
"2024 war ein arbeitsreiches Jahr", eröffnete Nordheims Bürgermeister Thomas Fischer die erste Gemeinderatssitzung nach dem gut besuchten Neujahrsempfang. Im Schnelldurchlauf ließ er die vergangenen zwölf Monate Revue passieren.
Das Ratsgremium traf sich zu 13 Sitzungen mit insgesamt 362 Tagesordnungspunkten. Dazu kamen weitere Zusammenkünfte in Ausschüssen und Verbänden sowie ein Waldbegang.
Aktuell zählt Nordheim 930 Einwohner (minus sieben), im Ortsteil Neustädtles leben 147 Menschen (plus vier). Unterm Strich ergibt sich für die Gesamtgemeinde ein Minus von drei Bürgern. Generell seien die Einwohnerzahlen wichtig, da die daraus resultierende Steuerkraft unter anderem als Grundlage für Schlüsselzuweisungen und Einkommensteuer dient, erklärte Fischer.
Zusammenarbeit mit Schulen läuft gut
Momentan besuchen 97 Kinder die örtliche Grundschule, davon kommen 40 direkt aus Nordheim. "So viele wie lange nicht mehr", strahlte das Gemeindeoberhaupt und fügte an: "Tendenz stabil." 18 Nordheimer Schülerinnen und Schüler werden in der Udo-Lindenberg-Mittelschule in Mellrichstadt unterrichtet. Die Zusammenarbeit mit beiden Schulen laufe sehr gut, hieß es.
2023 erwarb die Gemeinde das Areal der ehemaligen Spedition Bauß & Herbert als Standort für den örtlichen Bauhof. Viele notwendige Arbeiten führte man in Eigenleistung durch, so dass der Umzug bereits ein Jahr später erfolgte. Unterdessen wurde auch der Fuhrpark erweitert. Ein Fahrzeug inklusive Zubehör schlug mit 100.000 Euro zu Buche. Nun soll das Dach saniert und eine weitere Wohnung hergerichtet werden.
Die Finanzlage hat sich extrem verbessert
Insgesamt 3,65 Millionen Euro an Stabilisierungshilfe flossen seit dem Jahr 2012 nach Nordheim. Diese wurden für Sondertilgungen und Investitionen in kommunale Pflichtaufgaben wie Schule, Kindergarten, Feuerwehr, Straßenbau und Breitbandversorgung verwendet. Durch die zusätzlichen Steuermittel habe sich die Finanzlage trotz hoher Investitionen extrem verbessert. 2024 waren nötige Voraussetzungen nicht mehr erfüllt, weshalb kein weiterer Antrag auf Stabilisierungshilfe mehr gestellt wurde. "Es hat 16 Jahre gedauert, jetzt hat unsere Gemeinde die eigene Leistungsfähigkeit wieder erreicht", strich Fischer zufrieden heraus. Damit verbunden war ein Lob an sein Gremium, das viele zukunftsweisende Entscheidungen getroffen und mitgetragen habe.
Auch 2025 kommt einiges auf die kleine Gemeinde zu. Große Maßnahmen und damit verbundene Investitionen werfen ihre Schatten voraus. Derzeit läuft ein Vergabeverfahren beim Abwasserzweckverband "Obere Streu" für die Planungsleistungen zur Generalsanierung der Verbandskläranlage. Geschätzte Gesamtkosten: Elf Millionen Euro. Der kommunale Eigenanteil beläuft sich laut Fischer auf 1,2 bis 1,5 Millionen Euro.
Im Bereich "Kalkofen" habe man die Bauleitplanung und Erschließungsplanung für ein neues Baugebiet mit 19 Wohnhäusern vorangetrieben. Derzeit stocke das Vorhaben, weitere Beratungen im Gemeinderat seien notwendig, wie Thomas Fischer informierte. Aufgrund der wirtschaftlichen Situation gebe es keine Nachfragen.
Betriebserlaubnis der Kläranlage in Neustädtles läuft aus
Weiterhin läuft die Betriebserlaubnis der Wurzelkläranlage in Neustädtles zum 31. Dezember 2025 ab. Möglicherweise werden diverse Umbauarbeiten notwendig, die als Voraussetzung für eine Verlängerung um zehn Jahre dienen.
Am Ende dankte der Gemeindechef seinen Stellvertretern Roberto Breunig und Sebastian Hippeli sowie dem Ratsgremium für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Auch alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltungsgemeinschaft Fladungen, Vertreter beider Kirchenverwaltungen und überörtlicher Institutionen schloss er in seinen Dank ein.