
Die Corona-Zeit ist auch für Busunternehmen eine große Herausforderung. Einerseits natürlich wirtschaftlich da der Reise- und Ausflugsverkehr verboten ist und voraussichtlich auch so schnell keine Busreisen mehr angeboten werden können. Aber auch organisatorisch, im Linienverkehr. Die Firma OVB Omnibusverkehr Bischofsheim deckt die Linien Gersfeld-Bad Neutstadt, Oberelsbach-Bad Neustadt, Langenleiten-Bad Neustadt sowie Mellrichstadt-Bad Neustadt ab. "Der Reiseverkehr ist um 100 Prozent eingebrochen, das Fahrgastaufkommen in Linienverkehr ist um 80 Prozent zurück gegangen", berichtet Claudia Herbig. "Es nutzten nur noch Fahrgäste in systemrelevanten Berufen den Linienverkehr."
Einstieg nur durch hintere Tür
Die Freizeitbusse, wie der Hochrhön-, Bäderland- und Streutalbus, wurden nicht wie geplant zum 1. Mai in Betrieb genommen. Der Kreuzbergbus sei als Rufbus zwar in Betrieb, wurde aber seit der Corona-Pandemie nicht mehr angefordert. Für die verbliebenen Fahrgäste und auch die Schüler, zumindest die der Abschlussklassen, die seit kurzem wieder zur Schule transportiert werden sowie für die Busfahrer, gelten strenge Hygiene- und Abstandregelungen in den Bussen. Eingestiegen werde nur noch durch die hintere Türe.
Doch das wirklich Besondere ist der Desinfektionsmittel-Spender, der direkt im hinteren Eingang angebracht wurde. "Nach Angaben des Lieferanten sind wir das erste Busunternehmen, das dies für Busse überhaupt angefragt hat. Es ist ein exklusiver Service für unsere Gäste", so Herbig. Ihr ist es wichtig zu betonen, dass die OVB das Thema Sicherheit und Qualität nicht nur im Motto niedergeschrieben hat sondern auch ganz praktisch lebt. "Sicherheit für unsere Fahrgäste und Beschäftigen ist unsere oberste Priorität."
Zu Beginn der Pandemie Desinfektionsmittel-Spender geordert
Schon zu Beginn der Corona-Pademie haben sie den Desinfektionsmittel-Spender geordert. Ein Glück: So wurden die Geräte rechtzeitig geliefert und konnten eingebaut werden. Natürlich werden die Busse obendrein regelmäßig gründlich gereinigt, die Haltegriffe zudem desinfiziert.

Da Busfahrer während der Fahrt keine Nasen-Mundschutz-Masken tragen dürfen, müsse im Bus für genügend Abstand zu den Fahrgästen gesorgt werden. Mit einem rot-weißen Band wurde der vordere Bereich abgesperrt. So werde Kundenkontakt vermieden, was aber auch dazu führe, dass Busfahrer derzeit das Fahrgeld nicht kassieren. Das heiße allerdings nicht, dass Busfahren nun kostenlos sei – wie mancher Zeitgenosse nun schlussfolgere. "Leider ist nun üblich geworden, dass Fahrgäste einfach gar nicht bezahlen." Ein Ärgernis für den Busbetreiber. Dabei sei es kein Problem Zehner- und Monatskarten im Büro in der Querenteichstraße 7 in Bischofsheim zu ordern.
Sicherheitsabstand hat oberste Priorität
Wer in einem der Linienbusse mitfahren möchte, müsse eine Nasen-Mundschutz-Maske tragen und den Sicherheitsabstand zu den weiteren Passagieren einhalten. "Da das Fahrgastaufkommen ohnehin deutlich zurück gegangen ist, ist das im Linienverkehr kein Problem. Die Fahrgäste können sich einzeln setzen und Reihen frei lassen", berichtet Heiner Geis aus der Praxis.
Auch seitdem wieder Schüler transportiert werden, gebe es keine Schwierigkeiten, die Abstandregeln zu beachten. Das sei aber nur möglich gewesen, weil ausschließlich die älteren Schüler der Abschlussklassen zur Schule fahren. Das Busunternehmen setzte möglichst große Busse für die vergleichsweise wenigen Schüler ein. "Von Oberweißenbrunn über Bischofsheim nach Bad Neustadt sind gut 27 Schüler zu fahren, da nehme ich einen Doppeldeckerbus" berichtet Geis. Wie das Thema Abstand im Bus aussehen werde, wenn wieder mehr Schüler zur Schule gehen, sei noch nicht abschließend geklärt. Ideen habe Geis schon und er stehe im Gespräch dem Landratsamt.
Lob für Disziplin der Schüler
Viel Lob haben Heiner Geis und Tanja Heckenlauer, die als Busfahrerin tätig ist, für die Disziplin der Schüler, die sich weitgehend an die Vorgaben halten. Schon an der Bushaltestelle müsse der Nasen-Mundschutz getragen werden. "Die Schüler halten sich dran. Sie nutzten den Desinfektionsmittel-Spender und setzten sich im Bus einzeln. Sie sind sehr vernünftig." Was die Kosten der Schülerbeförderung angeht, die sei über die entsprechenden Schülerkarten abgedeckt.