Der ehemalige Bauernverbands-Bezirkspräsident Karl Groenen sagte beim Neujahrsfrühschoppen von Landkreis Rhön-Grabfeld und Stadt Mellrichstadt, dass die Bürger im Landkreis erkennen müssten, dass der frühere Zonengrenzkreis jetzt in der Mitte Deutschlands liege. Die notwendige Lebensqualität sei gegeben. An Landrat Thomas Habermann gewandt, erwähnte er, dass dieser auch in Brüssel und im Rundfunkrat sei, er aber über diese Arbeit mehr berichten sollte. "Tue Gutes und rede darüber", fügte Groenen an. Dazu sagte Habermann, dass man in Brüssel unter anderem Öko-Themen bespreche, die aber Geld kosten. Wichtig sei es ihm "unsere Wirtschaft nicht kaputt zu reden". Er selbst ist im Wirtschaftsausschuss und deshalb mehrfach in Brüssel. Frankreich und Deutschland sollten wieder zueinander kommen, nur gemeinsam sei vieles zu bewegen.
Klaus Mültner erwähnte das Wohlgefühl der Bevölkerung und eine leistungsfähige Verwaltung. Angedacht werden sollte, Verwaltungen zusammenzulegen. Dazu sagte der Landrat, dass leistungsfähige Verwaltungen wichtig und notwendig seien. Die Gemeindeverwaltungen seien motiviert, würden aber auch an ihre Grenzen stoßen. Als positives Beispiel nannte er die Gemeinde Bastheim, die sich mit einer Verwaltungsgemeinschaft zusammenschließen will. Hinweise kamen von Michael Mühlfeld zur Metallindustrie im Landkreis, die zurzeit schwächele. Stellenabbau und Kurzarbeit seien die Folgen. Damit sinke auch die Gewerbesteuer für Mellrichstadt. "Wir reden das Zugpferd Industrie im Landkreis Rhön-Grabfeld schlecht." Habermann erwähnte den Konjunkturzyklus, sprach vom Aufwärtstrend der vergangenen zehn Jahre und betonte, dass auch einmal ein Tief entstehen könne, das überwunden werden muss. Der Landkreis sei bereit, so weit es möglich ist, zu helfen. "Es kommen schwierige Jahre auf uns zu", erklärte der Landrat.
Bei Realschule noch einiges zu tun, Kreisel am Sportplatz kurz vor Vollendung
Die Umsatzsteuer für kommunale Leistungen war ein Thema, das Bernhard Ledermann vorbrachte und das Landrat und Bürgermeister Eberhard Streit erläuterten. Beispiel sei der Verkauf von Stammbüchern bei der Eheschließung. Nach Meinung aus Brüssel ist dies eine kommunale Leistung, die der Umsatzsteuer unterworfen ist. Hier spiele der Wettbewerb zum Buchhandel mit hinein. Verabschiedet hat sich Heidi Bucher, die viele Jahre die Bewirtung beim Neujahrsfrühschoppen übernahm. Ihr dankte Streit für ihren Dienst. Bucher erwähnte das Engagement von Streit und Habermann. Viele wüssten dies nicht zu schätzen "und viele wissen auch nicht, welches Gewicht das Wort unseres Landrats hat."
Zu 2019 bilanzierte Streit, dass es für Mellrichstadt kein einfaches Jahr war. Dazu gab es Informationen von der Abschlusssitzung des Stadtrates. Bei der Realschule sei noch einiges zu tun, der Kreisel am Sportplatz gehe seiner Vollendung entgegen. Für die Friedhöfe gebe es ein neues Konzept für Urnenbestattungen. 2,7 Millionen Euro fließen in die Sanierung der Stadtmauer, wobei im Bereich des Mahlbach ein Ort der Begegnung entstehen wird. Am ehemaligen Krankenhaus-Areal gehe ein Inklusionsspielplatz für Kinder und Senioren in die Endphase.
Vom Bauboom am Heckenweg sprach das Stadtoberhaupt, erwähnte die gelungene 150-Jahr-Feier der Feuerwehr Mellrichstadt. 76 Personen seien aktuell in der Unterkunft für Asylbewerber. Dank des Helferkreises gebe es keine Probleme. Die Sanierung des Schwimmbades, mit zehn Millionen Euro veranschlagt, sei Aufgabe des neuen Stadtrats. Museumsleiter Rudolf Mauder benötige dringend Unterstützung. Insgesamt gesehen stehe Mellrichstadt, auch auf kulturellem Gebiet, jedoch sehr gut da.