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Bad Königshofen
Getreideernte: Schlechte Stimmung auf den Höfen im Grabfeld
Etwa einen Kilometer nordwestlich von Bad Königshofen trifft man die beiden Früchte mal
nebeneinander  Mais und  Sonnenblumen. Die beiden Kulturen werden
erst im September geerntet und lassen einen guten Ertrag erwarten.
Foto: Wolfgang Ruck | Etwa einen Kilometer nordwestlich von Bad Königshofen trifft man die beiden Früchte mal nebeneinander  Mais und  Sonnenblumen. Die beiden Kulturen werden erst im September geerntet und lassen einen guten ...
Wolfgang Ruck
 |  aktualisiert: 12.02.2024 01:45 Uhr

Äußerst schleppend geht heuer die Getreideernte in der Region voran. Die Nerven der Bauern liegen blank, weil Regenfälle immer wieder die Erntearbeiten ausbremsen. Auch die trockene Bergung von Stroh und Heu erweist sich als schwieriges Unterfangen.

Fast der komplette Weizen in Rhön-Grabfeld steht momentan noch draußen auf dem Halm. Lediglich frühreife Früchte wie Wintergerste, Raps und Roggen konnten bis jetzt geerntet werden. Eigentlich hatten die Landwirte mit hohen überdurchschnittlichen Erträgen gerechnet. Die bislang eingefahrenen Mengen liegen allerdings unter den Prognosen.

Werte unter dem Durchschnitt

Hinzu kommt die Tatsache, dass die Qualität des Ernteguts nicht immer den Anforderungen der Verarbeitungsseite entspricht. Die ermittelten Eiweißgehalte bei den ersten Weizenpartien liegen im unterdurchschnittlichen Bereich. Dies hat zur Folge, dass Weizen oft in einer niedrigeren Qualitätsstufe landet und Preisabschläge hingenommen werden müssen.

Hier konnten die Körner zwar schon geerntet werden; das auf dem Acker verbliebene Stroh wurde
aber nass und wartet nun auf trockene Bedingungen damit es zu Ballen gepresst werden kann.
Foto: Wolfgang Ruck | Hier konnten die Körner zwar schon geerntet werden; das auf dem Acker verbliebene Stroh wurde aber nass und wartet nun auf trockene Bedingungen damit es zu Ballen gepresst werden kann.

Die häufigen Regenfälle trugen dazu bei, dass die geernteten Körner zu feucht waren und Trocknungskosten anfallen. Die mögliche Zeitspanne, in der der Mähdrescher die Ernte einbringen kann, ist unwahrscheinlich eng geworden. Während man in einem "normalen" Jahr in den lauen Sommernächten bis tief in die Nacht dreschen konnte, müssen heuer die Erntearbeiten schon gegen 21 Uhr beendet werden, weil Nebelschwaden und einsetzender Tau die Pflanzen benetzen und befeuchten, sodass ein ordentliches Arbeiten des Mähdreschers nicht möglich ist.

Das Wetter ist zu unbeständig

Auch die Ernte von Heu und Stroh läuft alles andere als glatt. Die sonnigen warmen Schönwetterperioden sind selten und kurz geworden. Oft müssen Heu und Stroh nochmals gewendet und geschwadet werden bis es trocken genug ist, um Ballen zu pressen und es endlich einzufahren.

All diese Umstände sorgen derzeit für schlechte Stimmung auf den Höfen. Die Wettervorhersagen prognostizieren kaum beständiges Wetter für die nächsten Tage. Die Landwirte in der Region dürften froh sein, wenn die Getreideernte 2021 endlich unter Dach und Fach ist.

Die Hoffnungen vieler Bauern beschränken sich schon auf die nächsten Früchte, die es zu ernten gilt. Mais, Zuckerrüben und Sonnenblumen sollen ab September eingefahren werden. Vielleicht herrscht dann besseres Wetter und wenigstens diese drei Kulturen könnten reibungslos und ohne Qualitätseinbußen eingebracht werden.

Es gibt auch Kuriositäten auf den Felder zu sehen: Hier haben sich zwei Sonnenblumen in ein
Zuckerrübenfeld gemischt und wachsen ausnahmsweise nicht unter 'Gleichgesinnten' heran. Die
Aufnahme entstand zwischen Ottelmannshausen und Höchheim.
Foto: Wolfgang Ruck | Es gibt auch Kuriositäten auf den Felder zu sehen: Hier haben sich zwei Sonnenblumen in ein Zuckerrübenfeld gemischt und wachsen ausnahmsweise nicht unter "Gleichgesinnten" heran. Die Aufnahme entstand zwischen ...

Deplatziert im Zuckerrübenfeld

Nur selten gibt es in diesen für die Landwirte ernsten und stressigen Zeiten auch kuriose Begleiterscheinungen. Ein solches Phänomen trifft man in der Gemarkung "Brambach" zwischen Ottelmannshausen und Höchheim an. Dort haben sich zwei Sonnenblumen in ein Zuckerrübenfeld gemischt und sorgen nun für einen winzigen gelben Farbtupfer in der Landschaft. Es ist anzunehmen, dass Vögel die Sonnenblumenkörner dort "fallen" ließen. Die beiden Sonnenblumen wachsen nun nicht wie gewohnt unter Artgenossen auf, sondern in einer "Gastgeber-spielenden" riesigen Zuckerrübenfamilie. Ein kurioser Anblick, den man nicht alle Tage findet.

 
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Kommentare
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  • J. S.
    Die Klimaerwärmung mal wieder, uups, es ist ja dieses Jahr gar nicht zu heiß und zu trocken. #satireoff
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  • J. S.
    Wie ist es möglich, die weltweit auffällige Häufung von Waldbränden zu ignorieren?
    https://www.rnd.de/wissen/waldbraende-aktuell-satelliten-karte-der-nasa-zeigt-feuer-weltweit-7MERIAUAR5DCFKNRIHV2RWFSCY.html

    Oder Flutkatastrophen: War da was?
    https://de.wikipedia.org/wiki/Hochwasser_in_West-_und_Mitteleuropa_2021

    Wenn es in Unterfranken gerade eher kühl und wenig sommerlich war, sagt das nichts über die globale Entwicklung des Klimas.

    Die von uns Menschen verursachte Klimaerhitzung macht Extremwetterereignisse häufiger und heftiger.
    In unseren Breiten sind es heuer die zahlreichen Starkregenereignisse, die als ein Ergebnis der Klimaerhitzung aufschlagen.
    Gut möglich, dass im nächsten Jahr mal wieder Hitze und Trockenheit bei uns dominieren.
    .

    @oechler
    Satire ist Kunst, braucht also Kenntnis und Können.
    Meinungsmache ohne Fakten ist Polemik.
    #satirefail
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  • H. S.
    Nicht die Bauern, sondern die Medien sehen hier wieder ein Problem und machen (wieder einmal) aus einer Mücke einen Elefanten.
    Aufgrund der Witterung ist alles 2 Wochen später dran und die Ernte dauerte oft schon bis September.
    Die nächsten 2 Wochen bleibt es schön und dann ist alles vergessen.
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  • U. A.
    Die armen Landwirte.
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  • G. Z.
    Kompliment an den Landwirt, der hier in seinen Zuckerrüben auch noch etwas Unkraut (Melde) zusammen mit den Sonnenblumen stehen lassen konnte.
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  • M. Z.
    Vielleicht hat Frau / Herr "Einwohner" Angst, dass wegen der schlechten Backqualität des Mehls das Brötchen, welches er bei Aldi / Lidl & Co holt, 2 Cent mehr bezahlen muß. Evtl. ist Ihm ein qualitatives und hochwertiges Lebensmittel Made in Germany nix wert ? Man kann es nur erahnen grinsen
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  • R. D.
    Vielleicht stimmt das aber auch alles nicht was sie unwissender weise einfach mal so ins Blaue vermuten. Unterlassen Sie solche Mutmaßungen und Anschuldigungen.
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  • H. A.
    @derapfelbaum
    Solche Aussagen können nur von einem Schlechtwetter Fan sein. Vielleicht denken Sie auch mal beim nächsten heißen Sommertag daran das nicht nur der Mensch wärme braucht für sein Gemüt sondern auch Pflanzen und Obst zum wachsen.
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  • R. D.
    Schlechte Stimmung ist immer. Das muss so sein damit die Subventionen wieder steigen.
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  • P. T.
    Was für ein geistreicher Kommentar für einen den aktuellen Zustand beschreibenden Artikel.
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