„So etwas kommt nur alle 20 Jahre vor.“ Helmut Grosser, Geschäftsführer der Überlandwerk Rhön GmbH, und Fridolin Link, Gemeindechef von Hausen und dienstältester Bürgermeister im Landkreis, bezeichneten sich als alte Hasen, als am Montagnachmittag die neuen Konzessionsverträge zwischen den Streutal-Allianz-Gemeinden und dem kommunalen Stromversorger unterzeichnet wurden. Sie hatten das Procedere 1998 schon einmal erlebt. Die zehn weiteren Bürgermeister der Allianz setzten zum ersten Mal ihre Unterschrift unter solch einen Vertrag. Die Konzessionsverträge stellen für die nächsten 20 Jahre die Stromversorgung durch das Überlandwerk im Altlandkreis Mellrichstadt sicher – „eine gute Partnerschaft, die Zukunft hat“, waren sich alle Beteiligten einig.
Gute Partnerschaft
Mellrichstadts Bürgermeister Eberhard Streit, seine Amtskollegen Agathe Heuser-Panten (Fladungen), Thomas Fischer (Nordheim), Fridolin Link (Hausen), Anja Seufert (Bastheim), Matthias Liebst (Oberstreu), Martin Link (Stockheim) und Florian Liening-Ewert (Hendungen) freuten sich, dass das Überlandwerk als regionaler Stromversorger weiterhin Partner der Gemeinden bleibt. Ostheims Bürgermeister Ulrich Waldsachs sowie Thilo Wehner (Sondheim/Rhön) und Reimund Voß (Willmars) hatten die Verträge bereits im Vorfeld unterzeichnet.
Man kennt sich gut und schätzt die Zusammenarbeit, das wurde beim Pressetermin deutlich. Kein Wunder, die Gemeinden der Streutal-Allianz gehören zu den 57 kommunalen Gesellschaftern der Überlandwerk Rhön GmbH. In den vergangenen Monaten hatten die jeweiligen Stadt- und Gemeinderäte den neuen Konzessionsverträgen bereits zugestimmt (wir berichteten) – nun ist es amtlich und besiegelt.
Lob für die Koordinierungsstelle
Dank zollten alle Beteiligten der Koordinierungsstelle „Stromkonzessionen Rhön“ am Landratsamt Rhön-Grabfeld. Dort wurden für alle Gesellschaftergemeinden des Überlandwerks die Ausschreibungen koordiniert. Das sparte für die einzelnen Kommunen Kosten und Mühen, da die Verträge auch juristisch hieb- und stichfest aufgesetzt werden mussten.
Streutal-Allianz-Sprecher Eberhard Streit hob hervor, dass man das komplizierte Verfahren gut gemeinsam gemeistert habe. Ende des Jahres laufen die bestehenden Konzessionsverträge aus, diese mussten mit zweijähriger Vorlaufzeit bundesweit ausgeschrieben werden. Doch schon wie 1920, als das Überlandwerk gegründet wurde, weil kein anderes Unternehmen die karge Rhön mit Strom versorgen wollte, gab es keinen weiteren Interessenten. Das Überlandwerk war alleiniger Bewerber. An der Situation wie vor 100 Jahren hat sich also scheinbar nichts geändert – auch heute ist das Rhöner Stromnetz nur mit vergleichsweise hohem Aufwand zu erstellen und zu unterhalten. Aufwand, den das Überlandwerk als kommunaler Stromversorger nicht scheut, im Gegenteil, wie der Geschäftsführer versicherte.
Auf die nächsten 20 Jahre
Das Unternehmen hat stetig investiert und ein modernes Stromnetz in der bayerischen, hessischen und thüringischen Rhön geschaffen. Darauf ist Helmut Grosser stolz. Und die Gemeindevertreter schätzen die gute Zusammenarbeit mit dem Überlandwerk. So kann es die nächsten 20 Jahre weitergehen.