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Meiningen
Goldenes Zeitalter am Meininger Staatstheater: Jubiläumsspielzeit mit Georg II. im Fokus
200. Geburtstag. Wenn das kein Grund zur Freude ist! Theaterherzog Georg II. (Matthias Herold) schreitet aus dunkler Vergangenheit ins Licht der Gegenwart.
Foto: Christina Iberl | 200. Geburtstag. Wenn das kein Grund zur Freude ist! Theaterherzog Georg II. (Matthias Herold) schreitet aus dunkler Vergangenheit ins Licht der Gegenwart.
Siggi Seuß
 |  aktualisiert: 19.04.2025 02:35 Uhr

Welch Glanz im Blick auf die Saison 2025/2026 des Meininger Staatstheaters. Vom Titelbild des neuen Spielzeitbuches leuchtet scheinbar güldener Seidenstoff, auf dem historische Ornamente aus dem Theater prangen. Man könnte glauben, man spüre wenigstens einen Hauch von Goldenem Zeitalter des ehrwürdigen Hauses. Und in einer Hinsicht stimmt das sogar: Theaterherzog Georg II. wird am 2. April 2026 200 Jahre alt. Wenn das kein Grund zum Feiern ist!

Weil Georg II. nicht nur der große Ermöglicher und Inspirator war, sondern als kreativer Kopf auch Figurinen und Bühnenbilder entwarf, findet die Pressekonferenz zur neuen Spielzeit im Malsaal statt, wo sich Durchlaucht höchst persönlich zum Kreis der Theatermacher gesellt, um zu erfahren, was denn in der Geburtstagsspielzeit zu seiner und des Volkes Freude und Erhebung stattfinden wird.

Bald staunt er darüber, wie die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Theaters mit den originalen Kostümen aus der Reisezeit im Spielzeitbuch in Szene gesetzt werden. Und gleich danach summen ihm die Ohren von dem, was er zu hören bekommt.

Mit einem Hauch von Goldenem Zeitalter in die nächste Theatersaison. Das Spielzeitbuch 2025/26.
Foto: Christina Iberl | Mit einem Hauch von Goldenem Zeitalter in die nächste Theatersaison. Das Spielzeitbuch 2025/26.

Bühnenball wird als höfisches Fest stattfinden

Der Bühnenball wird als höfisches Fest im April stattfinden. Ein exklusives, auf 500 Stück limitiertes Kunstbuch mit den eigens für die Gastspielreisen entworfenen Bühnenbildern Georgs II. ist geplant.

Die Saison wird mit "Johanna von Orléans" eröffnet (5. September). Schillers Tragödie wurde ab 1887 der letzte große Erfolg der Meininger Reisezeit. In der Neuinszenierung trifft die historische Aufführungspraxis auf Künstliche Intelligenz.

Dann: Alle vier Brahms-Sinfonien an zwei aufeinanderfolgenden Abenden (24./25. Juni). Ein Opernschatz, den Georgs Großvater Anton Ulrich als Abschrift von Wien nach Meiningen gebracht hat: Dominico Sarros "Didone abbandonata" von 1724 (19. September), 100 Jahre nach der Uraufführung: Paul Hindemiths Oper "Cardillac" wird erstmals in Meiningen aufgeführt (13.  Februar).

"Die Wildente" wird zum ersten Mal aufgeführt

Ebenfalls zum ersten Mal im Haus: "Die Wildente", das Drama des Georg-Freundes Ibsen, die dritte Inszenierung Andreas Kriegenburgs in Meiningen (15. Mai). - Ein Festival für junge Regie (21. bis 27. März), in dem auch das Berliner Ensemble vor Ort weilt, mit Matthias Brandt in einer Inszenierung von Max Frischs Roman "Mein Name sei Gantenbein" (28./29.3 März). Die Uraufführung eines Deutschland-Abends mit Liedern und Texten von Wolf Biermann und Martin Heckmanns (6. März). Nach der legendären Stölzl-Inszenierung von 2005 nun ein neuer "Freischütz" (24. Oktober). Wagners "Rheingold", inszeniert und ausgestattet von Markus Lüpertz (27. März).

Programm für das junge Publikum

Und fürs junge Publikum ein abwechslungsreiches Programm aus Puppentheater, jungem Schauspiel und junger Musik unter dem Motto "Theater neu entdecken!". Besonders beachtenswert dabei: "Alle außer das Einhorn", ein Stück von Kirsten Fuchs über Mobbing in der Schule (27. September).  Und schließlich bringt die Eisenacher Ballettcompagnie mit ihrem neuen Chef Jorge Pérez Martinez einen Klassiker zum Jubiläum: Prokofjews "Romeo und Julia" (19. November).

Dass sich das Meininger Staatstheater selbst in schwierigen politischen Zeiten selbstbewusst durch die Höhen und Tiefen des Alltags steuern kann, beweist nicht zuletzt die vorläufige Auslastungszahl dieser Saison: 87 Prozent. Auch die Abozahlen haben sich erhöht. Sie liegen augenblicklich bei 3100.

Ausführliche Programmhinweise, Hintergrundberichte und, nicht zu vergessen, Christina Iberls außergewöhnliche Fotoporträts der Künstler, Künstlerinnen und des gesamten Personals – das alles gibt es im neuen güldenen Spielzeitbuch des Staatstheaters und in der Sonderausgabe der Theaterzeitung "spektakel". Der Kartenvorverkauf für die kommende Saison beginnt am 21. Mai. Abos können bereits erworben werden. Herzog Georg II. kann also weiterhin getrost durchs Haus spuken und stolz auf seine Meininger sein.

Weitere Informationen über die Theaterkasse: 03693-451-222. www.staatstheater-meiningen.de

 
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