Zum fünften Mal ist das Bishop Ireton Symphonique Wind Ensemble zu einer Konzertreise nach Heustreu gekommen. Die Freundschaft mit dem dortigen Musik- und Heimatverein trägt seit Jahren zahlreiche Früchte. Wie gut die beiden Blasorchester miteinander können, davon durften sich die Zuhörer beim gemeinsamen Konzert in der Stadthalle überzeugen.
Auch wenn das Bishop Ireton Wind Ensemble aus Alexandria/Washington DC eine neue Leitung hat, der Draht nach Heustreu ist kurz und funktioniert seit 2008 bestens. Melinda Mc Kenzie Hall wird die Freundschaft mit dem unterfränkischen Blasorchester auch in Zukunft pflegen, davon sind die Vorsitzenden des Musikvereins Lorenz Manger und Susanne Wüst überzeugt. Schließlich haben die amerikanischen Schüler im Alter zwischen 15 und 18 Jahren ihren Spaß beim Besuch in Heustreu, beim gemeinsamen Proben und bei Ausflügen, die diesmal nach Rothenburg ob der Tauber und nach Bayreuth führen.
Dem Gast gebührt der Vortritt
Erst einzeln, dann gemeinsam. Wobei dem Gast beim Konzert in der Stadthalle natürlich der Vortritt gebührt. Das Bishop Ireton Wind Ensemble beginnt mit der feierlichen "Fanfare and Flourishes" von James Curnow und eilt mit Anlehnungen an die Europahymne voraus. Melinda Mc Kenzie Hall und Daniel L. Kosko leiten die jungen Musiker, die eine ähnliche Besetzung des Orchesters wie das ihrer deutschen Freunde aufweist. Lediglich zwei Oboen haben die amerikanischen Musiker noch dabei und begeistern mit einer gefühlvoll instrumentierten "Nessun Dorma" nach Puccini. Als Solotrompeter darf David Fleming mit seinem feinen Spiel in "Embraceable You" von Karl King glänzen.
Das Blasorchester aus Heustreu, kurz "BoaH", kann unter der Leitung von Stefan Klein da nicht hintanstehen. Mit dem ebenso vielseitigen wie vielfältigen "Experience" von Thiemo Kraas tun sie das auch nicht. Im Gegenteil, Klein schafft es immer wieder, die Spielfreude aus dem Blasorchester herauszukitzeln und so für große Momente zu sorgen. "La Storia", eine Filmmusik ohne Film wie Stefan Klein erläuterte, war so ein Moment, der zahlreiche Anlehnungen an die Musik von Ennio Moricone beinhaltete. Und mit der "Funk Attack" von Otto M. Schwarz durften die Musiker, so Klein, dann richtig "die Sau rauslassen".
70 Musiker, ein Klangkörper
Der Höhepunkt des gemeinsamen Konzerts war natürlich das gemeinsame Spiel zu dem rund 70 Musiker auf der Bühne zu einem Klangkörper vereint werden mussten. Zunächst ging es unter Stefan Kleins Leitung zurück in die 80er Jahre zu einem Flashback der Rock-, Pop- und Punkmusik. Daniel L. Kasko leitete das große Orchester kraftvoll in einem Marsch von John Williams und Melinda Mc Kenzie Hall dirigierte das "Go Galop" von Will Huff. Ganz traditionell wurde es mit dem "Radetzky Marsch" von Johann Strauß der für stehende Ovationen in der Stadthalle sorgte. Im Herbst will nun der Musikverein Heustreu zu einem Gegenbesuch in die USA starten. Das dortige Publikum darf sich schon heute auf das gemeinsame Konzert freuen.