
Drei Tage lang dominierte der Pferdesport in Großbardorf, der Reit- und Fahrverein veranstaltete das 36. Sommerturnier mit zahlreichen Pferdesportlern und Zuschauern aus nah und fern. Das Sportereignis mit Dressur- und Springprüfungen ist jedes Mal eine große Herausforderung für den Verein und diverse ehrenamtliche Helfer.
Schon im Vorfeld gab es viel zu tun, das gesamte Vereinsgelände wurde noch einmal durchgepflegt, die Parkmöglichkeiten festgelegt und die Stallzelte aufgebaut. Die große Reithalle, in der sich früher der Verpflegungsbereich befand, wurde seit der Corona-Pandemie nicht mehr für diesen Zweck genutzt, zu groß sind die Lüftungs- und Hygienevorschriften. Deshalb entfiel der schweißtreibende Arbeitseinsatz "Holzboden auslegen".
Schon im vergangenen Jahr verlegte man alle Verkaufsstände nach draußen und hat damit gute Erfahrungen gemacht, so wurde das auch diesmal organisiert. Zusätzliche Zelte wurden aufgebaut, zum Schutz der Zuschauer und Aktiven gegen Sonne und Regen. Währenddessen liefen letzte Anmeldungen bei Karl Hillenbrand ein, er zählte rund 260 Reiterinnen und Reiter mit rund 400 Pferden, die sich für 900 Starts eingeschrieben hatten. Die Sponsoren waren angeschrieben worden, sie sind ein wichtiger Garant der Geldpreise und des finanziellen Erfolgs.
In der Kuchentheke reihte sich eine Torte an die andere
Die Vorbereitungen der Verpflegestation liefen ebenfalls auf Hochtouren, die Gerichte wurden zusammengestellt und entsprechende Einkäufe getätigt, Preise kalkuliert. "Alle Rezepte werden gekocht und gemeinsam probiert", berichtete Roland Behr, einer der Zuständigen, gemeinsam mit Manfred und Paula Dietz sowie Susanne Reitz. Eine Herausforderung sind die vegetarischen Gerichte, die abwechslungsreich und lecker sein sollen. Sie werden immer öfter gekauft, die Anzahl der Vegetarier und Veganer steigt. In großen Gefriertruhen lagern die Pommes Frites, sie sind die wichtigste Beilage zu diversen Gerichten. Gulasch mit Spätzle gab es am Sonntag als Normalgericht, das wurde am Vorabend gekocht und musste nur aufgewärmt werden. In der Kuchentheke reihte sich eine Torte an die andere, hier haben viele fleißige Hände ihre Backkünste beweisen.
Im sportlichen Bereich sind überwiegend Vereinsmitglieder eingesetzt, ansonsten sind die anderen Dorfvereine und freiwillige Helfer, die nicht vereinsgebunden sind, dabei. "Es ist ein Geben und Nehmen", sagte dazu Vereinsvorsitzender und Turnierleiter Wolfgang Mauer. "Andere Vereine engagieren sich, dafür helfen wir ihnen wieder, wenn sie ein Fest feiern, zum Beispiel mit der Ausstattung." Der TSV beispielweise und der Musikverein betreuten den Bierausschank und den Grill, der Reservistenverein baute ein Zelt auf, Kindergartenverein und Anglerverein halfen an der Kuchentheke und wo sie gebraucht wurden.
Für Abstände, Höhen und Weiten gibt es bestimmte Vorschriften
Wichtigste Männer während des Turniers sind die Parcourschefs Gerhard Obert und Tobias Hein mit ihren Helfern, sie denken sich im Vorfeld die Reihenfolge der Hindernisse für die Springprüfungen aus. Die Ausgestaltung bleibt den Parcourschefs vorbehalten, für Abstände, Höhen und Weiten gibt es bestimmte Leistungsprüfungsvorschriften. Der Zollstock ist deshalb immer dabei. Obert, selbst ehemaliger Reiter, weiß, worauf es ankommt. Sieben Richter insgesamt entscheiden und kontrollieren die Punktevergabe und die Abzüge. Drei Tierärzte waren abwechseln vor Ort, außerdem das BRK, das aber keinen Großeinsatz hatte. Es gab einige Verweigerungen und Abwürfe, aber keine ernsthaften Verletzungen. "Die Reiter und Reiterinnen sind nicht so empfindlich", kommentierte Mauer. Drei Traktoren und ihre Fahrer glätten immer wieder den Sand, ein Hufschmied steht auf Abruf bereit.
Viele Menschen helfen zusammen, damit das Event stattfinden kann. Was treibt sie an? "Wir sind eine lebendige Gemeinde, was man nicht hoch genug einschätzen kann. Veranstaltungen wie diese sind ein sehr gutes Aushängeschild für unser Dorf und zeigen den Zusammenhalt der Vereine", sagte Bürgermeister Josef Demar. "Es gibt keine Konkurrenz, jeder hilft jedem", ergänzte Karl Hillenbrand und nannte das eine "Mentalitätssache". Wer nicht helfen könne, komme wenigstens zum Zuschauen, Essen und Trinken, das trage zum finanziellen Erfolg bei. Dabei muss erwähnt werden, dass Helfervereine nicht in die eigene Tasche wirtschaften, sondern den Gewinn abliefern.
Eine der am besten besuchten Veranstaltungen überhaupt
Fazit des Turnierleiters: Sehr gute sportliche Leistungen, hervorragende Bilder und eine der am besten besuchten Veranstaltungen überhaupt. Gefreut haben ihn neben dem guten Wetter, dass es keine Verletzten gab und der Besuch des Vorsitzenden des Bayerischen Reit- und Fahrverbands.



