Beim 9. Rhöner Wurstmarkt präsentierte sich Ostheim erneut als Rhöner Wurstmekka. Beim offiziellen Anschnitt lief den Ehrengästen das Wasser im Mund zusammen.
Alle zwei Jahre im Herbst herrscht in dem sonst eher beschaulichen Rhönstädtchen Ostheim der absolute Ausnahmezustand. Am Samstag war es wieder soweit: Vor dem Rathaus drängten Menschen sich dicht an dicht, um beim Startschuss, dem Wurstanschnitt zum 9. Rhöner Wurstmarkt, live dabei zu sein.
Nachdem die Stadtkapelle unter der Leitung von Stadtmusikmeister Walter Bortolotti mit flotten Klängen und dem Ruf „Ostheim grüßt euch allesamt“ bereits für strahlende Mienen gesorgt hatte, trat Ulrich Waldsachs ans Mikrofon. Der Slogan „Entdecken. Schmecken. Genießen!“ umreiße aussagekräftig, was die Besucher der Feinschmeckermesse am Wochenende erwarteten sollte, verkündete der Bürgermeister. Im Namen der Stadt Ostheim und des Kommunalunternehmens Tourismus und Marketing hieß er alle Gäste aus Nah und Fern in der „Perle an der Streu“ willkommen.
Rhöner Wurstmekka
Die Rhön habe sich mit ihren Wurst- und Schinkenspezialitäten längst einen Namen gemacht, geriet der bekennende Genießer sofort ins Schwärmen. Voller Freude erklärte Waldsachs, dass es dem Organisationsteam auch 2018 gelungen sei, rund 50 Metzger, Bäcker, Landwirte, Brauer, Brenner und Winzer für die Präsentation ihrer hochwertigen Produkte zu gewinnen. Man wolle den Konsumenten die regionalen Nahrungsmittel schmackhaft machen – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Die Gourmetmesse dürfe mittlerweile als bundesweit bekannte Leitveranstaltung in diesem Segment betrachtet werden, so der Bürgermeister stolz.
Der Ehrenpräsident des Deutschen Fleischerverbandes, Heinz-Werner Süss, trat in Vertretung für Hans Peter Wollseifer, dem Schirmherrn und Präsidenten des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, ans Rednerpult. Erstmalig dabei, erhalte er bereits jetzt eine Ahnung davon, was ihm bislang entgangen sei, grüßte er fröhlich in die Runde.
Da läuft das Wasser im Mund zusammen
Flankiert von Annika Kuchenbrod, Hammelburgs Weinprinzessin, und Lisa Müller, der Jagdkönigin des Bayerischen Jagdverbandes, führe er das Ritual des Wurstanschnitts im prämierten Genussort Ostheim gerne durch, versicherte der Fachmann; angesichts der ausgebreiteten Köstlichkeiten laufe ihm bereits das Wasser im Mund zusammen. Man dürfe allerdings nicht den Fehler machen, das Angebot als selbstverständlich zu betrachten, mahnte Süss; denn die Wertschätzung des Verbrauchers übertrage sich auch auf den, der mit seiner Hände Arbeit diese Werte schaffe. Der Metzger könne sich bei seiner Arbeit sogar die Finger abschlecken – wer kreativ sei, für den gebe es in diesem Beruf keine Grenzen, warb er für Nachwuchs.
Landrat Thomas Habermann hatte sich bereits eine Rostbratwurst schmecken lassen. Bestens aufgelegt berichtete er anschließend von seinem Besuch in Berlin. Hier waren vor kurzem die Landräte des Freistaates bei der Bundeskanzlerin zum Gespräch eingeladen. „In Bayern ist alles sehr gut bestellt“, zitierte er Angela Merkel. Mit dem Schlusssatz „Genuss macht glücklich“ überließ er Anton Koob das Podium. Der Rhön-Grabfelder Innungs-Obermeister monierte scherzhaft, dass das Wichtigste bereits gesagt sei und er dem nichts mehr hinzuzufügen habe. Also wurde es Zeit, Taten folgen zu lassen. Unter den aufmerksamen Blicken der Besucher nahm Heinz-Werner Süss das Messer in die Hand. Die royalen Schönheiten assistieren dem Fachmann gerne, als er gekonnt Rotgelegten und Presssack anschnitt und den Markt für eröffnet erklärte.