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OSTHEIM
Grecks gesammelte Schätze
Spaß am Erklären: Manfred Greck (links) erzählt seinen Besuchern gerne detailreich von seinen verschiedenen Uniformen.
Foto: Hanns Friedrich | Spaß am Erklären: Manfred Greck (links) erzählt seinen Besuchern gerne detailreich von seinen verschiedenen Uniformen.
Von unserem Mitarbeiter Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 26.04.2023 14:01 Uhr

Manfred Greck ist Uniformen-Experte. Einen wie ihn gibt es wohl kaum ein zweites Mal. An die 350 Uniformen aus der ganzen Welt hat er zusammengetragen. Sein Wohnhaus geht genauso gut auch als Museum durch. Denn nur noch die Küche ist materialfrei, selbst das Bett findet sich zwischen Uniformen.

Fotoserie

Greck war in seiner Bundeswehrzeit in Wildflecken für die Kantine verantwortlich. Da hat er sein Faible für Uniformen entdeckt. Am Dienstag wird das bayerische Fernsehen in Ostheim das ungewöhnliche Wohnhaus für die Frankenschau aufnehmen.

Flagge zeigen

Wer in den Fliederweg in Ostheim einbiegt, sieht von weitem schon die deutsche Flagge am Mast wehen. Darunter steht ein Wachhäuschen mit einer als Soldat gekleideten Puppe. Am Hauseingang sitzt eine weitere Soldatenpuppe mit einem Scherenfernrohr. Nach einer Klingel sucht man vergebens, findet dafür aber ein Feldtelefon. Nach dem Kurbeln freut sich am anderen Ende der Leitung Manfred Greck über den Besuch. „Kommen Sie doch rein, ich führe Sie gerne durch das Haus und zeige ihnen meine Schätze“, antwortet Greck.

Und schon ist der Uniformsammler in seinem Element. Er läuft ins ehemalige Wohnzimmer, das Uniformen aus DDR-Zeiten zeigt, dazwischen ein schwarz-rot-goldener Grenzpfahl wie er einst an der deutsch-deutschen Grenze stand, einen Schäferhund mit Dienstmütze, ein Stück Grenzzaun und Hinweisschilder „Vorsicht Grenze“. Im nächsten Raum – wieder Uniformen und militärische Abzeichen. „Das ist das ehemalige Esszimmer“, erklärt Greck. Er zeigt Dienstanzüge aus England, Belgien, Slowenien, den Bahamas, Griechenland, Russland und der Bundeswehr. Über jeder Uniform hängt das jeweilige Schreiben der Botschaft, die die Uniformen Greck geschickt hat – kostenlos, wie er dienstbeflissen bemerkt.

Bis unters Dach ist das Einfamilienhaus mit Uniformen ausgestattet. Privaten Platz, wie Wohn-, Schlaf- oder Arbeitszimmer gibt es nicht mehr. Uniformen, wohin man schaut. So auch im einstigen Schlafzimmer. Hier steht lediglich noch das Bett, ansonsten dominieren rundum Uniformen. Greck beantwortet die Frage nach seinen privaten Utensilien mit einem Verweis auf die Schränke hinter den Uniformen. „Die stehen auf Rollen und können weggeschoben werden, damit ich an meine Sachen komme“, lacht er.

Besucher können das alles, was sie sehen, kaum fassen. Unweigerlich kommt einen der Gedanke: „Der Mann hat einen Vogel.“ Dann aber beweist Greck detailreich seine Kenntnis. Er beeindruckt vor allem mit Kleinigkeiten, wie Orden, Schriftstücken und Auszeichnungen. Auch die ehemalige deutsch-deutschen Grenze spielt eine besondere Rolle im Uniformhaus Greck in Ostheim. „Er lebt mit den Uniformen. Und das ist für ihn etwas Besonderes – und für seine Gäste auch“, urteilt ein Besucher.

Viel Zeit mitbringen

Seit 1983 sammelt Manfred Greck. Nach und nach wurde jedes Zimmer umgestaltet. Im Keller stößt man auf einen Raum, in dem Feldanzüge der verschiedensten Nationen ausgestellt sind. An einer amerikanischen Uniform hängt ein kleines Radiogerät mit einer Kurbel. Die Besucher erfahren, dass die Amis solche Geräte in Kriegsgebieten abgeworfen haben, um die Bevölkerung zu informieren. Sie konnten entweder mit der Kurbel aufgezogen oder über Solarzellen betrieben werden. Gleich daneben ein kleiner Herd, etwa so groß wie eine Puppenküche mit Töpfen und Pfannen. „Das stammt aus DDR-Zeiten. Damit hat die NVA gekocht“, lacht Greck. Beim transportablen WC sagt er: „Früher ging man mit dem Spaten in den Wald, heute hat man so etwas dabei.“

Das alles findet sich im Uniformhaus in Ostheim. Es ist sehenswert – aber man sollte Zeit, viel Zeit mitbringen.

ONLINE-TIPP

Viele Bilder vom Uniformenhaus in Ostheim unter rhoengrabfeld.mainpost.de

Ein Haus voller Uniformen: Bei Manfred Greck in Ostheim dominiert das Militärische im Wohnhaus.
Foto: Hanns Friedrich | Ein Haus voller Uniformen: Bei Manfred Greck in Ostheim dominiert das Militärische im Wohnhaus.
 
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