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Rödelmaier
Genug auf der hohen Kante
Der Gemeinderat von Rödelmaier lehnte einen Vorschlag des Landkreises ab, bei einer Neuasphaltierung der Kreisstraße die großzügig gestaltete Abzweigung umzugestalten.
Foto: Eckhard Heise | Der Gemeinderat von Rödelmaier lehnte einen Vorschlag des Landkreises ab, bei einer Neuasphaltierung der Kreisstraße die großzügig gestaltete Abzweigung umzugestalten.
Eckhard Heise
 |  aktualisiert: 24.02.2025 02:31 Uhr

Noch muss Rödelmaier nicht in das Klagelied fast aller deutschen Städte einstimmen, dass Aufgaben und Investitionen nur noch durch Aufnahme von Krediten gestemmt werden können. In diesem und im nächsten Jahr reichen noch die Rücklagen, um die gesteckten Ziele aus eigener Kraft zu schaffen. Erst ab 2027 ist die Gemeinde wieder auf fremdes Kapital angewiesen, ging aus der jüngsten Gemeinderatssitzung hervor. Noch kann die Gemeinde auf eine ausgeglichene Haushaltslage verweisen, sagte Nicolas Harich von der Verwaltungsgemeinschaft Bad Neustadt. Die Zahlen ähneln mit einem Gesamtvolumen von drei Millionen Euro stark denen des Vorjahres. Die Einnahmen haben sich sogar etwas verbessert. Schlüsselzuweisungen und Einkommensteueranteil mit zusammen 1,2 Millionen Euro bleiben die stärksten Einnahmequellen. Außerdem verfügt die Gemeinde noch über Rücklagen von über 1,8 Millionen Euro, die aber in den nächsten beiden Jahren bis auf einen Rest aufgebraucht werden, erwartet Harich.

Gründe für die Dezimierung des Gesparten sind in diesem Jahr vor allem der Bau des Feuerwehrhauses. Allein dieser Posten schlägt mit 700.000 Euro zu Buche. Ansonsten hat die Gemeinde ihre Investitionen auf Null zurückgefahren. Erst in den nächsten beiden Jahren fallen mit der Ertüchtigung der Linden- und der Burgstraße sowie dem Breitbandausbau wieder größere Beträge an.

Genug auf der hohen Kante

Durch Tilgung reduziert sich der Schuldenstand weiter, sodass zum Jahresende mit einem Pro-Kopf-Defizit von etwas über 900 Euro gerechnet wird. Dabei sind aber zwei Drittel der Schulden vorfinanzierte Ausgaben, die durch Beiträge oder Gebühren der Bürger refinanziert werden, erklärte Harich. Außerdem hofft Harich auf eine erneuten staatlichen Zuschuss in Form einer Stabilisierungshilfe, für die jedoch die Finanzaufsicht eine strenge Haushaltsführung erwartet, die der Gemeinderat in Form eines Konsolidierungskonzepts manifestiert.

Das Spardiktat schlägt sich auch umgehend im nächsten Tagesordnungspunkt nieder. Demnach hielt der Gemeinderat die Überlegung für eine Umgestaltung der Ortseinfahrt an der Grüntorstraße nicht für angebracht. Der Landkreis trägt sich mit dem Gedanken zur Erneuerung der Fahrbahn der NES 3 und bietet bei dieser Gelegenheit eine Umgestaltung der recht großzügig angelegten Abzweigung ins Dorf an. Die veranschlagten Kosten von rund 25.000 Euro müsste allerdings die Gemeinde allein tragen. Dieser Umstand verträgt sich aber nach Ansicht der Mandatsträger nicht mit dem Sparkurs, den sich die Gemeinde zuvor selbst verordnet hat, weshalb das Gremium den Vorschlag des Landkreises ablehnte.

Offen waren dagegen die Volksvertreter für ein Anliegen der Initiatoren des Windparks Bildhäuser Forst. Die beiden Geschäftsführer der R3 Regionalenergie, Norbert Schmäling und Gunter Häckner, erklärten, dass für den Bau der geplanten Windanlagen Ausgleichsflächen nachgewiesen werden müssen. Vom Gremium wollten die beiden erfahren, ob Rödelmaier geeignete Grundstücke zur Aufforstung beisteuern kann. Im Vorfeld hatte sich die Verwaltung schon einmal Gedanken gemacht und kam auf rund zwei Hektar Fläche, die die Gemeinde zur Verfügung stellen könnte. Nun muss aber erst noch im Auftrag der Windparkbetreiber eine naturschutzfachliche Prüfung vorgenommen werden, bei der die Eignung der Grundstücke untersucht wird.

Nachdem im ersten Schritt des Planfeststellungsverfahrens die Träger öffentlicher Belange zur Suedlink-Trasse gehört worden waren, sind einige Änderungen in den Entwürfen eingearbeitet worden, zu denen nun die Kommunen Stellung nehmen können, berichtete Bürgermeister Michael Pöhnlein. An dem Verlauf der Leitungen hat sich allerdings nichts geändert, lediglich in naturschutzfachlicher Hinsicht müssen einige Nacharbeiten erfolgen, die aber die Gemeinde nicht direkt betreffen, weshalb das Gremium auch keine Einwände vorbrachte.

Die geplante Entscheidung zur Anschaffung eines Geschwindigkeitsanzeigeinstruments verschoben die Gemeinderäte dagegen. Bevor ein Entschluss fällt, soll erst noch eine Messung vorgenommen werden.

Grünes Licht gab es schließlich zum Bau eines Gartenhauses in der Straße Unterm Dorf bevor der Bürgermeister noch Beschlüsse aus dem nichtöffentlichen Teil der vorhergehenden Sitzung bekanntgab. Danach wurden mehrere Aufträge zum Bau des Feuerwehrhauses vergeben: Elektroinstallation an die Firma RGT für 78.000 Euro; Sanitär- und Lüftungsinstallation durch die Firma Ress, Bad Königshofen, für 102.000 Euro; Heizungsinstallation durch die Firma Koch, Bad Kissingen, für 105.000 Euro und Bodenverlegung durch Firma FSB Tann für 17.000 Euro. Außerdem wurde die Firma Heinisch mit Nacharbeiten an der Uferböschung des Dorfsees beauftragt, die Kosten liegen bei 7000 Euro.

 
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