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GROßBARDORF
Grabfeldallianz: IFSYS und Insekten als Schwerpunktthemen
Es gibt viele Möglichkeiten, auch auf kleinen Grundstücken die Artenvielfalt zu fördern, wie hier am Bienenzentrum Bad Königshofen, die Gemeinden der Grabfeld-Allianz unterstützen das mit Saatgut.
Foto: Regina Vossenkaul | Es gibt viele Möglichkeiten, auch auf kleinen Grundstücken die Artenvielfalt zu fördern, wie hier am Bienenzentrum Bad Königshofen, die Gemeinden der Grabfeld-Allianz unterstützen das mit Saatgut.
Regina Vossenkaul
Regina Vossenkaul
 |  aktualisiert: 03.12.2019 11:07 Uhr

Mit einer Führung durch die Firma IFSYS (Integrated Feeding Systems) in Großbardorf begann die Sitzung der Lenkungsgruppe der Grabfeld-Allianz, zum ersten Mal mit elf, statt zehn Gemeindevertretern, weil Wülfershausen dazugekommen ist (wir berichteten). Geschäftsführer Adelbert Demar informierte über den mittelständischen Betrieb, der 2006 gegründet wurde und seit 2010 die Firma Jopp, Bad Neustadt, als Mehrheitsgesellschafter mit im Boot hat. Derzeit bietet IFSYS 215 Arbeitsplätze, etliche Zulieferer in der Umgebung bis hin zum Dorfladen, profitieren vom Erfolg.

Demar lobte die Grabfelder Jobmeile, die ein Bindeglied zwischen den zukünftigen Auszubildenden und den Betrieben ist, das sei ein großer Erfolg der Allianz-Gemeinschaft. Was kann IFSYS zurückgeben? In der Belegschaft arbeiten fünf Feuerwehrleute. Wenn sich der Piepser meldet, lassen sie alles stehen und liegen, um auszurücken, berichtete Demar.

Allianz-Seminar im April

Anfang April findet in Klosterlangheim das Allianz-Seminar zur Evaluierung und Fortschreibung der ILEK (Integrierte ländliche Entwicklungskonzepte) statt, für die fachliche Begleitung erhielten den Auftrag die Büros Arc. Grün und Perleth, die schon oft erfolgreich zusammengearbeitet haben. Architektin Christine Wichmann und Landschaftsarchitektin Sarah Geißler stellten einen Leitfaden vor und verwiesen auf die Zusammenarbeit mit Allianz-Projektleiterin Silvia Schmitt, die besonders bei der Evaluierung einbezogen wird. Welche Projekte liefen gut, was haben sie gebracht? Welche davon bleiben dauerhaft erhalten? Welche neuen Projekte sollten vor dem Hintergrund der Prognosen für den demografischen Wandel, den Klimawandel, die Innenentwicklung, Übernachtungszahlen und Wohnsituation geplant werden? Fragen wie diese werden während des Seminars behandelt, auch Michael Kuhn vom Amt für Ländliche Entwicklung wird daran teilnehmen.

In jeder Gemeinde soll ein Ehrenamtssprecher zur Verfügung stehen und allen Ehrenamtlichen, die nicht zu einem Verein gehören, als Ansprechpartner für rechtliche Fragen und bei Problemen zur Verfügung stehen. Die Bürgermeister einigten sich, in ihren Gemeinden geeignete Personen anzusprechen.

Gegenseitiger Austausch

Diese kooperieren wiederum mit zwei Ansprechpartnern im Landratsamt, die neue Informationen und Anregungen weitergeben. So entsteht ein Netzwerk mit gegenseitigem Austausch, das sei ein Pilotprojekt, berichtete Allianzsprecher Jürgen Heusinger. Das Grabfeldkochbuch hat sich gut verkauft, aber das Interesse an einer Neuauflage hält sich in Grenzen, deshalb wurde das Angebot der Druckerei nicht angenommen. Vorreiter wollen die Allianz-Gemeinden bezüglich der Aufklärung der Kinder über das Wasser sein und bestellen bei der Abteilung Trinkwasserschutz der Regierung von Unterfranken die „kleinen Wasserschatzkisten“ und teilweise auch die „Jahreszeitenkiste“ mit diversen Anschauungs- und Unterrichtsmaterialien für Kindergartenkinder und Grundschüler.

Wasserschatzkiste zum Ausleihen

Ein Einführungsseminar soll von jeweils einem Vertreter der Kindergärten im Allianz-Gebiet besucht werden, wurde beschlossen. Eine große Wasserschatzkiste wird zum Ausleihen von der Allianz gekauft. Schnell einig waren sich die Gemeinden bei dem Ziel „Blühendes Grabfeld“. Jetzt seien die Menschen aufgrund des Volksbegehrens sensibilisiert, wurde besprochen. Nachdem die Landwirte mit gutem Beispiel vorangehen und 100 Hektar im Landkreis – finanziell unterstützt durch den Bayerischen Naturschutzfonds – Blühflächen ansäen, wollen die Gemeinden ihre eigenen Flächen inspizieren und insektenfreundlich gestalten.

In Kooperation mit Berater Georg Hansul vom Landratsamt soll Saatgut gemeinsam bestellt und in den Bauhöfen auch (in kleinen Mengen kostenfrei) an Privatleute abgegeben werden. „Viele Menschen haben das Volksbegehren unterschrieben, jetzt können sie zeigen, dass sie auch bereit sind, selbst etwas zu tun“, so Heusinger.

 
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