im Bereich Politik" in der
Main-Post-Ausgabe vom
23. August
Wenn der Kreisverband Rhön-Grabfeld und der Ortsverband Bad Neustadt Bündnis 90/Die Grünen zu einer Veranstaltung in der Volkshochschule Bad Neustadt aufrufen, dann vergreifen sie sich an öffentlichem Eigentum.
Es mag beiden Parteigliederungen unbenommen sein, über die Presse die Öffentlichkeit einzuladen, um "Gedanken auf der grünen Ebene" zu sammeln. Ob die Partei dazu, wie angekündigt, aber die Volkshochschule Bad Neustadt nutzen darf, ist mehr als fragwürdig. Unverfroren geradezu ist es aber, wenn die genannte Partei die angepriesene Veranstaltung auch noch dazu gebrauchen will, "Kandidatinnen und Kandidaten für die kommunale Wahl im nächsten März" zu gewinnen.
Was hat eine reine Parteiversammlung in einer öffentlichen Einrichtung wie der Volkshochschule zu suchen, die sich ausschließlich aus Steuergeldern finanziert?
Doch damit nicht genug. Die Meldungen zu der propagierten Veranstaltung nimmt noch ein Vertreter besagter Partei an seinen Arbeitsplatz in einem Behindertenheim im Nachbarlandkreis Bad Kissingen während seiner - aus öffentlichen Kassen bezahlten - Arbeitszeit entgegen.
Wir alle hören die betreffende Partei immer wieder und überall, wie sie angeblichen Parteifilz anprangert. Wenn es aber um ihren eigenen Nutzen geht, ist ihr der Gebrauch öffentlichen Eigentums, bedenkenlos recht und ihrer Meinung nach auch erlaubt.
Was würde wohl ihr oberster Saubermann im Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestags in Sachen Altkanzler Kohl sagen? Ich gehe wohl nicht fehl in der Annahme, seine Antwort lautete: "Und das ist gut so!".
