
"Verkehrsunfall auf der Verbindungsstraße an der Biogasanlage Mellrichstadt. Mehrere Verletzte und eingeklemmte Personen." – Mit dieser Mitteilung startete am Samstagnachmittag eine Großübung der Rettungskräfte in Mellrichstadt. 60 Feuerwehrleute sowie das BRK Rhön-Grabfeld rückten aus. Dazu kamen Wehrleute aus dem benachbarten Thüringen.
Hintergrund der Übung war ein Einsatz vor wenigen Jahren auf der A71, bei dem ein Bus von der Fahrbahn abgekommen war, aber auch Glatteisunfälle in diesem Jahr, sagt Bernd Roßmanith, der die Übungs leitete.
Das Übungsszenarium in Mellrichstadt
Zum Übungsszenarium in Mellrichstadt: Nachdem ein Pkw-Fahrer eine Radfahrergruppe überholt hatte, prallte sein Fahrzeug gegen einen entgegenkommenden Bus. Dabei schleuderte das Auto in den Straßengraben und blieb dort auf der Fahrerseite liegen.
Ebenfalls in den Graben rutschte der Bus. Der Radler wiederum geriet unter den Bus. Das BRK Mellrichstadt und Kräfte des BRK Rhön-Grabfeld war mit zwei Rettungswagen und einem Krankentransportwagen vor Ort. Sowohl an der Unfallstelle als auch an einem Betreuungsplatz waren die Rotkreuzler eingebunden. Es ging um die Zusammenarbeit mit den Kollegen aus Thüringen, aber auch um die Kommunikation mit dem Rettungsdienst, sagte Kreisbrandmeister Steffen Rückert bei der Abschlussbesprechung.
Der Radler wurde nicht entdeckt

Insgesamt wurde die Übung gut gemeistert, auch wenn die Wehrleute zunächst ihr Augenmerk auf den auf der Seite liegenden Pkw lenkten und den verletzten Fahrer retteten. Etwas vernachlässigt wurde zunächst der Bus, in dem immerhin zehn teils verletzte Personen waren.
Die Zeit, bis ein Zugang zu diesen Eingeschlossenen geschaffen wurde, sei etwas zu lang gewesen, merkte Bernd Roßmanith an. Dann aber sei die Versorgung und Rettung der Personen aus dem Fahrzeug sehr gut verlaufen.
Etwas zu spät wurde der Radfahrer entdeckt, der unter dem Bus lag. Auf ein Fahrrad, das eigentlich darauf hindeuten sollte, achteten die Einsatzkräfte zunächst nicht, ebenso wenig auf weitere Radler, die am Rand standen und normalerweise angesprochen werden sollte. "Feuerwehrleute wären da gewesen, wurden nur nicht eingesetzt."
Tipp: Nicht locker lassen
In diesem Zusammenhang wurde durch Kreisbrandmeister Steffen Rückert darauf verwiesen, dass es wichtig sei, sich untereinander abzustimmen. Auf die Beteiligung der Radfahrer ging der Übungsleiter ein und lobte dabei vor allem die Teilnehmer der Wasserwacht Wülfershausen. Eine Wasserwachtlerin sei immer wieder zu den Feuerwehr- und BRK-Leute gekommen und habe auf den jungen Mann unter dem Bus gezeigt, der ihr Freund sei und dem man helfen müsse. Auch wenn sie weggeschickt wurde, kam sie immer wieder. "Genau wie es im Ernstfall auch sein kann." Letztendlich war die Übung nach eineinhalb Stunden beendet und wurde als gelungen gewertet.