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Bad Neustadt
Glosse: Ein Rhöner muss Parlamentspoet werden!
Poesie und Politik - passt das zusammen? Der MaZi meint "Ja" - und möchte sich gleich bei der neuen Bundesregierung um eine Stelle bewerben.
Da fehlt doch einer auf dem Denkmal! Genau, unser Rhön-Poet MaZi hat zwischen Goethe und Schiller einen Platz verdient. Zumindest als Parlaments-Poet, wie ihn sich die Grünen wünschen, wäre er eine Bereicherung für die Demokratie.
Foto: Jens Büttner/dpa | Da fehlt doch einer auf dem Denkmal! Genau, unser Rhön-Poet MaZi hat zwischen Goethe und Schiller einen Platz verdient.
Manfred Zirkelbach
 |  aktualisiert: 29.01.2022 02:21 Uhr

Siegsde, mir hömm nu scho seid fast ocht Woche e nochelneü Rechierung. On wie mer sieht, sie leche loes wie die Feüerwehr. Im Moment gidds off onnern Planete kee Fleckle, wu ned irchendenns auftaucht. In Brüssel, Rom, Paris, Warschau, Moskau die Annalena, dr Olaf, dr Christian on weiß Gott noch wer.

En ganz neüe Stil in dr Politik werd ons aach versproche on des mit feinster Poesie. Sicher, die alte Ritterschleüt hadde aach ühr Hofnarrn, die ihrm Chef in Reimen die Welt erklärt hömm. Wos gidds also schönneres, wann die nächst Steüererhöhung, die Preissteicherunge on villes mehr ons in Gesichtform önnerlecht demnächst präsentiert werd.

Der selige Herbert Wehner hat's noch gekonnt

Debei worn doch alleweil die Politiker ned grod sporsam mid feinfühliche Dicht- und Redekunst. Wann dr Wehnersch Herbert in die 60er Johr mit sei Liebesbeweise  wie „Dreckschleuder“, „einstudierter Pharisäer“, Schleimer“ und villes annere ömm sich geschmesse hat. Odr wer erinnert sich dann noch o den Fischers Joschka, als er sei ganz persönliche Meinung dem Stücklen Ritschi „Mit Verlaub Herr Präsident, sie sind ein Arschloch“, herzerfrischend aufgetischt hat. Poesie in Reinform.

Ja, ich könnt mich dro gewöhn o den neüe Stil on ich tät mich grod gern bewerb für e Stelle als Parlamentspoet. Mei Bewerbungsgedicht hoo ich scho verfasst, wäll ich denk, dass schoe die Koalitionsverhandlunge wie mer hört in vertraulichster Atmosphäre verlaufe sinn.

Mei Fürschlooch mit dem Titel:

Des Hexenmeisters Faust auf die Glocke des Tyrannen.

Annalena:(hocherfreut)
Hat die alte Hexenmeistrin sich nun endlich wegbegeben
werden jetzt wir neuen Geister nach unsrem eignen Willen leben.

Robert: (beipflichtend)
Flott gehen wir zu Werke, so ist es halt der Brauch
und mit neuer Stärke tun wir Wunder auch.

Olaf: (abgeklärt)
Zum Regieren, liebe Freunde, bin ich bereit und will nach Höherem streben
Dafür gebt mir vier Jahre Zeit.

Frieder: (ungeduldig)
Der Worte sind genug gewechselt, lasst uns nun endlich Taten sehn.
Indem man Komplimente drechselt, kann viel Nützliches geschehn.

Christian (in demutsvoller Haltung an Olaf)
Es ist dir gelungen, du hast das Herz mir bezwungen.
Und die Treue, sie ist kein leerer Wahn, so nehmt mich zu eurem Genossen an.
Ich sei, gewährt mir die Bitte in eurem Bunde der Dritte.

Robert, Annalena, Christian: (freudig)
Keinen Tag wolln wir verpassen und ihn beherzt beim Schopfe fassen,
gehn wir es unverzüglich an,
denn was  heut nicht geschieht, ist morgen nicht getan.

Olaf: (voller Elan)
Na denn: Worauf wollen wir noch warten, wir mischen jetzt ganz neu die Karten.

Frieder: (an Olaf gerichtet und hämisch grinsend)
Dazu kann ich nur eines sagen: Wir werden an das Kreuz dich schlagen.

Ned auszudenke

 
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