„Wenn wir geistliche Lieder singen, dann macht das was mit uns“, sagte Pfarrer Andreas Werner in seiner Predigt. Und in der Tat ließen sich am vergangenen Sonntag die Besucher in der Gustav-Adolf-Kirche von der Musik mitreißen. Der Meininger Gospelchor und der Gospelchor „Rejoice“ aus Stepfershausen bereicherten den Gottesdienst mit christlicher, afro-amerikanischer Musik voller Lebensfreude. Die Besucher ließen sich von der Begeisterung der Sängerschar rasch anstecken.
Dem Auftritt in Mellrichstadt war ein zweitägiger Workshop in Meiningen vorausgegangen, an dem die beiden Gospelchöre teilgenommen hatten. Unter der Leitung des international bekannten Gospel-Interpreten und Dozenten Latonius Earl aus den USA – ein Meininger Chormitglied hatte den Kontakt vermittelt – hatten die Teilnehmer ein Programm mit neueren Gospels erarbeitet, dass sie im Rahmen des Kantate-Gottesdienstes in Mellrichstadt präsentierten.
So sang der rund 30 Sängerinnen und Sänger umfassende Chor in der Hauptsache Lieder, die in das neue Gospel-Pop-Genre gehören, das auch den Schwerpunkt des Workshops bildete. Im Gottesdienst zeigten sie eine gute Mischung aus besinnlich-eindringlichen Liedern und Songs voller Dynamik, bei denen die Freude inbrünstig herausgesungen wurde und gleich auf die Zuhörer überging. Die Gemeinde kam der Aufforderung, mitzusingen, rhythmisch mitzuklatschen und sich mitzubewegen, nur allzu gerne nach. Vor allem aber bildeten die Lieder eine gelungene Symbiose zum gesprochenen Wort und zur Liturgie.
Zu Beginn des Gottesdienstes sangen die Chöre „Your Majesty“ und im Anschluss an das Evangelium brachten die Sänger „Better is one day“ zu Gehör, begleitet von Ruben Abrante am Keyboard. Des Weiteren boten die beiden Chöre „You Reign“ dar, das den Musikern direkt aus dem Herzen zu kommen schien, und während des Abendmahls sangen sie den Gospel „Yes“ , wobei Latonius Earls eindrucksvolle Solostimme den Zuhörern unter die Haut ging.
Schließlich präsentierten die Musiker zum Abschluss des Gottesdienstes „Alpha and Omega“, ein Song des amerikanischen Autors William Murphy, den die Workshop-Teilnehmer nicht nur gesanglich glänzend umzusetzen wussten – sie zeigten dabei auch eine gelungene Performance.
So konnten die Gottesdienstbesucher am Ende ihre Begeisterung kaum mehr zurückhalten und spendeten den beiden Chören und dem Gospel-Dozenten langanhaltenden Beifall, der auch zeigte, dass sich der Workshop in jeder Hinsicht gelohnt hatte. Christine Koch, Leiterin des Stepfershausener Gospelchors, und Ilona Schimoneck, Leiterin des Gospelchors Meiningen, bedankten sich bei Latonius Earl für die fruchtbare Zusammenarbeit und bei Pfarrer Werner, dass sie den Kantate-Gottesdienst musikalisch mitgestalten durften. Der Geistliche wiederum sagte Dank für die mitreißende Musik.