Vor drei Jahren hat die Familie Baer die Bewirtschaftung ihres landwirtschaftlichen Betriebes von konventioneller auf ökologische Wirtschaftsweise umgestellt. Bei einer Felderbesichtigung nahmen jetzt 60 Landwirte aus ganz Unterfranken die verschiedenen Früchte in Augenschein.
Die Fruchtfolge auf den Ackerflächen ist sehr vielseitig. Angebaut werden Weizen, Triticale (Weizen-Roggen-Kreuzung), Sommergerste, Wintergerste, Erbsen, Zuckerrüben, Körnermais und Kleegras.
Christoph Baer führte die Besucher über die verschiedenen Flächen und erläuterte zu den Früchten die jeweilige Anbauweise.
Wichtigstes Instrument zur Unterdrückung unerwünschter Unkräuter und Ungräser sind der Striegel und ein Hackgerät am Traktor. Die Zuckerrüben wurden außerdem zweimal per Hand gehackt.
Auch durch den gezielten Anbau von Winter-Zwischenfrüchten wird das Unkraut in Schach gehalten und Stickstoff im Boden angereichert und gebunden. Die Kombination vielerlei Anbaumaßnahmen führt zu einer optimalen Hege und Pflege der Bio-Flächen.
Alle angebauten Kulturen präsentieren sich in einem guten Zustand und lassen zufriedenstellende Erträge erwarten. Bei der Führung durch die Felder wurde veranschaulicht, dass auch ohne den Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmittel ordentliche Erträge eingefahren werden können. Die Familie Baer vom Dörfleshof, etwa einen Kilometer nordwestlich von Ottelmannshausen gelegen, hat scheinbar ein gutes Händchen für die ökologische Landbewirtschaftung.
Nach der Felderbesichtigung lauschten die Gäste einem Vortrag von Andreas Hopf. Als Geschäftsführer arbeitet er für die „Vermarktungsgesellschaft Biobauern“. Die Vermarktungsorganisation hat ihren Sitz in Pöttmes im Landkreis Aichach-Friedberg (Schwaben) und kümmert sich bayernweit m die Vermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse von Bio-Betrieben.
Das Absatzvolumen der 2011 gegründeten Organisation steigt von Jahr zu Jahr. So wurden 2017 52 000 Tonnen Biogetreide über die Gesellschaft vermarktet.
Jeder Landwirt, der in einem Bio-Verband organisiert ist, kann über diese Gesellschaft seine Erzeugnisse vermarkten. Hopf stellte fest, dass der Bedarf an Bio-Erzeugnissen künftig noch wachsen wird, da mittlerweile auch führende Discounter Biowaren wie beispielsweise Müsli ins Sortiment aufgenommen haben. Wichtig sei vor allem, dass man die bayrischen Bio-Erzeugnisse im Angebot bündle und sich mit der regionalen Herkunft gegenüber Einfuhren aus Osteuropa durchsetze.