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Sandberg
Gewinn im Wald vertreibt die Sorgen nicht
Eckhard Heise
 |  aktualisiert: 02.02.2023 02:40 Uhr

Die Höhenlage des Sandberger Waldes hat vielleicht vor noch ärgeren Kalamitäten bewahrt, aber auch so habe das gemeindliche Holzreservoir im vergangenen Jahr gelitten und wird es wohl auch in diesem Jahr tun, konstatierte Hubert Türich, Abteilungsleiter am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, bei der jüngsten Gemeinderatssitzung. Gemeinsam mit Revierförster Michael Heinrich analysierte der Forstmann den Zustand des Waldes und gab einen Ausblick in die Zukunft.

Die äußeren Bedingungen für den Wald waren vor allem durch Trockenheit und Borkenkäferbefall geprägt. Das Aufarbeiten von Schadholz hatte daher Vorrang, wobei sich der Holzmarkt zunächst zum Vorteil der Besitzer andererseits auch stark unterschiedlich gewandelt habe. So habe der weltweite Konjunktureinbruch einen Knick beim Absatz von Stammholz erzeugt, während sich Brennholz großer Nachfrage erfreute und einen deutlichen Preisanstieg erzielte, was sich für den Sandberger Wald erheblich bezahlt gemacht habe.

800 Festmeter sollen eingeschlagen werden

Revierleiter Michael Heinrich untermauerte die Äußerungen seines Vorgesetzten mit den Zahlen des Einschlags, der bei 700 Festmeter gelegen und zu einem Viertel aus Schadholz bestanden habe. Gleichwohl auch verstärkt in die Pflanzung investiert worden sei, blieb unterm Strich ein Erlös von 60.000 Euro. In diesem Jahr sollen rund 800 Festmeter eingeschlagen werden, was einen Gewinn von gut 20.000 Euro erzeugen könnte. Allerdings werden sich die ungünstigen Bedingungen fortsetzen und erhalten sogar noch Zuwachs durch einen Schädling, der neuerdings bei der Fichte aufgetreten ist, bedauerte Heinrich.

Im weiteren Verlauf stellten die beiden Forstleute das neue Förderprogramm "Klima angepasstes Waldmanagement" des Bundes vor. Die finanzielle Unterstützung des Waldumbaus sei zwar finanziell höchst attraktiv, für Waldeigentümer jedoch an zahlreiche Bedingungen geknüpft, die aber noch nicht ausformuliert und daher schwer überschaubar seien. Unter anderem müssen fünf Prozent der Waldfläche 20 Jahre aus der Bewirtschaftung genommen werden, was für Sandberg etwa 8,5 Hektar ausmacht. Ferner wird eine bestimmte Zahl von Biotopbäumen (abgestorbene Stämme) und das Pflanzen standortgerechter Baumarten gefordert. Auf Empfehlung Türichs beantragte der Gemeinderat eine Teilnahme, behielt sich aber eine Prüfung der Entscheidung vor, wenn die Bedingungen genau definiert sind.

Schon im Sommer hatte Bürgermeisterin Sonja Reubelt das Ergebnis eines Strukturgutachtens des Wasserwirtschaftsamts zur Wasserversorgung der Gemeinde Sandberg bekannt gegeben. Die Expertise zeigt unter anderem einen langfristigen Handlungsbedarf auf. Darin wird zwar beim Gesamtaufkommen der Brunnen ein ausreichendes Potenzial bescheinigt, nicht aber für einzelne Ortschaften, sodass unter anderem die Schaffung einer Ringleitung angeregt werde.

Untersuchungen werden vom Freistaat gefördert

Das erste Gutachten könne jedoch noch keine detaillierten Aussagen treffen, sei das Ergebnis eines Treffens mit Fachleuten vor wenigen Tagen gewesen, berichtete die Bürgermeisterin, dazu müssten genauere Untersuchungen vorgenommen werden, die vom Freistaat mit bis zu 70 Prozent gefördert werden. Der Gemeinderat beauftragte schließlich die Bürgermeisterin, die weiteren Schritte zur Anfertigung des Gutachtens vorzunehmen.

Des Weiteren nahm das Gremium eine moderate Anpassung der Grundstückspreise vor, die mit dem Hinweis auf gestiegene Zinsen begründet wurde. Bei der Diskussion zeigte sich, dass von Ort zu Ort die Quadratmeterpreise stark schwanken, "auf welcher Grundlage diese Unterschiede zustande gekommen sind, ist mir aber nicht klar", so die Bürgermeisterin. Die Gemeinderäte diskutierten zunächst die Möglichkeit einer Angleichung, verzichteten dann jedoch auf einen Einheitspreis und hoben insgesamt die einzelnen Preise um einen Betrag im Centbereich an.

Im weiteren Verlauf widmete das Gremium den Außenbereich am "Haus für alle" als Trauungsort. Ferner entsprach das Gremium mehreren Zuschussanträgen örtlicher Vereine. Danach erhalten die "Waldgeister" einen Betrag von 200 Euro für die Beschaffung von Ausrüstungsgegenständen, für den Kauf einer Tuba durch die Feuerbergmusikanten gibt es rund 900 Euro, und 200 Euro erhält die katholische Kirchenstiftung Langenleiten für Anschaffungen am Pfarrheim.

Beratungsprogramm für Energieeinsparmaßnahmen

Zu guter Letzt gab die Bürgermeisterin bekannt, dass die Gemeinde das Beratungsprogramm für Energieeinsparmaßnahmen fortsetzen will, ferner hat die Gemeinde die Aufnahme in ein Förderprogramm zur Umrüstung der Straßenbeleuchtung beantragt.

Außerdem hat das Ortsoberhaupt einen Auftrag zur Anschaffung von Bürogegenstände im Rathaus für 57.000 Euro erteilt. Schon in den nächsten Tagen werden in den Räumen der Verwaltung neue Teppiche verlegt, was die Gemeinde rund 36.000 Euro kostet. Der Auftrag für Architektenleistungen zur Sanierung der Grundschule wurde für 550.000 Euro an das Büro Richter in Bad Brückenau vergeben.

 
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