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Sulzdorf
Grabfeld-Allianz: Wer haftet, wenn der Maibaum umfällt?
Beim Fällen, Transport, Aufstellen und Abbauen eines Maibaums kann viel passieren. Wenn die Gemeinde Auftraggeberin ist, haftet die kommunale Versicherung.
Foto: Archiv-Bild Regina Vossenkaul | Beim Fällen, Transport, Aufstellen und Abbauen eines Maibaums kann viel passieren. Wenn die Gemeinde Auftraggeberin ist, haftet die kommunale Versicherung.
Regina Vossenkaul
Regina Vossenkaul
 |  aktualisiert: 22.02.2023 02:37 Uhr

Die Firma Hund – Büromöbel in Sulzdorf war diesmal Gastgeber für die Lenkungsgruppensitzung der Grabfeld-Allianz. Geschäftsführer Hendrik Hund gab einen kurzen Einblick in die Firmengeschichte.

Lenkungsgruppensprecher Jürgen Heusinger begrüßte anschließend drei Repräsentanten der Volkshochschule (Vhs) Rhön und Grabfeld, die Möglichkeiten vorstellten, Kurse und Veranstaltungen mehr in die Mitgliedsgemeinden zu verlagern und sich nach den Wünschen der Bevölkerung zu richten. Das Bildungsangebot soll in der Bevölkerung mehr präsent und wohnortsnah sein. Lange Anfahrtswege werden von den Teilnehmern nicht gern akzeptiert, bestätigte Vhs-Geschäftsführer Florian Schmitt. Man wolle neue Wege gehen und mehr mit den Kommunen zusammenarbeiten.

Vhs möchte neue Zielgruppen und Dozenten

Renate Knaut, Pädagogische Leitung und Vorsitzende des bvv-Bezirks Unterfranken (Bayerischer Volkshochschulverband), erinnerte an den gut gelungenen Integrationskurs für Geflüchtete in Sulzdorf. Sie wies als Koordinatorin für das Mehrgenerationenhaus Rhön-Grabfeld in Bad Königshofen, dessen Trägerschaft die Vhs übernommen hat, auf dortige Veranstaltungen wie Handarbeitstreffs und ähnliches hin, die dauerhaft eingerichtet sind. Vorgestellt wurde die neue Außenstellenkoordinatorin für das Grabfeld, Margit Breuer, die als Ansprechpartnerin zur Verfügung steht, neue Zielgruppen erschließen und Dozentinnen oder Dozenten für die Vhs gewinnen soll. Außerdem ist sie für die Raumakquise zuständig. Dabei will die Vhs den Vereinen keine Konkurrenz machen, hieß es.

Die Vhs Rhön und Grabfeld gGmbH stellte die neue Koordinatorin für das Grabfeld Margit Breuer, (rechts) vor. neben ihr stehen Geschäftsführer Florian Schmitt und die 1. Vorsitzende des bvv-Bezirks Unterfranken, Renate Knaut.
Foto: Regina Vossenkaul | Die Vhs Rhön und Grabfeld gGmbH stellte die neue Koordinatorin für das Grabfeld Margit Breuer, (rechts) vor. neben ihr stehen Geschäftsführer Florian Schmitt und die 1.

Nächster Gast war Michael Scherl von der Bayerischen Versicherungskammer, der Auskunft gab über die Haftung speziell beim Maibaumaufstellen und bei den Feuerwehren. Wer den Maibaum aufstellt, ist für die Sicherheit zuständig und haftet im Schadensfall. Was sich einfach anhört, ist kompliziert. Wenn die Gemeinde einen Verein oder die Feuerwehr beauftragt, ist sie die haftende Veranstalterin, es greift der kommunale Versicherungsschutz. Es müssen aber Personen namentlich genannt und beauftragt sein, "der Burschenverein" genügt nicht. Der Baum muss Wind bis Stärke acht aushalten, regelmäßige dokumentierte Kontrollen sind Pflicht (mindestens einmal im Jahr). Da die Bäume meistens nur wenige Wochen stehen, ausgenommen Zunftbäume, entfalle diese Pflicht. Wer den Baum ansägt oder umsägt haftet ebenfalls, wenn er erwischt wird.

Neue Medien für die Stadtbücherei

Die Feuerwehren in Rhön-Grabfeld sind alle über die Gruppenhaftpflicht bei ihren Pflichtaufgaben versichert, erklärte Scherl. Sollte ein FW-Verein eine Veranstaltung planen, empfiehlt es sich, bei der Versicherung nachzufragen, ob die Vereinshaftpflicht greift oder ob eine zusätzliche kurzzeitige Versicherung abgeschlossen werden muss. Kinderfeuerwehren müssen angemeldet werden, denn normalerweise besteht Versicherungsschutz erst ab zwölf Jahren und nicht ab sechs, teilte Scherl mit. Was die Bürgermeister besonders interessierte, war die Pflicht, nach jeder Übung und jedem Einsatz die Schläuche mit 16 Bar abdrücken zu müssen, damit die Versicherung greift, wenn zum Beispiel ein Schlauch beim Einsatz platzt. Das bestätigte Scherl nicht. Auch bei Fahrlässigkeit springe die Versicherung ein. Bei den Einsätzen der Feuerwehren entstehe ein Druck von ungefähr acht Bar, dann würde ein Abdrücken mit zwölf Bar ausreichen, was einfacher wäre und keine besondere technische Ausrüstung erfordern würde, folgerten die Bürgermeister.

Bewilligt wurden 1000 Euro für die Anschaffung von neuen Medien für die Stadtbücherei in Bad Königshofen, die zu 35 Prozent von den Allianz-Gemeinden frequentiert wird. Heusinger bekam Entscheidungsfreiheit für die Anschaffung von Rollos als Sonnenschutz für die neuen Büroräume. Eingeladen wurde zur Veranstaltung der Ökomodellregion im Kino Bad Königshofen am 28. Februar um 20 Uhr. Es geht beim Film "Der Bauer und der Bobo" um das Verständnis zwischen Bauern und Städtern sowie die Probleme in der Landwirtschaft. Eine Diskussion schließt sich an.

Am 3. Oktober veranstaltet die Allianz einen Wander- und Fahrradtag zu den Selbstvermarktern im Grabfeld. Projektmanagerin Silvia Schmitt wies auf die Aktion "Wasser. Heimat. Leben" hin, für die im März vom Netzwerk Veranstaltungen geplant werden, es werden noch Ideen gesucht. Jürgen Heusinger berichtete von der Allianz-Tagung in Berlin und sprach das Problem mobile Klärschlammpresse an, die gemeinschaftlich angeschafft werden sollte. Bad Königshofen habe sich für einen eigenen Weg entschieden. Die Jahresversammlung der Allianz ist am 27. Februar um 19 Uhr in Kleineibstadt.

 
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