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Stockheim
Großartige Einstimmung auf die Karwoche
Mit herausragenden Leistungen glänzten die 25 Damen des Frauenvokalensembles Cantabile
Foto: Brigitte Gbureck | Mit herausragenden Leistungen glänzten die 25 Damen des Frauenvokalensembles Cantabile
Bearbeitet von Brigitte Gbureck
 |  aktualisiert: 03.12.2019 11:11 Uhr

Gut besucht war am Samstagabend die wohltemperierte Kirche St. Vitus in Stockheim. Dass draußen fast kein Parkplatz mehr zu finden war, hatte einen Grund: das Rhön-Saale-Orchester mit Frauenchor Cantabile gastierten hier unter anderem mit „Stabat Mater“.

Pfarrer Andreas Hutzler kündigte das Rhön-Saale-Orchester unter Leitung von Thomas Eckert und das Frauenensemble Cantabile unter Leitung von Henrike Rottmann und zwei Solistinnen an. Stabat Mater entstand im 13. Jahrhundert und besingt den Schmerz der Gottesmutter unter dem Kreuz. 

„O Salutaris Hostia“ von Eriks Ešenvalds wurde vorgetragen von Radka Loudová-Remmler, deren Sopran mühelos den ganzen Kirchenraum füllte und von Barbara Buffy mit ihrem warmen Alt. Den Hintergrund bildete dezent das Frauenvokalensemble Cantabile mit engelgleichen Stimmen, dirigiert von Henrike Rottmann.

Harmonisches Zusammenspiel

Szenenwechsel: Die Mitglieder des Rhön-Saale-Orchesters nahmen mit ihren Instrumenten Platz. Es ist eine bunt gemischte Formation aus erfahrenen Musikern und jungen Streichern aus dem gesamten Landkreis Rhön-Grabfeld. Sehr sanft begann das Spiel mit „Santo sepulcro“ von Antonio Vivaldi, einfühlsam dirigiert von Thomas Eckert, vermittelte es eine schmerzliche Gedrücktheit. Sehr harmonisch wirkte das Zusammenspiel der Streicher. Magdalene Schmid-Schindler und Maria Schwander traten beim anschließenden Concerto grosso op. 6 von Arcangelo Corelli als Solistinnen in Erscheinung. Exzellent das Spiel der beiden Geigerinnen vor dem Hintergrund des Orchesters.

Thomas Eckert, der musikalische Leiter des Rhön-Saale-Orchesters, scheint zufrieden mit dem Konzert in der Kirche St. Vitus in Stockheim. Von links die Protagonisten Magdalene Schmid-Schindler, Radka Loudová-Remmler, Maria Schwander, Barbara Buffy und Henrike Rottmann
Foto: Brigitte Gbureck | Thomas Eckert, der musikalische Leiter des Rhön-Saale-Orchesters, scheint zufrieden mit dem Konzert in der Kirche St. Vitus in Stockheim.

Dann mit „Stabat Mater“ von Giovanni Battista Pergolesi der Höhepunkt des Konzertes. „Stabat Mater dolorosa – Es stand die Mutter schmerzfüllt“, so begann der Chor stimmgewaltig das Werk. Es ist das häufigst aufgeführte Werk geistlicher Kompositionen und machte den Namen Pergolesis unsterblich. Die nächste Strophe sang Radka Loudová-Remmler, schmerzerfüllt, dann wieder der Chor, traurig und angeschlagen. Und schließlich das große Finale: Orchester, Chor und die beiden Solistinnen vereinigten sich zum mitreißenden „Amen – so sei es“. Besondere Anerkennung verdiente der Chor dafür, dass die Sängerinnen das ganze Stück in Latein gesungen hatten. Dann Standing ovations und nicht enden wollender Applaus, dazu glückliche Gesichter aller Beteiligten. Ein wahrhaft gelungener Auftakt zur Karwoche.  

Es war das 5. Konzert

Es war bereits das 5. Konzert des Rhön-Saale-Orchesters. Das Kammerorchester setzt sich in jedem Jahr immer wieder aus erfahrenen Musikern und jungen Streichern aus dem gesamten Landkreis Rhön-Grabfeld zusammen. In den vergangenen Jahren hat sich ein Stamm an Musikern gebildet, die jährlich ein neues Musikprogramm einstudieren und das dann in einem Konzert präsentieren. Mit Geige, Bratsche, Cello und Kontrabass musizieren die  20 Streicher unter Leitung von Thomas Eckert, Lehrer an der Kreismusikschule und Kulturmanager des Landkreises Rhön-Grabfeld, in einer für die Barockzeit typischen Besetzung.

Das Frauenvokalensemble Cantabile ist eine Gruppierung des Sängervereins Cäcilia Stockheim, 25 Damen aus Stockheim, der Oberen Rhön, dem Landkreis Bad Kissingen und Thüringen gehören der Gruppierung an, seit 2016 von Gesangspädagogin Henrike Rottmann geleitet.

Radka Loudová-Remmler, die aus Prag stammt, war 12 Jahre am Staatstheater in Meiningen, wo sie große Solopartien sang. Sie ist überwiegend als Konzertsängerin geistlicher und weltlicher Musik tätig. Die Mezzosopranistin Barbara Buffy studierte Schulmusik an der Musikhochschule Würzburg und Operngesang an der Hochschule Mannheim. Seit dem Jahr 2000 ist sie an mehreren Theaterhäusern engagiert, freischaffend im Bereich Oratorium tätig und Lehrbeauftragte für Gesang.

 
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