Intensiv befasste sich der Gemeinderat von Unsleben mit den Stellungnahmen für die geplante Freiflächenfotovoltaikanlage Lohnhull im Bereich des Windparks. Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens hatten die Träger öffentlicher Belange jetzt die Gelegenheit, sich zu dem Vorhaben zu äußern. Die größten Bedenken kamen vonseiten der Landwirtschaft, die das Projekt wegen des hohen Verbrauchs guter Böden äußerst kritisch betrachtet.
Die Gestaltung und Größe haben sich gegenüber der Urplanung etwas verändert, erklärte der Ingenieur Max Wehner vom Planungsbüro Team 4 aus Würzburg. Der Abstand zwischen den Modulen wurde vergrößert, was unter ökologischen Gesichtspunkten von Vorteil sein soll. Dafür ist die rund 25 Hektar große Fläche etwas ausgedehnt worden.
Deutliche Ablehnung
Die Abteilung Landwirtschaft des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten lehnte das Vorhaben wegen des starken Verbrauchs guter Böden ab. Gemeinderat Winfried Christ konnte die Bedenken nicht von der Hand weisen, während der Planer die pauschale Bodenbeurteilung nicht teilte, da in dem Bereich sehr viele unterschiedlichen Qualitäten vorzufinden seien. Christ beharrte jedoch auf den Hinweis, weshalb der Planer bemerkte, dass solche Projekte letztendlich auch eine Abwägungssache darstellen und die Frage betrifft, wie die Energiewende gestemmt werden soll.
Der Bauernverband reichte die ausführlichste Stellungnahme ein und wog die verschiedenen Gesichtspunkte ab. Daher erörterte die Interessenvertretung der Landwirte die Möglichkeiten zur Nutzung der Flächen unter den PV-Platten und kam selbst zu dem Ergebnis, dass unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten eine landwirtschaftliche Nutzung nur stark beschränkt möglich sei. Letztendlich beschloss der Gemeinderat, die Planungen auf die begonnene Weise fortzusetzen.
Baumaßnahme in Eigenregie
Bürgermeister Michael Gottwald teilte anschließend aus dem nicht öffentlichen Teil der vorhergehenden Sitzung mit, dass die Gemeinde die Sanierung des alten Pfarrhauses in eigener Regie in die Hand nehmen will. Bekanntlich hatte die Gemeinde wegen der erhöhten Preise in der Baubranche das Projekt vor geraumer Zeit eingestellt. Nach Gesprächen mit der Regierung sei jedoch eine Förderung der erhöhten Baukosten in Aussicht gestellt worden, sodass nun die Vorarbeiten wieder aufgenommen werden.
Das Vorhaben nimmt bei der Anmeldung der benötigten Mittel aus dem Städtebauförderungsprogramm daher auch schon im nächsten Jahr den mit Abstand größten Betrag ein. Besonderes Gewicht legt das Gremium aber auch auf die finanzielle Unterstützung privater Sanierungsarbeiten, weshalb das kommunale Förderprogramm mit einem Budget von 150.000 und im folgenden Jahr mit 200.000 Euro ausgestattet werden soll.
Energiesparmaßnahmen umgesetzt
Das Gremium erörterte im weiteren Verlauf die Wortmeldungen aus der Bürgerversammlung und befasste sich dabei besonders intensiv mit einer Anmerkung zum Radweg, der gegenüber der Dorfwirtschaft die Straße kreuzt, was für den Radfahrer ein erhebliches Hindernis und Risiko darstellt. Das Gremium teilte die Bedenken, konnte aber auch keine Alternative anbieten. Das Thema soll aber nochmals mit dem Straßenbauamt erörtert werden.
Die von der Staatsregierung geforderten Energiesparmaßnahmen sind teilweise schon umgesetzt, hielt der Bürgermeister im weiteren Verlauf fest. Das Potential sei inzwischen seiner Meinung nach nahezu ausgeschöpft, nur bei der Weihnachtsbeleuchtung könnten geringere Betriebszeiten umgesetzt werden.