Zehn Tage nach dem Tod ihres Mannes Josef ist auch Gerti Schober, geborene Richter, aus Bad Königshofen im Alter von 78 Jahren gestorben. An der Seite ihres Mannes wurde sie nun auf dem Stadtfriedhof beigesetzt. Nach der Volksschule war sie Klosterschülerin in Volkach, wo sie von 1956-1959 die Mädchenmittelschule der Franziskanerinnen besuchte. Beruflich begann sie im Büro bei der damaligen Königshofener Firma Huxol Tee. Bereits 1961 wechselte Gerti Schober als Justizangestellte ins damalige Amtsgericht Königshofen. Nachdem die Behörde 1973 aufgelöst wurde, wechselte sie in das Kreiskrankenhaus Königshofen, wo sie in der Inneren Abteilung fast 30 Jahre Chefsekretärin bei Dr. Gerd Kassler war.
Die Verstorbene war zuletzt vor allem in das kirchliche Gemeindeleben der Pfarrei Mariä Himmelfahrt eingebunden. Mit ihrer Fertigkeit bei der Kalligraphie erstellte sie Urkunden, Einladungen und vieles mehr. Das kirchliche Leben mit all seinen Traditionen war ihr wichtig. So war sie oft beim Legen des Fronleichnamsteppichs dabei. Sie unterstützte das jährliche Pfarrfest, und kümmerte sich eine Zeitlang um die damals neu aufgebaute Pfarrbücherei im heutigen Jugendheim. Als Mitglied im Kirchenchor und Frauenbund, und beim Besuchsdienst in den Altenheimen brachte sie sich noch zusätzlich für die Gemeinde ein.
Für all das sagte Gemeindereferent Sebastian Krines ein herzliches Dankeschön im Namen der Pfarrei Mariä Himmelfahrt. Auch beim Kirchenchor, im Frauenbund und bei Ausflügen der Pfarrgemeinde habe sie sich in geselliger Runde immer sehr wohl gefühlt und sich auch persönlich eingebracht.
Freundschaften lagen ihr sehr am Herzen. Da sie keine eigenen Kinder hatte, waren ihr die Kinder ihres Bruders, der 1973 gestorben ist, immer wichtig. Die beiden Jüngsten verbrachten oft die Wochenenden bei ihr. Beim Basteln, Spielen oder Singen im Kreise ihrer Familie und in geselliger Runde in ihrer Küche, dem Mittelpunkt des Hauses, habe sie sich wohl gefühlt.
Gerti Schober wurde allerdings in den vergangenen Jahren immer gebrechlicher und so war sie zum Schluss auf Hilfe und den Rollstuhl angewiesen. So konnte sie auch nicht an der Beisetzung ihres Mannes teilnehmen, da sie zu diesem Zeitpunkt im Krankenhaus behandelt wurde. Erst im Wissen, dass ihr verstorbener Mann würdig begraben wurde, konnte sie selbst loslassen und ist am 21.12.2020 am Campus in Bad Neustadt gestorben.
Vor allem in den Krankheitstagen wurde das Ehepaar Schober nicht alleine gelassen: Rosi und Pia Richter, kamen einmal die Woche zu Besuch, Joachim Richter hat sie regelmäßig versorgt und brachte oft Essen, wie auch Lorenz Schober, der jüngste Bruder von Josef Schober kümmerte sich um die beiden, um das Alltägliche und was alles handwerklich anfiel. Einfühlsam haben sich auch ihre Pflegerinnen um sie gesorgt.