"Wir wollen unsere Bürger ja nicht allzu sehr belasten und haben deshalb die Grundsteuern nicht erhöht, sondern gesenkt", sagte Bürgermeister Michael Custodis bei der Sitzung des Gemeinderates im Feuerwehrhaus in Alsleben. Dort ging es bei einer zusätzlichen Sondersitzung jedoch hauptsächlich um den Tagesordnungspunkt "Windkraftnutzung zur Aufnahme in den Regionalplatz Main-Rhön". Weiterhin diskutierte das Gremium, ob eine Änderung am Vorranggebiet Windkraft 5 gewünscht ist und was das für die Gemeinde bedeuten würde.
Mitgeteilt hat der Bürgermeister, dass der vorgesehene Kreisverkehr anstelle der Ampel an 70 Quadratmeter Ackerland scheitern könnte, falls diese nicht bis Ende des Jahres erworben werden können. Er verwies in der Sitzung dann zum Thema "Windkraftnutzung" darauf, dass der Markt Trappstadt einen Beschluss gefasst hat, dass keine weiteren Bereiche aufgenommen werden und das Vorranggebiet WK5 "südlich Alsleben" so belassen wird.
Ortsteil wäre eingekesselt von Windanlagen
Des Weiteren lehne der Marktgemeinderat grundlegend die Errichtung von Windkraftanlagen im Gemeindegebiet ab. Bei der Sondersitzung einigte sich die Räte darauf, bei der Regierung von Unterfranken einen Antrag zu stellen, in dem es um die Herausnahme der Flächen im Windvorranggebiet geht. Ausschlaggebender Grund hierfür sei, dass dadurch in Alsleben die weitere Dorfentwicklung gefährdet sein könnte.
Mit den realisierten Vorhaben "Energiepark Alsleben Ost" und "Energiepark Alsleben West" habe die Kommune bereits einen großen Teil zum Thema erneuerbare Energien beigetragen. Die Freiflächen-Photovoltaikanlagen sind auf einer Fläche von insgesamt 30 Hektar realisiert. Zu beachten sei, dass die notwendigen Ausgleichsflächen für diese Photovoltaikanlagen auch im Windvorranggebiet WK5 liegen. Würde man im Windvorranggebiet WK5 Windanlagen errichten, würde der Ortsteil Alsleben zusammen mit seinen Photovoltaikanlagen, wie eingekesselt wirken. Außerdem stehe die Mehrheit der Bevölkerung dem Thema "Windenergie und Windräder" ablehnend gegenüber.
Beseitigung von Mängeln auf den Spielplätzen
In der Sitzung ging es dann noch um eine aktuelle Anpassung der Verordnung über die Reinhaltung, Reinigung und Sicherung der öffentlichen Straßen und der Gehbahnen im Winter. Dadurch komme die Kommune ihrer Pflichtaufgabe nach, das Leben, die Sicherheit und die Gesundheit der Gemeindebürgerinnen und Bürger zu schützen. Der aktuellen Anpassung stimmte das Gremium zu. Bürgermeister Michael Custodis berichtete weiter von den Erneuerungen der Ortskanalisation in der "Hauptstraße", "Kirchweg" und "Stubengasse" in Trappstadt und in Alsleben "Am Oberen Tor". Mittlerweile habe der Kreisausschuss zugestimmt und die Förderzusage des Wasserwirtschaftsamtes Bad Kissingen ist eingegangen.
Auch in der Markgemeinde wurden Spielplätze durch eine Kommission besichtigt. Vorgetragene Mängel sollen zeitnah beseitigt werden, heißt es in den Unterlagen. In Alsleben ist das die Vogelnestschaukel, die Kombinationsanlage Kind, wo das Fallschutzmaterial nicht mehr ausreichend ist. Am Spielplatz "Schulstraße" in Trappstadt wurde ebenfalls die Schichtstärke beim Fallschutz bemängelt und an der Seilbahn sollen gerissene Litzen ausgetauscht werden.
Zustimmung gab es im Gemeinderat für Ausgabe zur neuen Homepage. Die Kosten pendeln sich bei 3986 Euro ein. Diese stellen eine außerplanmäßige Ausgabe dar, die unabweisbar ist, aber durch den allgemeinen Haushaltsausgleich gedeckt werden, schreibt die Verwaltungsgemeinschaft Bad Königshofen dazu.
Kreisverkehr wurde abgelehnt
Befasst hat sich der Gemeinderat der Marktgemeinde Trappstadt noch mit der neuen Grundsteuerreform. Bei der Grundsteuer A waren es bisher 420 Prozent, jetzt werden 270 Prozent fällig. Änderungen gab es auch bei der Grundsteuer B. Sie pendelte sich bisher ebenfalls bei 420 Prozent ein, und liegt nun bei 150 Prozent. Auf diese Zahlen einigte sich der Gemeinderat nach eingehender Diskussion einstimmig.
Mit der derzeitigen Regelung der Steuern habe man die Bürger nicht mehr belastet und sei finanziell ungefähr bei den gleichen Einnahmen wie die Jahre zuvor geblieben. Informiert hat Bürgermeister Michael Custodis noch über seine Gespräche zum Thema "Kreisverkehr" an der Kreuzung Römhild-Trappstadt-Linden-Eyershausen. Dies wurde abgelehnt. Dafür soll eine dauerhafte Ampelanlage errichtet werden. Gescheitert ist der geplante Kreisverkehr am Verkauf von etwa 70 Quadratmeter Ackerland. Sollte diese Fläche jedoch noch bis Ende 2024 erworben werden können, würde der Kreisverkehr doch noch gebaut werden.