Als Träger des Kinderheim "Nicolhaus" und des Kindergarten "Flohkiste" kommt dem Diakonieverein Willmars ehrenamtlich eine große Verantwortung zu. Zum Glück stehen die Mitglieder hinter dem Verein und seinen Einrichtungen. Das zeigte sich auch bei der Versammlung am Montagabend, bei der außerplanmäßig die beiden Vorsitzenden neu zu wählen waren. Silvia Baumbach und ihr Stellvertreter Erhard Schorr hatten aus privaten bzw. aus gesundheitlichen Gründen ihre Ämter niedergelegt. Als Nachfolger wurden einstimmig Graf Alfred von Soden und Horst Baumbach bestimmt.
Die scheidende erste Vorsitzende Baumbach gab zunächst einen Überblick über die umfangreiche Vereinsarbeit. Eine Vielzahl von Treffen des Vorstandes und des Ausschusses habe es im Laufe des Jahres gegeben, insbesondere ging es um die Neubesetzung der Heimleitung und der Verwaltungsstelle im "Nicolhaus", um die Neustrukturierung der Jugendhilfe-Einrichtung sowie um die neue Kindertagesstätte (KiTa) und die Vereinbarung mit der Gemeinde. Daneben standen noch diverse Umbauten und Renovierungen im Kinderheim an.
Dienstgespräche zwischen der Geschäftsstelle des Diakonischen Werkes Schweinfurt, der Kindergarten- und der Heimleitung und der Vorsitzenden, zwei Mitarbeiter-Gespräche, ein Termin mit der Heimaufsicht und zahlreiche Treffen des Bauausschusses zum KiTa-Neubau haben den Terminkalender gefüllt.
Was den Teilumbau der ehemaligen Grundschule in eine Kindertagesstätte betrifft, konnte Bürgermeister Reimund Voß berichten, dass die Genehmigungen und Förderzusagen alle vorliegen. Er hofft auf einen baldigen Beginn der Maßnahme, die dann Ende 2021 abgeschlossen sein könnte. 2022 soll die neue Einrichtung beziehbar sein.
In der "Flohkiste" ist allerhand geboten. Corona habe zwar einiges durcheinandergebracht. Man habe die Lage aber gut meistern können, wie die Leiterin der Kinderbetreuungseinrichtung, Dorothee Öhlein, erklärte. Eine Fotodokumentation belegte die zahlreichen Unternehmungen des Nachwuchses.
Pandemie machte den Alltag und das Zusammenleben schwer
Deutlich schwieriger gestaltet sich der Alltag und das Zusammenleben in Folge der Pandemie im Kinderheim. Als sie aufgrund der Auflagen Freunde und Angehörige nicht mehr treffen konnten, habe dies den Kindern und Jugendlichen nach den Worten des Heimleiters Gregor Koob sehr zugesetzt. Zwischenzeitlich habe man mit Telefon- und Videokonferenzen die Verbindungen aufrecht erhalten. "Das ersetzt aber niemals den direkten Kontakt", betonte Koob, der von Ängsten und enormen Gesprächsbedarf der Heimbewohner was Corona betrifft, berichtete. Erleichtert zeigte er sich über die Verbesserung der Lage. So habe man im Sommer wieder einige Freizeiten und Gruppenangebote durchführen können. Auch die Konfirmation konnte stattfinden: Für die Jugendlichen ein besonderes Erlebnis, so Gregor Koob.
Koob lobte wie auch Öhlein die Leistung der Mitarbeiter als herausragend und die gute Zusammenarbeit mit dem Diakonischen Werk, den Behörden und dem Diakonieverein. Mit deren Unterstützung habe man die schwierige Zeit gut bewältigen können.
Silvia Baumbach und ihr Stellvertreter Erhard Schorr hatten im Vorfeld der Versammlung ihre Rücktritte erklärt, weshalb außerordentliche Neuwahlen auf der Agenda standen. Baumbach bedauerte die Entwicklung und nannte private Veränderungen als Auslöser für ihren vorzeitigen Ausstieg. Die Zeit und Energie für dieses Amt könne sie derzeit nicht mehr aufbringen, sagte Baumbach. Für Erhard Schorr, der krankheitsbedingt nicht anwesend sein konnte, waren gesundheitliche Gründe ausschlaggebend.
Die Mitglieder zeigten Verständnis und folgten den beiden Wahlvorschlägen, wonach Alfred Graf von Soden aus Neustädtles zum Vorsitzenden und Horst Baumbach als sein Stellvertreter ernannt wurde. Beide führen ihre Posten zunächst für drei Jahre. Dann steht turnusgemäß die Wahl des kompletten Vorstandes an.