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Bad Königshofen
Gert Kaßler hat sich um seine Heimat verdient gemacht
Ein Bild aus den Anfangsjahren von Dr. Gert Kaßler in Bad Königshofen. Hier gelang es ihm, mit dem Angebot 'Herzschrittmacher einsetzen', das Haus vor der Schließung zu bewahren.
Foto: Hanns Friedrich | Ein Bild aus den Anfangsjahren von Dr. Gert Kaßler in Bad Königshofen. Hier gelang es ihm, mit dem Angebot "Herzschrittmacher einsetzen", das Haus vor der Schließung zu bewahren.
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:35 Uhr

Im Alter von 83 Jahren ist in Bad Königshofen Gert Kaßler gestorben. Er hat sich vor allem als Chefarzt der inneren Abteilung im einstigen Kreiskrankenhaus Bad Königshofen von 1977 bis zur Schließung der Einrichtung 2003 einen Namen gemacht und sich für seine neue Heimat engagiert. In seinen Anfangsjahren gehörte er zu den wenigen Ärzten in Deutschland, die einen Herzschrittmacher einsetzten. Gert Kaßler war weiterhin von 1988 bis 1996 im Stadtrat und hier in verschiedenen Gremien und Ausschüssen tätig. Bekannt war er als Verfechter der Verwaltungsvereinfachung. Aktiv war er aber auch oftmals als Stadtkanonier und eine weitere Leidenschaft waren Stadtführungen.

Seine Meinung war im Lions-Club Bad Königshofen gefragt, wo er zweimal das Amt des Präsidenten innehatte und in seiner Zeit verschiedene Hilfsaktionen initiierte. Weiterhin hatte er gute Kontakte weit über das Grabfeld hinaus. Gert Kaßler studierte Pharmazie und Medizin, war Assistenzarzt in Würzburg und später Facharzt für innere Medizin. Aufgrund einer Stellenausschreibung kam er 1977 in das damalige Kreiskrankenhaus Bad Königshofen. Eigentlich hatte der damals 37-Jährige geplant, mit seiner Frau eine gemeinsame Arztpraxis in Würzburg aufzumachen.

Ein Glücksgriff für das Kreiskrankenhaus

Für Bad Königshofen war der junge Gert Kaßler ein Glücksgriff, denn die Existenz der Einrichtung stand in den 1970er Jahren auf der Kippe, da es Probleme mit den Krankenkassen gab. Damals hatte sich der junge Mediziner vorgenommen, alles zu versuchen, das Haus zu retten und letztlich gelang dies auch vor allem durch das neue Angebot. In seiner Zeit in Bad Königshofen hat Kaßler mehr als 1100 Herzschrittmacher eingesetzt.

Nie hatte er den Kontakt zur Universität Würzburg verloren und so kam es zu Fortbildungsveranstaltungen im Kursaal mit bis zu 550 Interessierten. Vor allem nach der Grenzöffnung 1989 boomte es noch einmal. Die Verweildauer von Patienten lag damals bei durchschnittlich 24 Tagen. Bei der Schließung des Hauses im Jahr 2003 waren es gerade noch 9,3 Tage.

Einen guten Kontakt pflegte der Mediziner mit seinem damaligen Kollegen Chefarzt Habermann im Kreiskrankenhaus Bad Neustadt und in Mellrichstadt. Beide schickten auch Patienten mit Herzproblemen nach Bad Königshofen. Immer ging es ihm und den jeweiligen Chefarztkollegen darum, das Kreiskrankenhaus Bad Königshofen zu erhalten. Neue Ideen wurden mit den Chefärzten Helmut Roth, Karl Jaroschik und auch Pfeiffer entwickelt.

 
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