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IRMELSHAUSEN
Glücklich mit einem Ami-Schlitten
Die Veranstalter Fatima Pein aus Schleusingen (links) und René Duft aus Jüchsen (rechts) begutachten den „Eldorado“, dessen stolzer Besitzer Stephan Storch aus Immelborn ist.
Foto: Josef Kleinhenz | Die Veranstalter Fatima Pein aus Schleusingen (links) und René Duft aus Jüchsen (rechts) begutachten den „Eldorado“, dessen stolzer Besitzer Stephan Storch aus Immelborn ist.
Josef Kleinhenz
 |  aktualisiert: 11.07.2016 03:33 Uhr

Das US-Car- und Oldtimertreffen am Badesee in Irmelshausen war trotz ungünstigen Wetters ein Erfolg. Zahlreiche US-Fahrzeuge und Ami-Schlitten kamen aus Thüringen und von weiter her angereist, um im Kreis von Fans und Gleichgesinnten erlebnisreiche Tage zu verbringen. Auch Besucher aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld waren zu sehen.

Das Gelände am Badesee hatte vergangenes Wochenende den Charakter einer Westernstadt angenommen. Etwa 50 Fahrzeuge dürften es gewesen sein, die beim US-Car- und Oldtimer-Treffen vorfuhren. Regenschauer hielten jedoch viele Fahrzeugbesitzer davon ab, ihr „liebstes Kind“ aus der Garage zu holen. So begnügte sich der Veranstalter aus Thüringen mit einer kleinen, aber niveauvollen Show und einem Rahmenprogramm, das gute Laune verbreitete.

Damit die Veranstaltung dem amerikanischen Klischee gerecht werden konnte, kauften Besucher mittels „US-Dollarscheinen“ unter der in Versalien gehaltenen Aufschrift „US CAR TREFFEN“ Essen und Getränke, Süßigkeiten und vieles andere mehr. Eine „Wechselstube“ vor Ort ermöglichte, Euro gegen „US-Dollar“ zu tauschen.

Das Rahmenprogramm sorgte bei Lagerfeuer, (Disco-) Musik und geselliger Unterhaltung für Kurzweil. Dass nicht alles Punkt für Punkt plangemäß durchführbar war, lag am Wetter. Manche Wagenbesitzer deckte seinen Schlitten vorsorglich mit Folie ab, damit der Lack vor Wasserflecken geschützt war.

Als sich die Fahrzeuge auf dem Gelände positioniert hatten, gingen der Kfz-Sachverständige Christian Haupt aus Jüchsen und technischer Berater Markus Meininger aus Obendorf sowie Lackbewerter Danny Bohlig aus Dingsleben durch die Reihen und ließen sich die Modelle zeigen. Sie bewerteten Kriterien wie Innenausstattung, Lackqualität und technische Details. Einer ganzen Reihe Besitzer bescheinigten sie neben der Fahrtauglichkeit auch den guten Zustand ihrer Autos. Belohnt wurde das mit Pokalen.

„König auf der Straße“ nennen durften sich alle Halter und Besitzer bei der rollenden Präsentation auf der Landstraße rund um die Milzgrundgemeinde Irmelshausen am Samstagnachmittag. Gut gelaunt fuhren sie mit ihren Fahrzeugen wieder zurück zum Gelände.

Einen Traum erfüllt hat sich Stephan Storch aus Immelborn bei Bad Salzungen (Wartburgkreis). Er zeigte sich auf dem Gelände mit seinem 180 PS starken Eldorado der Marke Cadillac Baujahr 1978. Es handelte sich um einen braunen Oberklassewagen, der auf dem Tacho 67 000 Meilen/107 803 Kilometer) verzeichnet und den er übers Internet fand. Seit einem halben Jahr ist Stephan Storch stolzer Besitzer des amerikanischen Wagens, der gemäß Gutachten, wie er sagte, rund 25 000 Euro kosten soll. Aber verkaufen will er ihn nicht. Auf 100 Kilometer verbraucht das Nostalgie-Fahrzeug 18 Liter Sprit, erklärt der 23-Jährige. „Das in Amerika hergestellte Auto hatte in Deutschland bereits einen Vorbesitzer, der sich ein Vorgängermodell von Eldorado kaufte“. Das „Cadillac“-Kennzeichen - wie so viele andere Fahrzeuge - war mit einem H versehen. Der Buchstabe steht für „Historisch erhaltenswerten Zustand“, so Stephan Storch. Mit dieser Einstufung habe er Vorteile bei Steuer und Versicherung, die ansonsten kaum zu bezahlen wären.

Es gab aber auch andere sehenswerte Wagen. Thomas Nimke aus Jüchsen von der Firma „American Powercars“ präsentierte sein 450 PS starkes „Che Vrolet“ Baujahr 1933. Der Besitzer betonte, dieses Nostalgiefahrzeug sei einzigartig. Nimke betreibt eine eigene Werkstatt für US-Cars, kauft Wagen in Amerika und verschifft sie nach Deutschland, um sie zu reparieren und fahrtüchtig zu machen. „Hinter Hobby und Beruf stecken Leidenschaft und Freude“, sagte er. „Die schicken deutschen Oldtimer kann man mittlerweile nicht mehr bezahlen, manche Leute wollen auch nur Geld anlegen“, begründet er seinen US-Handel.

Die Band „Goldrausch“ betrat am Samstagabend die Musikbühne, um trotz schwarzer Wolken die Stimmung anzuheizen.

Das Gelände am Badesee Irmelshausen beschrieben die Organisatoren, Fatima Pein aus Schleusingen und René Duft aus Jüchsen, als ideal für ein solches Treffen. Dennoch machte ihnen das unsichere Wetter am Wochenende einen Strich durch die Rechnung.

Das nächste US-Car- und Oldtimertreffen findet übrigens vom 5. bis 7. August an der Langen Heide in Hildburghausen statt.

Ein echter Hingucker: Der 450 PS starke 'Che Vrolet' aus dem Jahr 1933 gehörte zum ältesten Oldtimer am Badesee.
Foto: Kleinhenz | Ein echter Hingucker: Der 450 PS starke "Che Vrolet" aus dem Jahr 1933 gehörte zum ältesten Oldtimer am Badesee.
 
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