Die in Bad Königshofen ansässige Firma Zeltbau Eschenbach, die vor drei Jahren mit ihren Zeltstädten bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika für Schlagzeilen sorgte, kam auch im ablaufenden Jahr 2013 wieder zu einer ganzen Reihe ungewöhnlicher und zum Teil auch prestigeträchtiger Aufträge.
Besonders spektakulär: der Aufbau eines zweistöckigen Großzeltes unmittelbar am Ausgang einer scharfen Linkskurve am Sachsenring ganz in der Nähe von Chemnitz, wo Eschenbach eine Zweigniederlassung hat. Auf dieser Rennstrecke wurde im Juli vor über 200 000 Fans der deutsche Motorrad-Grandprix ausgetragen. Einige von ihnen hatten dank des Bad Königshöfer Zeltbauers einen besonders guten Blick auf die Strecke.
Es sollte nicht der einzige Auftritt von Eschenbach bei einem Großereignis bleiben. „Bei der Leichtathletik-WM in Moskau im August bauten wir für die Pressevertreter ebenfalls ein doppelgeschossiges Großzelt auf“, sagt Farkan Yumak, seit 2011 Exportleiter der Firma Eschenbach. „Außerdem haben wir für die Schwimm-WM in Barcelona, den Biathlon-Weltcup in Antholz und das Champions-League-Finale in London zahlreiche Empfangs- und Veranstaltungszelte zur Verfügung gestellt.“
Auch für zwei außergewöhnliche Veranstaltungen außerhalb des Sports ging der Auftrag an das Unternehmen aus Bad Königshofen. „Für die Errichtung mehrerer Zelte vor dem deutschen Konsulat in Paris anlässlich des deutschen Nationalfeiertages haben wir vom Botschafter sogar ein Dankschreiben bekommen“, erinnert sich Yumak, der als weiteres Event, das mit Zelten aus Bad Königshofen aufwarten konnte, die im Juni gesendete „Wetten-Dass-Show“ aus Mallorca nennt.
Mit dem Auftrag, wie schon vor dreieinhalb Jahren wieder Zeltstädte im Land der Fußball-Weltmeisterschaft aufzustellen, wird es dagegen nichts. „Wir hätten das auch im nächsten Jahr in Brasilien gerne gemacht, doch setzt die FIFA diesmal auf regionale Anbieter“, erklärt der Eschenbach-Exportleiter, warum es mit diesem lukrativen Großauftrag nicht geklappt hat.
Grund zur Freude gab es dagegen auf einem ganz anderen „Spielfeld“. Auf der internationalen Fachmesse „Showman's Show“ in Newbury in England im Oktober war Eschenbach mit einem völlig neu gestalteten Zelt vertreten. Und das Model, „Hüttenzauber“ genannt, wurde auch gleich als bester Messestand in seiner Kategorie mit dem „Exhibition stand award“ ausgezeichnet. Das Zelt ist durch die komplette Bedruckung der Zeltbeplanung im Innen- und Außenbereich einer Almhütte nachempfunden.
Freuen darf sich auch der Rennrodler Sascha Benecken. Der amtierende Europameister und Vize-Weltmeister im Doppelsitzer war wegen einer nicht mehr gesicherten finanziellen Unterstützung seines Trainings durch Thüringen mit seinem Doppelpartner Toni Eggert nach Sachsen-Anhalt abgewandert. Durch eine Sponsoring-Kooperation von Zeltbau Eschenbach und dem Land Thüringen konnte rechtzeitig vor den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi eine der großen Medaillenhoffnungen nach Thüringen zurückgeholt werden, worüber sich auch Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig und die Firma Eschenbach mit ihrer Zweigniederlassung im Thüringischen freuen. „Wir brauchen auch aus der Privatwirtschaft mehr Unterstützung für unsere regionalen Sporttalente“ sagte Rolf Baumann, Präsidiumsmitglied des Thüringer Schlitten- und Bobsportverbandes (TSBV) und maßgeblicher Initiator der „Rückholaktion“ für Benecken, kürzlich auf der Pressekonferenz, auf der er sich ausdrücklich für das Engagement der Bad Königshöfer Zeltbaufirma bedankte.
Erfolgreiches Doppel
Sascha Benecken (23) und sein Doppelpartner Toni Eggert gehören zu den erfolgreichsten Rennrodlern in Deutschland. Das deutsche Trainerteam um Norbert Loch entschied gemeinsam mit Toni Eggert und Sascha Benecken, dass die beiden ab der Saison 2010/2011 als Doppel starten. Bei ihrem WM-Einstand 2011 konnten sie auf Rang 10 fahren. 2011/2012 konnten sie sich Bronze im Gesamtweltcup sichern. 2012 und 2013 wurden Benecken und Eggert Vize-Weltmeister im Doppelsitzer und 2012 Weltmeister im Team.