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Bad Neustadt
Geradlinig und ohne Schnörkel
Für den bisherigen Leiter des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Klaus Klingert (4. von links), gab es bei der Verabschiedung viel Lob, für seinen Nachfolger Oliver Kröner (4. von rechts) zahlreiche Glückwünsche. Die Amtsübergabe begleiteten (von links): Thomas Leiner, 3. Bürgermeister von Bad Kissingen, der stellvertretende Amtsleiter Stefan Fella, Landtagsabgeordneter Sandro Kirchner sowie (von rechts) Landtagsabgeordneter Gerald Pittner, Ministerialdirektor Hubert Bittlmayer und der Kreisobmann des Bauernverbands Mathias Klöffel.
Foto: Stefan Kritzer | Für den bisherigen Leiter des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Klaus Klingert (4. von links), gab es bei der Verabschiedung viel Lob, für seinen Nachfolger Oliver Kröner (4.
Stefan Kritzer
 |  aktualisiert: 16.05.2019 02:11 Uhr

Als Klaus Klingert vor 14 Jahren den Posten des Leiters im Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten übernahm ging ein Raunen durch die Reihen der Landwirtschaft. Ein Forstmann, der die Agrarinteressen vertreten sollte? Klingert hat in seiner Amtszeit bewiesen, dass ein Förster nicht nur Wald, sondern auch Acker kann. Jetzt geht der Amtsleiter in den Ruhestand und stellt bei seiner Verabschiedung den Nachfolger gleich vor. Der ist ebenfalls Forstmann.

Die Zeiten für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten dürften in den kommenden Jahren turbulent werden. Klimawandel, Dürrephasen, Borkenkäfer, Tierwohl und Artenvielfalt sind nur eine kleine Auswahl der Stichworte, die dem Leiter des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Zukunft ständig begegnen werden. Eine Amtsleitung als Herausforderung, so hat Klaus Klingert seinen Job in den vergangenen Jahren stets gesehen und geprägt. Jetzt geht der Forstdirektor in den Ruhestand.

Klimawandel nicht auf die leichte Schulter nehmen

Zur Verabschiedung von Klaus Klingert waren zahlreiche Gäste aus den beiden Landkreisen Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen, für die das Amt zuständig ist, in die Zentrale in die Otto-Hahn-Straße gekommen. Die Verabschiedung wie die Amtseinführung von Klingerts Nachfolger übernahm Ministerialdirektor Hubert Bittlmayer, Amtschef im Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Bittlmayer würdigte nicht allein die Verdienste von Klaus Klingert, sondern mahnte in eindringlichen Worten, die Veränderungen des Klimas auch in Bayern nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.

Die Landwirtschaft sieht sich derzeit immer wieder heftigen Vorwürfen ausgesetzt, Stichwort Volksbegehren Artenvielfalt. "Wir dürfen uns von der gegenwärtig schlechten Stimmung in der Landwirtschaft nicht nach unten ziehen lassen", sagte Bittlmayer und forderte mehr Selbstbewusstsein bezüglich der geleisteten Arbeit. "Die Ökologie darf nicht allein Thema der Landwirtschaft sein, während die Ökonomie mit ihren günstigen Preisen die Verbraucher bevorteilt", so Bittlmayer. Den Klimawandel bezeichnete Bittlmayer als "ein Thema, dass uns sehr breit beschäftigen wird".

Ein Amtsleiter mit viel Geschick

Hubert Bittlmayer würdigte Klaus Klingert als einen Amtsleiter "der sich mit viel Geschick und absoluter Zuverlässigkeit ein großes Ansehen erworben hat." Klaus Klingert, Jahrgang 1956 wuchs in Bad Mergentheim auf und hat in München Forstwirtschaft studiert. Nach Stationen unter anderem in Bad Königshofen, dort auch als stellvertretender Forstamtsleiter, wurde er 2002 Leiter des Forstamtes in Münnerstadt. Drei Jahre später wurde Klingert zum Leiter des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bad Neustadt ernannt. Klingerts Arbeitsweise bezeichnete Bittlmayer als ruhig, unkompliziert und mit großer Entschlusskraft versehen.

Klaus Klingerts Nachfolger heißt Oliver Kröner, ist Jahrgang 1967, stammt aus Nürnberg und hat ebenfalls in München Forstwirtschaft studiert. Kröner, der in Ebern (Lkr. Haßberge) wohnt, war stellvertretender Forstamtsleiter in Wiesentheid und stellvertretender Behördenleiter im Amt für Landwirtschaft und Forsten in Coburg. Hubert Bittlmayer bezeichnete Kröner als "hochgeschätzten Ansprechpartner, der vor allem den Waldnaturschutz als wichtiges politisches Thema erkannt hat". Seinen neuen Posten als Amtsleiter in Bad Neustadt hat Oliver Kröner bereits zum 1. Mai angetreten.

Der Landtagsabgeordnete Sandro Kirchner bezeichnete die Amtsleitung als Herausforderung, Wald und Landwirtschaft in der "einzigartigen Kulturlandschaft zwischen Rhön und Grabfeld" weiter nach vorn zu bringen. Landrat Thomas Habermann forderte Kröner dazu auf, mit guten Beispielen die positiven Seiten der Landwirtschaft darzustellen. Bad Kissingens 3. Bürgermeister Thomas Leiner bedankte sich bei Klaus Klingert für dessen geleistete Arbeit und hob den Wildpark Klaushof hervor, dessen Umwandlung in ein Naturerlebniszentrum Klingert maßgeblich vorangetrieben hatte.

"Auf Klaus Klingert konnte man sich verlassen"

"Auf Klaus Klingert konnte man sich in der Landwirtschaft verlassen", sagte der Kreisobmann des Bauernverbands, Mathias Klöffel und nannte dessen Arbeitsweise geradlinig und ohne Schnörkel. Klöffel wünschte seinem Nachfolger viel Glück bei der Amtsführung. Glückwünsche gab es auch vom Personalratsvorsitzenden Johannes Liebst, der zudem am Klavier die musikalische Umrahmung der Veranstaltung mit den ebenfalls aufspielenden Jagdhornbläsern übernahm.

"Klimawandel entwickelt sich zu Klimakrise"

"Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sind Zukunftsthemen mit Bedeutung für die ganze Gesellschaft", sagte der neue Amtsleiter Oliver Kröner. "Der Klimawandel entwickelt sich zu einer Klimakrise", ist sich Kröner jetzt schon sicher. Klimaschutz, neue Pflanzensorten, Artenschutz und der Umbau der Wälder kommen so schon bald auf ihn zu.

 
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