
Feilschen, Stöbern, Staunen, Probieren, Genießen, Plaudern und dabei die Zeit vergessen: Beim großen Marktfest in Fladungen wurde am 3. Septembersonntag traditionell der goldene Herbst eingeläutet. Die Fladunger wissen, wie man feiert. Wieder einmal hatte sich das liebenswerte Städtchen herausgeputzt, um großen und kleinen Gästen ein buntes Fest für alle Sinne zu bieten.

Der Zwiebelkuchen aus dem Holzbackofen roch schon von Weitem verführerisch. Deftiges Kesselfleisch mit Sauerkraut, Grillspezialitäten und Fischbrötchen regten den Appetit an. Schnell bildeten sich zur Mittagszeit lange Schlangen. Dennoch ging es beschaulich zu; niemand schien ungeduldig. "Auf etwas Gutes warte ich gerne ein bisschen länger", verriet eine junge Mutter, die froh war, nicht selbst kochen zu müssen. Währenddessen kaufte ihr Mann dem Nachwuchs einen gasgefüllten Ballon. Peppa Wutz oder doch lieber das Einhorn? Dem Töchterchen fiel die Wahl schwer.
Auch die Vegetarier kam auf ihre Kosten
Wer vegetarische Kost bevorzugte, war bei Familie Reusch vom Potatis Hof gut beraten. Dort gab es unter anderem Falafel oder leckere Ofenkartoffeln mit Sour-Cream und gesundem Topping. Was wäre ein Markt ohne den unvergleichlichen Duft von Zuckerwatte, kandierten Äpfeln und gebrannten Mandeln? Rund um die Rhöner Zuckerbäckerei wurden gerade bei älteren Besucherinnen und Besuchern Kindheitserinnerungen wach.
So sehe gelebte Ökumene aus, meinte ein fleißiger Helfer im Pfarrheim. Die Kaffeebar ist alljährlich das Gemeinschaftsprojekt von Katholiken und Protestanten. Der Andrang war groß. Kleine Leckereien und fränkischer Rebensaft fanden unter dem Motto "Wein im Hof" reißenden Absatz. Zu viel gegessen? Glück hatte, wer volljährig und zu Fuß unterwegs war, denn der durfte einen Rhöner Hausbrand zur Verdauung probieren.
Ohne das Engagement zahlreicher Vereine und Ehrenamtlicher wäre solch ein Event unmöglich durchführbar, betonten einige Mitglieder des Stadtrats dankbar. Sie konnten sich entspannt zurücklehnen, in dem Wissen, dass alles laufe, meinte Achim Kümmeth zufrieden.

Viele Menschen genossen am Marktplatz in der Sonne auf nostalgischen Sofas das bunte Treiben. Am Podium daneben spielten nacheinander der Musikverein Fladungen und die Kapelle aus Heufurt zünftig auf. "Bratwurst, Bier und Blasmusik – Herz, was willst du mehr?" lachte eine Besuchergruppe aus Fulda. Nach dem Essen ging's zum Selfie-Point, denn schöne Erinnerungen könne man nie genug haben, versicherten sie bester Laune.
Um Erkältungen vorzubeugen, ist es sinnvoll, rechtzeitig das Immunsystem zu stärken. Bei regionalen Imkern gab es Honig, Liköre, Propolis und andere Bienenprodukte in Hülle und Fülle. Gerne durfte vorher probiert werden. Ob die als wahres Wundermittel angepriesene CBD-Salbe gegen Schmerzen tatsächlich hilft? "Einen Versuch ist es wert", so das Fazit eines Mannes mit Gelenkproblemen.
Von Stand zu Stand durch die Gassen schlendern
Besonders Frauen lieben Dekoartikel, die das Zuhause gemütlicher machen. Kränze und Gestecke waren allesamt Handarbeit und deshalb Unikate. Dieses besondere Flair trägt zu dem einzigartigen Gefühl bei, das es eben nur dann gibt, wenn man nicht im Internet bestellt, sondern von Stand zu Stand durch die Gassen schlendert.

Zwei Seniorinnen wollten sich für den kommenden Winter mit Mützen und Socken eindecken und am Flohmarkt nach Schnäppchen Ausschau halten. Auch Mitbringsel für die Enkelkinder standen auf ihrer Wunschliste.
Wildspezialitäten, Kräuternudeln, selbstgemachte Fruchtaufstriche, Himbeeressig und Gewürzmischungen gingen weg wie warme Semmeln. Schafsmilchseife, Schmuck, Edelsteine, Körbe, gestrickte Socken, Lederwaren und – auf Wunsch personalisierte – Geschenke komplettierten das breitgefächerte Warenangebot. Am Ende des Tages gab es überall zufriedene Gesichter. "Klasse statt Masse" zahlt sich aus.


