In ein paar Jahren soll die in den vergangenen Jahren aufgebaute Sparte E-Mobility bei Preh mit dem Gewinnbringer HMI (Human Machine Interface) gleichziehen. Das hob Geschäftsführer Zhengxin "Charlie" Cai jetzt in der Bilanzpressekonferenz empor. Im durch Corona schwierigen Geschäftsjahr 2021 hat es Preh geschafft, den Umsatz weiter ansteigen zu lassen. Auch der Gewinn machte einen Sprung nach oben, während die Zahl der Beschäftigten leicht rückläufig war. Letzteres soll sich aber wieder ändern. Preh sucht aktuell Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Nicht nur, aber auch für den wachsenden Bereich Elektromobilität.
Die Preh GmbH hat im vergangenen Jahr mit einem Umsatz von 1,34 Milliarden Euro das selbst gesteckte Wachstumsziel erreicht. Was durch coronabedingte Lockdowns auf der ganzen Welt sowie steil ansteigender Material- wie Energiekosten ganz und gar nicht einfach war. Die Sparte Elektromobilität verbuchte einen Anstieg des Anteils am Gesamtumsatz von 17 Prozent in 2020 auf 20,5 Prozent im abgelaufenen Geschäftsjahr. Der Gewinn vor Steuern (EBITDA) stieg im Vergleich zum Vorjahr um rund 50 Millionen auf 177,7 Millionen Euro.
Die Zahl der Beschäftigten entwickelte sich allerdings leicht negativ: Im Berichtsjahr arbeiteten 7054 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Preh, 2020 waren es noch 7194. Die Unternehmenszentrale in Bad Neustadt zählt weitestgehend stabil 1700 Beschäftigte. Aktuell weist die Homepage von Preh 100 Stellenangebote auf.
Zahlreiche Innovationen
Durch herausragende Innovationen machte Preh erneut international auf sich aufmerksam. Ein Höhepunkt, so Cai, war die Auszeichnung mit dem Ford World Excellence Award in der Kategorie "must-have products and services" für den Touchscreen mit haptischem Drehsteller für den Mustang Mach-E und den F-150 Lightning. "Bei "smart surfaces" sowie bei haptischen Bedienelementen mit hoher Funktionsintegration und der Kombination von Touchscreens mit haptischen Bedienelementen sehen wir großes Potential", so Cai.
Beim Ausblick auf das Jahr 2022 zeigt sich Zhengxin Cai allerdings verhalten: "Steigende Inflation, höhere Kosten für Energie, enorme Preissteigerungen im Materialeinkauf, Fachkräftemangel und die instabil gewordene weltpolitische Lage – all das sind Faktoren, an denen auch wir nicht vorbeikommen", sagte Cai. "Diese Rahmenbedingungen werden uns kostenseitig auch in diesem Jahr belasten." Dies gelte nicht allein für die Preh GmbH, sondern für die Automobilindustrie insgesamt. "Wenn wir Wertschöpfung und damit Arbeitsplätze in Deutschland sichern wollen, bedarf es eines gemeinsamen Schulterschlusses von Autobauern und Zulieferern", sagt Cai.
Aktuell sorgt sich Preh über die Entwicklungen in der Ukraine ebenso wie über Lockdowns in China, unter anderem am weltweiten Warenumschlagplatz Shanghai. Im ersten Quartal 2022 liegt Preh leicht hinter den Erwartungen. Allerdings bei gut gefüllten Auftragsbüchern.