Fast 60 Prozent der Bewohner unserer Heimat sind mittlerweile vollständig gegen Corona geimpft. Allerdings scheint die Impfbereitschaft der übrigen gering. Auch im Umkreis unseres schönen Industriestädtchens gibt es offensichtlich eine Gruppe von mündigen Bürgern, die von der "Lügenpresse" gerne als "Querdenker" diffamiert wird. Das sorgt gelegentlich für Verwirrung, weil man diese Bezeichnung leicht mit "Queer People" verwechselt.
Querdenker selber bezeichnen sich lieber als "Impfskeptiker". Ihre Haltung hat Toleranz verdient. Wir leben schließlich im Pluralismus. Jeder darf seine Meinung frei äußern. Versuchen Sie bloß nicht, Impfgegner zu "bekehren"! Das gibt nur Streit. Einfach plappern lassen und dann das Thema wechseln. Wer nicht selber begreift, dass Impfungen ein Segen sind, dem kann man es auch nicht erklären. Das soll natürlich nicht heißen, dass alle Impfskeptiker "blöd" sind. Alle nicht. Viele glänzen durch solides Halbwissen, das sich aus den trüben Quellen sozialer Medien speist. In ihrer Community-Blase werden krude Verschwörungstheorien mit Daten des Robert-Koch-Instituts untermauert, was Seriosität vorgaukelt.
Querdenker bilden die volle Bandbreite unserer Gesellschaft ab. Der "Dorfdepp" ist ebenso vertreten wie die "Frau Doktor". Letztere wird in Foren gerne zitiert, weil sie gewissermaßen einen "Autoritätsbeweis" darstellt. Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich auch renommierte Forscher gelegentlich "verrennen" und sich gegen den wissenschaftlichen "Mainstream" stemmen. Der Physiknobelpreisträger Prof. Dr. Ivar Giaever etwa, der bis heute einen "hausgemachten" Klimawandel leugnet. Auch Forscher sind nur Menschen. Der medizinische "Mainstream" behauptet, dass nur eine hohe Impfrate vor gefährlichen Mutationen schütze. Je mehr Geimpfte, desto besser. Insofern verhalten sich Querdenker unsolidarisch. Für sie gilt deshalb künftig: „Wir müssen leider draußen bleiben“. Gscheid so!
Aberglauben und Besserwisserei führten zu allen Zeiten dazu, dass die Menschheit hinter ihren Möglichkeiten zurückblieb. Aber können Impfungen nicht tatsächlich gefährlich sein? Natürlich! Besonders für Viren. Wurden die Pocken in freier Wildbahn nicht vollständig ausgerottet? Und kommt nicht auch die Kinderlähmung, früher der Horror aller Eltern, zumindest in Europa kaum noch vor? Keine Panik! Fortschritt lässt sich nicht aufhalten. Man hat den Querdenkern dieser Welt bisher noch immer rechtzeitig ihre "Krämpf" ausgetrieben.
Nehmen Sie die Gurtpflicht. Vor deren Einführung lag die Anschnallquote bei uns nur bei 60 Prozent. Gurtverweigerer, die sich selber als "Gurtskeptiker" bezeichneten, sahen in der Gurtpflicht eine "Zwangsfixierung", also einen Eingriff in ihre körperliche Unversehrtheit. Sie prozessierten und verwiesen auf Risiken. Nach Unfällen könnten angeschnallte Fahrer in ihren Autos verbrennen, weil sie nicht rasch genug freikämen. Auch Unfallstatistiken wurden angezweifelt. Die Zahlen seien zu hoch angesetzt, da einige der Verunglückten unter Vorerkrankungen gelitten hätten und auch angegurtet verstorben wären.
Außerdem forderte jede Grippewelle weit mehr Opfer. Sogar auf sprachliche Feinheiten wurde Wert gelegt: Die Opfer seien nicht "infolge von", sondern "im Zusammenhang mit" Autounfällen ums Leben gekommen. Kommt Ihnen das alles nicht irgendwie bekannt vor? Am Ende siegte die Vernunft. Die Gurtpflicht trat 1984 in Kraft. Daraufhin schoss die Anschnallquote auf über 90 Prozent hoch. Herdenimmunität! Die Zahl der Verkehrstoten sank drastisch – und die knickrigen Querdenker verstummten. Endlich! Denn Verstöße ahndet unsere Gurt-Diktatur seither mit saftigen Bußgeldern. Gott sei Dank. Man muss sich das vorstellen.