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Bad Neustadt
Glosse: Der Mensch ist ein Gewohnheitstier! Warum die Welt immer komplizierter wird
Diesmal beschäftigt sich der Rhöner Kabarettist mit der neuen EU-Entwaldungsverordnung. Für moderne Eltern soll sie ungeahnte Möglichkeiten bieten
Kabarettist Fredi Breunig macht sich über die EU-Entwaldungsverordnung Gedanken.
Foto: Patrick Pleul/dpa (Symbolbild) | Kabarettist Fredi Breunig macht sich über die EU-Entwaldungsverordnung Gedanken.
Bearbeitet von Fredi Breunig
 |  aktualisiert: 14.09.2024 02:34 Uhr

Der Mensch iss a Gewohnheitstier. Alte Weisheit. Johr für Johr fügt sich der „Homo sapiens“ dem Lauf der Zeit unn verhält sich entsprechend. Monnichmol scheinboor unlogisch, denn woss für a Marsmensch beziehungsweise Außerirdischer dääd sich nedd wunner, wenn der Mensch wie jetzt medde im Sommer bei Temperature deutlich üüwer 30 Grad wie verröggd Holz saachd, spalt, hackt unn aufsetzt. Merr well halt fürn Winter gerüst sei.

Owwer genau denne, der Holzwirtschaft, droht jetzt Unheil! Unn doss in Gestalt der EU-Entwaldungsverordnung! Ganz kurz zommgfasst, gedds um Nachhaltigkeit unn dem Ziel, däss zum Beispiel Holz nedd aus Länder odder Waldgebiete künnd, die gschädigt unn doomit bedroht senn. Jede Firma, die a Holzprodukt wie Möbel, Türen, Holzböden, owwer aa Blei- odder Buntstifte, verkäffd, muss zukünftig beleg könn, däss nur „entwaldungsfreies“ Holz für die Produkte verwendt wurrn iss.

Unn jetzt würrds happig, denn in a Interview mit a Fachfrau woor neulich zu lese: „Wer in Zukunft Bäume fällt, muss den Einschlagsort der Bäume mit Geo-Daten nach Brüssel melden, die Holzart mit lateinischem Namen nennen und sonstige Sorgfaltserklärungen abgeben. Dann gibt es eine Referenznummer der EU und erst dann darf das Holz verkauft werden.“ Hammer, odder???

Wenn du zum Beispiel in Wegfurt Richtung Kreuzberg Holz mechst, bestedd die erscht Aufgab‘ doorin, die Geo-Daten rauszufinne. Sölled funktionier. Dann musst du die lateinische Nööme vo Eiche, Buche, Fichte und so weiter rauskrieg unn die Referenznummer der EU beantrag. Konn gedauer.

Brengt owwer für moderne Eltern ungeahnte Möglichkeite. "Unser Noah-Joel ist jetzt in die Schule gekommen und malt auf unserem Wohnzimmertisch von 50° 23‘ 40.524“ / 10° 21‘ 7.646“ bei Hendungen aus „Quercus“ mit einem Buntstift von 50° 20‘ 23.748“ / 10° 2‘ 17.304“ und Holz „Tilia platyphyllos“ von südlich von Schmalwasser."

Ja, die Welt würrd halt ömmer komplizierter. Grood für uns Gewohnheitstiere. Ich bin natürlich aa ees. Bin neulich in Neuscht off die Meininger Ströss stodtauswärts gfohrrn unn links nooch Brend oogebooche. Medde üüwer die BayWa-Kreuzung. Unn wie ich drüü woor, docht ich bei mir: „Ich wääs aa nedd, owwer s iss nix merr wie’s amoll woor. Irchendwoss fahlt.“ Bin owwer bis heut nedd drauf komme, woos. Komisch. Servus, der Eustach.

 
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  • Alfred Breunig
    Könnt' durchaus bassier ...........
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  • Gerhard Zwierlein
    "Du Freddy, bann Dou Deich su gud auschkennscht hätt ich ä Froch: Bi is des bann ene mortz väil Holz vor der Hüttn hod, muss mer Angscht ho, dess äs do ach ball äner fou die EU kümmt un kontrollier will, ob des aus nachhaltiger Haltung kümmt oder obs künstlich aufgebuscht worn is?
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