Frauen aus Rhön-Grabfeld, die von ihren Partnern misshandelt werden, haben eine Anlaufstelle in Schweinfurt. Der Verein "Frauen helfen Frauen" betreibt dort die Beratungsstellen bei sexueller Gewalt sowie bei häuslicher Gewalt. Nun soll das Beratungsangebot ausgebaut werden.
Im Kreisausschuss wurden die Hintergründe erläutert:Es gibt neue Richtlinien zur Förderung von Frauenhäusern und Fachberatungsstellen, die es nötig machen, die Zahl der Beraterinnen von einer Vollzeitstelle auf zwei anzuheben.
Nach der neuen Richtlinie ist auch eine Förderung von Außenstellen möglich mit maximal 8000 Euro pro Jahr und Außenstelle für Personal- und Sachkosten. Notwendig wäre eine gleich hohe Beteiligung des Landkreises, um den vollen staatlichen Zuschuss zu erhalten.
Welche Vorteile bringt eine Beratung vor Ort?
Die Idee, von Gewalt betroffenen Frauen eine Beratung vor Ort anzubieten, wurde im Kreisausschuss begrüßt. Viele dieser Frauen brauchen mehrere Beratungsgespräche. Sie kommen ihrem gewalttätigen Partner gegenüber in Erklärungsnöte, wenn sie mehrmals hintereinander nach Schweinfurt fahren müssen. Manche haben auch kein Auto, oder kein Geld, um - mit ihren Kindern im Schlepptau - zu den Beratungsgesprächen anzureisen.
Um Mietkosten zu vermeiden und die finanziellen Mittel zu einem möglichst großen Anteil in die Beratung zu investieren, soll die Außenstelle im Landratsamt eingerichtet werden. Dabei soll es den betroffenen Frauen und Ratsuchenden ermöglicht werden, den Termin möglichst diskret in Anspruch nehmen zu können.
Die Umsetzung würde mit dem Trägerverein abgesprochen. Angedacht ist derzeit, an drei Tagen in der Woche vor Ort mit Terminvergabe zu beraten.
Änderungen gibt es auch bei der Finanzierung des Frauenhauses
Die neuen Richtlinien betreffen auch das Frauenhaus mit zwölf Plätzen in Schweinfurt, in dem auch Frauen aus Rhön-Grabfeld Zuflucht finden. Für die Betreuung der Frauen und Kinder, für Verwaltungsarbeiten und das Gebäudemanagement müssen künftig mehr Stellen vorgehalten werden. Wie Landrat Thomas Habermann ankündigte, muss deshalb die derzeit gültige Frauenhausvereinbarung zwischen dem Trägerverein, der Stadt Schweinfurt und den Landkreisen Schweinfurt, Rhön-Grabfeld, Hassberge und Bad Kissingen geändert werden. Entsprechende Arbeiten dazu laufen bereits.