Saal für 200 bis 400 Leute. "Diese Kombination gibt es sehr selten, aber in Bad Königshofen", berichtete Heinemann in einem Gespräch. Die zentrale Lage mitten in Deutschland war auch ein Pluspunkt, ebenso das gute Preis-Leistungsverhältnis in der Stadt und die freundlichen Leute.
Als positiv wird außerdem gesehen, dass auch die ganz großen Reisemobile einen Platz finden und dass die Möglichkeit der Reservierung gegeben ist. Auf anderen Plätzen ist das nicht möglich. So vereinbarte man das erste Treffen in Bad Königshofen, die Kunden waren sehr zufrieden und es stand fest: "Wir kommen wieder". 2018 fand sogar das Frühjahrs- und Herbsttreffen in Bad Königshofen statt, so wird es auch in diesem Jahr sein.
Den Lebensabend genießen
"Seit acht Jahren hat das Interesse an meiner Branche eine zweistellige Zuwachsrate", freut sich Heinemann. Hauptsächlich Rentner und Lehrer sind gern in einem "rollenden Zuhause" unterwegs. Er erklärt sich das mit der Einstellung vieler gut situierter Ruheständler, die nichts sparen müssen für ihre Kinder, denn denen geht es gut genug. Auf der Bank gibt's keine Zinsen, wofür soll man also sparen? Vielleicht dafür, dass am Ende alles in ein Pflegeheim fließt? "Hau wech das Zeuch", denken die Leute und genießen ihren Lebensabend", meint der General Manager. Heutzutage gebe es nur "Sekt oder Selters" und wenig Mittelmaß.
"Qualität spricht sich rum", kommentiert Heinemann das Ambiente in Bad Königshofen. Er werde noch öfters in die Kurstadt kommen, sagt er voraus. Wichtig ist ihm, dass seine potentiellen Kunden sich wohlfühlen und der große Kursaal die nötige Ausstattung besitzt. Die Dia-Vorführungen und Multivisionsschauen über die vielen Reiseziele am Donnerstagabend sowie ganztags am Freitag und Samstag waren durchweg gut besucht und die anwesenden Reiseleiter und Mitarbeiter des SeaBridge-Teams führten viele Gespräche.
Und wohin reist der Chef am liebsten? Heinemann fährt sehr gern ins südliche Afrika, dort sei es exotisch, aber sicher und geordnet, berichtet er.