Die Pandemie macht die Einwohner von Rödelmaier vorsichtig, auch die Bürgerversammlung war nicht so gut besucht wie gewohnt. Diejenigen, die anwesend waren, sorgten aber nicht nur für eine lebhafte Diskussion, aus mehreren Wortmeldungen klang auch deutliche Ungeduld heraus.
Inzwischen ist Rödelmaier bei 1030 Einwohner angekommen und wiest damit einen leichten Bevölkerungszuwachs vor, stellte Bürgermeister Michael Pöhnlein eingangs fest und berichtete über einige der wichtigsten Ereignisse im Dorf. Die kommunale Verkehrsüberwachung sei recht erfolgreich verlaufen, die Geschwindigkeitsüberschreitungen hätten deutlich abgenommen, allerdings würden die Messungen jetzt eingestellt. Ferner wies Pöhnlein darauf hin, dass der Verlauf der SuedLink-Trasse jetzt festgelegt sei und Rödelmaier seine Interessen vorgebracht habe.
Der Haushalt für dieses Jahr mutet eher bescheiden an, da 2021 lediglich rund 300 000 Euro investiert werden. Die Einnahmen entwickelten sich derweil erfreulich, sodass der Schuldenstand auf rund 1500 Euro je Einwohner fällt. Noch dazu hat Rödelmaier eine Stabiliserungshilfe von 300 000 Euro erhalten, die Pöhnlein in der Höhe nicht erwartet hatte. Erfreulich sei auch, dass die Wassergebühr nächstes Jahr etwas gesenkt werde. Als größere Vorhaben stünden nach wie vor der Umbau des Feuerwehrhauses, der Breitbandausbau und die Sanierungen in der Burg- und Lindenstraße an.
Wie geht es weiter am Klostergarten?
Helmut Hornung bat um Aufstellung eines Abfalleimers beim Brunnen und erkundigte sich nach dem weiteren Vorgehen am Klostergarten. Der Bürgermeister erklärte, dass die Mehrheit des Gemeinderats einen Bebauungsplan für Einfamilienhäuser abgelehnt hat. Nun ruhe die Planung erst einmal, zumal sich auch noch eine andere Verwendung anbiete.
Im Gespräch seien noch die Überlegungen für eine Senioreneinrichtung, allerdings werde dazu ein Investor benötigt. Jetzt sei erst einmal Warten auf den Bescheid der Vill' schen Altenstiftung angesagt, da die Einrichtung auf der Suche nach einem Grundstück für ein Seniorenheim sei und Rödelmaier sich mit dem Grundstück beworben habe. Hornung forderte die Gemeinde auf, für ein solches Projekt mehr Werbung zu machen, damit sich vielleicht auch noch andere Bewerber melden.
Der Gemeinde Untätigkeit vorgeworfen
Gottfried Miller forderte vehement eine Sanierung der kaputten Kanäle im Bereich Burgstrasse und Lindenstrasse und warf der Gemeinde Untätigkeit vor, weil die Zustände schon lange bekannt seien. Er befürchte, dass sein Keller bei einem starken Niederschlag demnächst "absäuft". Die Kosten seien jedoch so hoch, dass die Gemeinde sich eine Sanierung auch leisten können muss, erwiderte Pöhnlein. Die Sanierung stehe aber auf der Agenda.
Auch in puncto Feuerwehrhaus forderten einige Teilnehmer, dass endlich etwas passieren müsse. Im Moment hänge es an den Kosten für den Abriss, erklärte Pöhnlein. Eine frühere Zusage einer Förderung sei zurückgezogen worden. Jetzt überlege die Gemeinde, selbst die Initiative zu übernehmen und in die Vorleistung zu gehen, um dann auf eine anschließende Förderung zu hoffen.
Runder Tisch zum gesperrten Durchgang am Schlosshof
Walter Wolfrum monierte die andauernde Sperrung des Durchgangs vom Schlosshof zur Durchgangsstraße und erfuhr von Pöhnlein, dass der Landrat sich eingeschaltet habe und die Beteiligten zu einem "runden Tisch" einladen will. Mehrere Teilnehmer hatte aber überhaupt kein Verständnis für die Vorgehensweise zweier Anlieger, die den Weg mit einem Gitter abgeriegelt haben. Sollten die Anlieger nicht einlenken, werde juristisch gegen die Sperrung vorgegangen, kündigte Pöhnlein an.
Zu guter Letzt wies der Bürgermeister auf die Aktion "Schmücke mich" hin. Im Dorf haben dazu mehrere Einwohner insgesamt zehn Weihnachtsbäume aufgestellt und nun die Mitbürger eingeladen, die Bäume gemeinsam zu schmücken und sich zum gemütlichen Weihnachtsplausch zu treffen.